Langfristige Aussichten für Holzwerkstoffe weiterhin gut
Der europäische Verband European Panel Federation (EPF) nutzte die Leitmesse Interzum in der vergangenen Woche, um die vorläufigen Ergebnisse der europäischen Holzwerkstoffindustrie für 2024 (nur indikativ) sowie einen Ausblick auf 2025 zu präsentieren. Die Geschäftsführer Matti Rantanen und Clive Pinnington sprachen zusammen mit dem technischen Direktor Kris Wijnendaele vor rund 30 Fachjournalisten, Mitgliedern und Gästen.

Im Jahr 2024 wurde demnach ein leichter Anstieg der Produktion um 1,9 Prozent gegenüber 2023 verzeichnet. Obwohl es Anzeichen für eine langsame Erholung gibt, liegt der Industriezweig immer noch unter dem Vorkrisenniveau. Sowohl die Bau-, als auch die Möbelindustrie waren in 2024 weiter rückläufig. Die Holzwerkstoffindustrie konnte diesen Trend jedoch durch die Substitution anderer Materialien umkehren und ihren Marktanteil erhöhen.
Herausforderungen bestehen nach wie vor aufgrund der weiterhin hohen Energiepreise. Obwohl diese Preise seit ihrem Höchststand im dritten Quartal 2022 gesunken sind, bleiben sie hoch. Darüber hinaus spiegelt sich das geringe Verbrauchervertrauen in der schleppenden Erholung des Bau- und Möbelsektors wider, während die Sparquote auf einem historisch hohen Niveau liegt.
Obwohl das Jahr 2025 voraussichtlich eine Herausforderung darstellen wird, bleiben die langfristigen Aussichten für Holzwerkstoffe positiv. Dies belegen angekündigte Kapazitätsinvestitionen.
Im Laufe der Pressekonferenz präsentierte der Verbandsvorstand ein neu veröffentlichtes Strategiepapier zur Holzverfügbarkeit. Das Strategiepapier basiert auf zwei Studien, die von der European Panel Federation (EPF) in Auftrag gegeben und von AFRY Management Consulting und der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften (SLU) durchgeführt wurden. Beide Studien prognostizieren einen erheblichen Anstieg der Nachfrage nach Rohstoffen bis 2040, insbesondere unter Berücksichtigung von Ernteschwierigkeiten, die zu einem Versorgungsengpass führen können. Diese Situation dürfte das Kaskadenprinzip unter Druck setzen, was die dringende Notwendigkeit einer Neuausrichtung der Ressourcenbewirtschaftungsstrategien verdeutlicht.
Die wichtigsten Empfehlungen des Strategiepapiers sind:
1. Priorisierung von Holz für hochwertige Produkte
2. Verstärkung des Kaskadenprinzips
3. Förderung von Rohstoffen aus Nicht-Holz-Biomasse
Die EPF präsentierte ihre aktualisierte Strategie und ihre Schwerpunktthemen für 2025 und darüber hinaus ebenfalls auf dem Pressetreff. Die Holzwerkstoffplattenindustrie soll demnach weiterhin eine Vorbildfunktion einnehmen und sich auf die Verfügbarkeit von Rohstoffen und eine faire Gesetzgebung konzentrieren.

Die endgültigen konsolidierten Ergebnisse für 2024 und weitere Aktualisierungen der Interessenvertretung werden auf der nächsten EPF-Jahreshauptversammlung am 26. Juni in Berlin vorgestellt.
Weitere Informationen: www.europanels.org
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