„möbelfertigung“
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In der Krise Chancen nutzen

Nach zwei Jahren, in denen die Möbelindustrie auf einer enorm hohen Nachfrage-Welle gesurft ist, sorgen nun die aktuellen Rahmenbedingungen für Verunsicherung. So ist vor allem aufgrund der enormen Preisanstiege bei Energie, Rohstoffen und Vorprodukten das Kalkulieren schwer. Und Prognosen, die über wenige Wochen hinausgehen, sind seriös kaum möglich. Darüber hinaus zeigen die Konsumentinnen und Konsumenten in den vergangenen Monaten eine deutliche Kaufzurückhaltung, speziell im Preiseinstiegssegment. Denn natürlich wissen auch sie zum Großteil (noch) nicht, welche Kosten in den kommenden Monaten konkret auf sie zurollen. Deshalb überlegen gerade die Angehörigen der niedrigeren Einkommensschichten aktuell sehr genau, wofür sie ihr Geld ausgeben.

„Bislang ist die Nachfrage vor allem im Preiseinstiegssegment, vor allem bei Wohnen und Schlafen, gesunken“, bestätigt auch André Dorner, Geschäftsführer von Blum Deutschland, im Gespräch mit der „möbelfertigung“. „Im mittel- und höherwertigen Bereich, gerade in der Küche, liegt sie noch recht hoch. Die Küchenmöbel­Produzenten haben in den kommenden Monaten also noch gut zu tun. Allerdings zeichnet sich bereits ab, dass mittelfristig auch hier der Auftragseingang sinkt.“

Wobei die Aussichten für die Möbelindustrie nicht so trübe wie für andere Branchen sind. Denn auch wenn die Kaufkraft gerade sinkt, dürften Investitionen in die eigene Wohnung oder das eigene Haus gerade in so angespannten Zeiten bei Vielen noch recht weit oben auf der Agenda stehen. Darüber hinaus sendeten die Küchen-Hausmessen sowie die „M.O.W.“ positive Signale. Und auch die „Sicam“ im italienischen Pordenone deutet schon kräftig an, dass sie ein erfolgreiches Event wird und dementsprechend Impulse geben kann. In Folge gilt es die Menschen mit überzeugenden Produkten zu begeistern.

Natürlich liegt eine herausfordernde Zeit vor der Branche. Das sieht auch André Dorner so: „In den kommenden Jahren wird es vermutlich erst einmal ruppig sein. Doch wir sind davon überzeugt, dass auf die Phase der Abkühlung eine langfristige, positive Entwicklung in den meisten Teilen der Welt folgen wird. Und was mich optimistisch stimmt, ist, dass unsere Branche in schwierigen Phasen immer wieder eine hohe Resilienz an den Tag legt. Hier waren zum Beispiel die Lieferketten nicht ganz so schwer gestört, wie in anderen Branchen.“

Das vollständige Interview mit dem Geschäftsführer von Blum Deutschland lesen Sie in der aktuellen „möbelfertigung“, die soeben erschienen ist.

Außerdem in der Ausgabe: Warum Messemacher Carlo Giobbi mit einer sehr erfolgreichen „Sicam“ rechnet, was Unternehmen vor dem Hintergrund der Sanktionen gegen Russland beachten müssen, wie Kvik Küchen zu 99 Prozent recyclebar macht, warum Villeroy & Boch auf Adler-Lacke setzt, welche Office-Trends die „Orgatec“ zeigen wird und noch vieles mehr.

Darüber hinaus: Das Special „Werkstoffe & Oberflächen“ mit der großen Übersicht der Dienstleister.

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