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Umsatz- und EBITDA-Rückgang im ersten Halbjahr

Der Verwaltungsrat von Lectra hat gestern unter dem Vorsitz von Daniel Harari den konsolidierten Abschluss für das erste Halbjahr 2023 geprüft, der vorab der Revisionsstelle zu einer eingeschränkten Prüfung vorlag.

Die Vergleiche zwischen 2023 und 2022 basieren, sofern nicht anders angegeben, auf den Wechselkursen von 2022. Da die Auswirkungen der Akquisition von TextileGenesis für die Jahresrechnung 2023 nicht wesentlich sind, werden bei den Veränderungen auf vergleichbarer Basis nur die Wechselkursschwankungen berücksichtigt.

Zweites Quartal 2023: Vor dem Hintergrund eines langsameren globalen Wachstums, der Erwartung eines Rezessionsrisikos in bestimmten Ländern, der anhaltenden Inflation und kontinuierlich steigender Zinsen gingen die Aufträge für unbefristete Softwarelizenzen, Geräte und zugehörige Software sowie einmalige Dienstleistungen (39,2 Millionen Euro) im Vergleich zum zweiten Quartal 2022 um 27 Prozent zurück. Durch die Beschleunigung der Verkäufe im Juni stiegen die Aufträge im zweiten Quartal 2023 auf 35,7 Millionen Euro, was einem Anstieg von elf Prozent gegenüber dem ersten Quartal entspricht.

Die Aufträge für neue Software-Abonnements, deren Jahreswert sich auf 2,8 Millionen Euro belief, stiegen weiter an und verzeichneten ein Wachstum von 53 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2022 und 7 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2023.

Der Umsatz im zweiten Quartal (115,9 Millionen Euro) ging um acht Prozent zurück. Das EBITDA vor Einmaleffekten (15,6 Millionen Euro) sank um 30 Prozent und die EBITDA-Marge vor Einmaleffekten lag bei 13,4 Prozent, was einem Rückgang von 4,4 Prozentpunkten entspricht.

Erstes Halbjahr 2023: In dem von Unsicherheit geprägten Umfeld des ersten Halbjahres, in dem viele Unternehmen ihre abwartende Haltung beibehielten, gingen die Aufträge für unbefristete Softwarelizenzen, Geräte und begleitende Software sowie einmalige Dienstleistungen (74,8 Millionen Euro) gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 um 30 Prozent zurück.

Der jährliche Wert der neuen Software-Abonnement-Bestellungen belief sich auf 5,5 Millionen Euro, was einem Anstieg von 31 Prozent entspricht. Die Umsatzerlöse liegen bei 239,6 Millionen Euro – ein Rückgang um vier Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022.

Während die Umsätze mit unbefristeten Softwarelizenzen, Geräten und zugehöriger Software sowie einmaligen Dienstleistungen (79,5 Mio. Euro) um 21 Prozent zurückgingen, stiegen die wiederkehrenden Vertragsumsätze (88,6 Mio. Euro), die vom Wachstum der Software-Abonnementaufträge und der Beschleunigung der Synergien aus der Gerber-Übernahme profitierten, um elf Prozent. Die Umsätze mit Verbrauchsmaterialien und Ersatzteilen (71,4 Millionen Euro) stiegen um zwei Prozent.

Das EBITDA vor Einmaleffekten betrug 35,3 Millionen Euro, ein Rückgang um 21 Prozent, und die EBITDA-Marge vor Einmaleffekten lag bei 14,7 Prozent, ein Rückgang um 3,2 Prozentpunkte.

Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit belief sich auf 23 Millionen Euro. Darin enthalten sind 6,3 Millionen Euro für die Abschreibung immaterieller Vermögenswerte aus den seit 2021 getätigten Akquisitionen sowie ein einmaliger Ertrag von 2,6 Millionen Euro. Der Nettogewinn (13,9 Millionen Euro) sank zu aktuellen Wechselkursen um 31 Prozent.

