Über 17 Prozent Rückgang bei den Auftragseingängen
Die vierteljährliche Umfrage des Acimall, dem Verband der italienischen Hersteller von Holzbearbeitungs- und Möbeltechnik, bestätigt die erwartete Rückkehr zu einer normalen Situation nach einer Periode exponentiellen Wachstums von Aufträgen und Umsatz.
Im Zeitraum April bis Juni dieses Jahres wurde bei den Aufträgen ein Rückgang von 17,8 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 2022 verzeichnet, der sich aus einem 18,7-prozentigen Rückgang der Aufträge aus dem Ausland und einem 13,8-prozentigen Rückgang der inländischen Aufträge ergab. Dieses Ergebnis wiederholt den Trend der vorangegangenen vier Monate, die alle negativ waren, und bringt den allgemeinen Industrieindex zurück auf das Niveau von 2019. Also zurück zur Normalität nach dem pandemiebedingten Abschwung und der anschließenden Erholung, von der Unternehmen mit beispiellosen Wachstumsraten in den letzten Jahrzehnten profitierten.
Die holz- und möbeltechnische Industrie kann sich auf einen Auftragsbestand von 5,2 Monaten stützen (unverändert gegenüber dem Vorquartal), während die Preisveränderung vom Jahresanfang, die sich bei 1,2 Prozent eingependelt hat, zur Abkühlung der Inflation beiträgt, die diese Branche und die gesamte Wirtschaft in den vergangenen zwei Jahren geprägt hat.
Laut der Qualitätsumfrage erwarten 72 Prozent der befragten Unternehmen eine wesentliche Stabilität der Produktion (gegenüber 71 Prozent im Vorquartal), während 9 Prozent einen weiteren Rückgang und 19 Prozent einen Anstieg voraussagen (der Saldo beträgt plus 10 Punkte).
Die Beschäftigung nimmt laut 14 Prozent der Umfrageteilnehmer zu, bei 81 Prozent bleibt sie gleich, bei 5 Prozent geht sie zurück. Die verfügbaren Bestände sind nach Ansicht von 34 Prozent der Befragten stabil (gegenüber 62 Prozent im Zeitraum Januar-März), für 33 Prozent steigen sie und für 33 Prozent sinken sie.
Was die Prognoseumfrage betrifft, so zeigen die vom Acimall-Statistikbüro ausgewerteten Zahlen ein weniger positives Klima, als im vorangegangenen Quartal: Was die ausländischen Märkte betrifft, so erwarten 33 Prozent der Befragten eine stabile Entwicklung (gegenüber 38 Prozent im vorangegangenen Quartal); 48 Prozent gehen von einem Rückgang aus (38 im Januar-März), die restlichen 19 Prozent von einem Anstieg (gegenüber 24). Der italienische Markt wird nach Ansicht von 48 Prozent der Befragten stabil bleiben (57 Prozent im ersten Quartal 2023), für 38 Prozent schrumpfen (gegenüber 24 Prozent) und für 14 Prozent wachsen (19 Prozent im Vorquartal).
„Dieses Szenario war zu erwarten“, kommentiert Acimall-Direktor Dario Corbetta, „aber mit einem neuen Übergangsplan für die ,Industrie 5.0‘, der nicht nur von der Holz- und Möbelindustrie, sondern von allen Maschinenbausegmenten und darüber hinaus sehnlichst erwartet wird, könnte es einen Richtungswechsel geben. Der Umfang dieses Plans könnte die Erholung des italienischen Marktes in den kommenden Monaten oder zumindest ab Anfang 2024 vorantreiben“.
Aktuell diskutiert die italienische Regierung, wie sie die inländische Wirtschaft weiter ankurbeln kann. Alle bisherigen Maßnahmen griffen nur bis 2022 voll, in 2023 gibt es beispielsweise nur noch die Hälfte der Steuergutschriften und die Subventionen für eine energieeffiziente Modernisierung von Gebäuden ist ebenfalls rückläufig.
Der Acimall hofft in jedem Fall auf Verlängerungen und neue staatliche Subventionen. „Diese Maßnahmen würden sicherlich neue und bessere Möglichkeiten bieten, um die digitale Transformation voranzutreiben und um noch stärkere und greifbarere „grüne“ Revolution der industriellen Abläufe zu implementieren“, heißt es seitens des Verbands.
Acimall Italien Holzbearbeitungsmaschinen
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