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35 Prozent mehr Umsatz und über 50 Prozent höherer Nettogewinn

In der vergangenen Woche hat der Verwaltungsrat von Lectra unter dem Vorsitz von Daniel Harari den konsolidierten Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022 geprüft. Der entsprechende Bericht wird am Ende der Sitzung des Verwaltungsrats am 23. Februar 2023 veröffentlicht.

In dem schwierigen Umfeld mit dem Russland-Ukraine Krieg und seinen Auswirkungen, den anhaltenden Corona-Einschränkungen im wichtigen Exportmarkt China und Wechselkursschwankungen konnte sich die Lectra Gruppe gut behaupten.

Der Umsatz betrug in 2022 521,9 Millionen Euro und das EBITDA vor Einmaleffekten lag bei 98,4 Millionen Euro – beides entsprach damit den im Februar 2022 veröffentlichten Ziele, die im Juli präzisiert und im Oktober bestätigt wurden.

Der Umsatz stieg um 35 Prozent und das EBITDA vor Einmaleffekten um 51 Prozent im Vergleich zu den im Jahr 2021 veröffentlichten Abschlüssen. Die EBITDA-Marge vor Einmaleffekten betrug 18,8 Prozent. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Einmaleffekten mit 68,5 Millionen Euro stieg um 54 Prozent. Darin enthalten ist ein Aufwand von 11,8 Millionen Euro für die Abschreibung immaterieller Vermögenswerte, die aus den Übernahmen von Gerber, Neteven, Gemini und der Aktivität von Glengo Teknoloji stammen. Nach Berücksichtigung einer einmaligen Belastung von 4,0 Millionen Euro im Jahr 2022 belief sich das Betriebsergebnis auf 64,5 Millionen Euro.

Der Nettogewinn mit 43,8 Millionen Euro stieg um 55 Prozent. Der freie Cashflow vor Einmaleffekten mit 43,7 Millionen Euro war aufgrund eines vorübergehenden Anstiegs des Betriebskapitalbedarfs leicht rückläufig im Vergleich zu 2021.

Am 8. Dezember 2022 gab Lectra die Unterzeichnung einer Vereinbarung zum Erwerb der Mehrheit des Kapitals und der Stimmrechte des niederländischen Unternehmens Textilegenesis bekannt – die Transaktion wurde am 9. Januar 2023 abgeschlossen.

Zum 31. Dezember 2022 verfügte die Gruppe über eine besonders robuste Bilanz mit einem konsolidierten Eigenkapital von 452,2 Millionen Euro (400,8 Millionen Euro zum 31. Dezember 2021) und einer positiven Netto-Cash-Position von 11,4 Millionen Euro, weniger als zwei Jahre nach der Übernahme von Gerber. Der Bedarf an Betriebskapital war mit 6,3 Millionen Euro negativ.

Der Verwaltungsrat wird der Aktionärsversammlung am 28. April 2023 vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2022 eine Dividende von 0,48 Euro pro Aktie auszuschütten.

Ein neuer strategischer Fahrplan für 2023 bis 2025: Die 2017 eingeführte Lectra 4.0-Strategie zielt darauf ab, Lectra bis 2030 als bedeutendsten Akteur im Bereich Industrie 4.0 in seinen drei strategischen Marktbereichen Mode, Automobil und Möbel zu positionieren. Die Strategie wurde bisher durch zwei strategische Roadmaps umgesetzt, die die Zeiträume 2017 bis 2019 und 2020 bis 2022 abdeckten. Das Ganze wird fortgesetzt mit einem neuen strategischen Fahrplan für 2023 bis 2025.

Die Gruppe beabsichtigt, ihre veränderte Größe – vor allem nach der Übernahme von Gerber im Juni 2021 – in vollem Umfang zu nutzen, um das Wachstum zu beschleunigen, den Anteil von „Software as a Service“ (SaaS) am Umsatz deutlich zu erhöhen und Akquisitionsmöglichkeiten zu nutzen. Mit dem Engagement der Mitarbeiter und der Anerkennung durch die Kunden will Lectra eine Vorreiterrolle beim Aufbau einer nachhaltigeren Zukunft spielen.

Um diese Ziele zu erreichen, hat die Gruppe sechs Prioritäten bis 2025 festgelegt:

– Verstärkte Umsetzung ethischer, sozialer, gesellschaftlicher und ökologischer Best Practices sowohl intern als auch gegenüber den Kunden

– Nutzung aller Synergien, die sich aus der Übernahme von Gerber ergeben

– Beschleunigung der Umstellung des Softwareverkaufs auf das SaaS-Modell

– Beschleunigung der Umwandlung des Kundenbeziehungs- und Kundenbindungsmodells der Gruppe

– Fortsetzung des externen Wachstums im Anschluss an die beiden vorherigen Roadmaps;

– Vorbereitung von Lectra auf den Zeitraum 2026 bis 2030

Diese sechs strategischen Prioritäten geben der Gruppe eine Struktur für die Arbeit, die erforderlich ist, um die ehrgeizigen Ziele ihrer strategischen Roadmap zu erreichen. Sie werden im Finanzbericht über die Tätigkeit und im konsolidierten Jahresabschluss für das vierte Quartal und das Geschäftsjahr 2022 ausführlich erläutert.

Lectra strebt an, im Jahr 2025 einen Umsatz von über 700 Millionen Euro (einschließlich 10 % SaaS-Umsatz) zu erzielen, wobei sowohl organisches Wachstum, als auch Akquisitionen und eine EBITDA-Marge vor Einmaleffekten von über 20 Prozent kombiniert werden. Diese Ziele wurden auf der Grundlage der am 30. Dezember 2022 geltenden Wechselkurse, insbesondere 1,07 US-Dollar pro Euro, festgelegt.

Das Unternehmen beabsichtigt, seine attraktive Ausschüttungspolitik für die Aktionäre beizubehalten, mit Dividenden, die über den Zeitraum der Roadmap eine Ausschüttungsquote von etwa 40 Prozent des Nettogewinns ohne einmalige Posten darstellen sollten.

Die Generierung von freiem Cashflow wird auch zur Finanzierung der internen Entwicklungsstrategie der Gruppe und von Akquisitionen sowie zur Rückzahlung von Schulden beitragen.

Ausblick für 2023: Trotz der anhaltenden Ungewissheit für das Jahr 2023 wird Lectra, das über eine besonders starke Bilanz und ein bewährtes Geschäftsmodell mit einem sehr hohen Anteil an wiederkehrenden Einnahmen verfügt, weiterhin investieren, um dem mittelfristigen Wachstum den Vorrang zu geben.

Aufgrund des außergewöhnlich hohen Auftragsbestands zum 1. Januar 2022 (4,3 Millionen Euro höher als der Auftragsbestand zum 1. Januar 2023) und der sehr hohen Anzahl von Aufträgen, die im Januar 2022, also vor Beginn des Krieges in der Ukraine, gebucht wurden, wird der Umsatz für das erste Quartal 2023 voraussichtlich leicht unter dem des ersten Quartals 2022 liegen. In Verbindung mit dem Anstieg der Gemeinkosten wird dieser Rückgang voraussichtlich auch zu einem Rückgang des EBIDTA vor Einmaleffekten führen.

Lectra plant für 2023 mit einem Umsatz zwischen 522 und 576 Millionen Euro (+2% bis +12% bei konstanten Wechselkursen im Vergleich zu 2022) und einem EBITDA vor Einmaleffekten zwischen 90 und 113 Millionen Euro (-5% bis +20% bei konstanten Wechselkursen im Vergleich zu 2022) festgelegt.

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