VdDK  | 

Rund die Hälfte der Küchenindustrie erwartet Kurzarbeit

Rohstoffsicherung, Kreislaufwirtschaft und die Lage der deutschen Küchenmöbelindustrie im Allgemeinen standen beim VdDK-Treffen am 26. Oktober im Mittelpunkt. Diesmal waren die Mitglieder und eingeladenen Experten zu Gast bei Leicht Küchen in Waldstetten.

Ein brennendes Thema bleibt die Energie- und Materialversorgung, wie sich abermals zeigte. Im Unterschied zum verarbeitenden Gewerbe haben Küchenmöbelhersteller bisher nur sehr eingeschränkt Kosten weitergeben können, was Druck auf die Margen und Erträge ausübt. So die Feststellung. Bei weiter steigenden Energiekosten und einer nachlassenden Auftragslage erwartet rund die Hälfte der VdDK-Mitglieder, demnächst und zumindest partiell in Kurzarbeit gehen zu müssen.

Mit Blick auf Materialverfügbarkeit und Preise ist die Holzversorgung ein besonderes Sorgenkind, denn neben knappen Ressourcen dominiert ein außerordentlicher Wettbewerb zwischen stofflicher und energetischer Nutzung. Die Kreislaufwirtschaft und die Wiedereinbringung von Altholzsortimenten in den Materialfluss genießt daher höchste Priorität. Heiner Strack als Technikchef der Verbände wies zudem eindringlich darauf hin, dass bereits in den nächsten zwei Jahren die Entscheidung darüber fallen wird, ob Möbel zu den ersten Produkten gehören werden, die in der Ökodesign-Richtlinie ESPR erfasst werden. Nicht nur auf europäischer Ebene sei klar, dass damit die Verpflichtung zur Kreislaufwirtschaft europäischer Unternehmen beschleunigt wird.

Als weiteres Thema der VdDK-Mitgliederversammlung präsentierte Andreas Ruf als Experte Supply Chain die jüngsten Entwicklungen im Wettbewerbsrecht und ging dabei auch auf weitere Konzentrationen in der Möbelbranche ein. Auf Bundesebene scheint das Kartellrecht künftig wieder mehr „Biss“ zu erhalten. Maßgeblich hierfür ist die „Wettbewerbspolitische Agenda“ des BMWK, die 2025 abgeschlossen sein soll.

VdDK

Diesen Artikel kommentieren

Im Feed teilen