Der freie Cashflow vor Einmaleffekten beläuft sich auf 16,6 Millionen Euro (gegenüber 14,7 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2022). Er ist höher, als der Nettogewinn.

Am 30. Juni 2023 verfügte die Gruppe daher über eine besonders robuste Bilanz mit einem konsolidierten Eigenkapital von 406,4 Millionen Euro und einer Nettofinanzverschuldung von 4,6 Millionen Euro, die sich aus Finanzschulden von 99,1 Millionen Euro und Barmitteln von 94,5 Millionen Euro zusammensetzt, nachdem im ersten Halbjahr 15,2 Millionen Euro für die Übernahme der Mehrheit des Kapitals von TextileGenesis und 18,1 Millionen Euro für die Dividende für das Geschäftsjahr 2022 gezahlt wurden.

Der Bedarf an Betriebskapital zum 30. Juni 2023 beträgt minus 6,4 Millionen Euro.

Geschäftsentwicklung und Ausblick: In seinem Jahresfinanzbericht 2022, der am 8. Februar 2023 veröffentlicht wurde, stellte Lectra seine neue Roadmap für 2023 bis 2025 vor. Die Gruppe wies auch darauf hin, dass das Jahr 2023 angesichts des verschlechterten makroökonomischen und geopolitischen Umfelds unvorhersehbar bleibe, was zu zahlreichen Unsicherheiten führe, die die Investitionsentscheidungen ihrer Kunden weiterhin belasten könnten.

Zu Beginn des Jahres hatte sich die Gruppe das Ziel gesetzt, im Jahr 2023 einen Umsatz in der Größenordnung von 522 bis 576 Millionen Euro und ein EBITDA vor Einmaleffekten in der Größenordnung von 90 bis 113 Millionen Euro zu erreichen.

In Anbetracht der Verzögerung bei den Aufträgen für neue Systeme im ersten Quartal und der heruntergeschraubten Aussicht an Aufträgen für neue Systeme in den folgenden Quartalen teilte die Gruppe am 27. April mit, dass sie einen Umsatz in der Spanne von 485 bis 525 Millionen Euro (-5% bis +3% bei konstanten Wechselkursen im Vergleich zu 2022) und ein EBITDA vor Einmaleffekten zwischen 78 bis 95 Millionen Euro (-15% bis +3% bei konstanten Wechselkursen im Vergleich zu 2022) erwartet. Die Gruppe wies auch darauf hin, dass trotz der begrenzten Transparenz in Bezug auf neue Systemaufträge in den nächsten Quartalen eine gute Aussicht auf wiederkehrende Umsätze bestehen würde, die ein beträchtliches Wachstum aufweisen und im Jahr 2023 65 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen dürften. Diese überarbeiteten Szenarien wurden auf der Grundlage der Schlusskurse am 27. April 2023 für die verbleibenden neun Monate des Jahres erstellt, insbesondere auf der Grundlage von 1,10 $/€1. Die Ergebnisse des zweiten Quartals stützen diese revidierten Ziele.

Eine Aufwertung des Euro um 1 Cent gegenüber dem US-Dollar in der zweiten Jahreshälfte (bei einem Wechselkurs von 1,10 $/€1) würde den Umsatz mechanisch um etwa 1,0 Millionen Euro und das EBITDA vor Einmaleffekten um 0,45 Millionen Euro verringern. Im Gegensatz dazu würde eine Abwertung des Euro um 1 Cent gegenüber dem Dollar zu einem Anstieg der Umsatzerlöse und des EBITDA vor Einmaleffekten um den gleichen Betrag führen.

Da die Kunden der Gruppe in einem wettbewerbsintensiven Umfeld tätig sind, welches von ihnen eine kontinuierliche Leistungsverbesserung verlangt, werden ihre Investitionen voraussichtlich wieder zunehmen, sobald sich die makroökonomische Situation verbessert. Der am 1. Januar 2023 vorgestellte Fahrplan von Lectra für die Jahre 2023 bis 2025 wird es der Gruppe ermöglichen, den Aufschwung voll zu nutzen und das Wachstum beschleunigen.

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