Produktion in Eisleben teilweise wieder angelaufen
Wieder eine neue Situation in Sachen HABA FAMILYGROUP und dem Produktionsstandort Eisleben. Nachdem rund 90 der insgesamt 120 Beschäftigten im Schulterschluss mit der Gewerkschaft IG Metall in einer Beschäftigtenaktion letzte Woche Donnerstag, den 2. November 2023, aktiv die Betriebsweiterführung vor dem verschlossenen Werkstor einforderten, kam ein positives Signal: Das Werk soll vorerst wieder zum Laufen gebracht werden, ein Teil der Beschäftigten durfte am 6. November an die Arbeitsplätze zurückkehren. Dies trifft auf die Mitarbeiter der Holzfertigung, den Versand und die Verwaltung zu. Mit dem Slogan „Wir sind bereit – Unser Standort bleibt“ hatten die Mitarbeiter erneut auf die angespannte Lage aufmerksam gemacht. Rote Zettel am Eingang unterstrichen, wie sehr die Mitarbeiter auf eine Weiterführung drängen, Nachrichten von „Unser Enkel soll seine Lehre weitermachen dürfen“ bis hin zu „Die Produktion hat schwarze Zahlen geschrieben“ sind zu lesen.
Und selbst wenn sich die HABA FAMILYGROUP langfristig von dem Standbein verabschieden möchte, fordert Gewerkschaftssekretär Sebastian Fritz ein, dass HABA aktiv nach einem Käufer oder Investor sucht. Die Stilllegung der Produktion ist, seiner Aussage nach, eine schlechte Kommunikation. „Wie soll das auf einen potenziellen Käufer wirken?“, zitiert die Mansfelder Zeitung (MZ) den Gewerkschaftler. Und schreibt weiter: „Ich erwarte von der Geschäftsführung, dass sie jetzt ernsthaft einen Investor sucht. Wir werden nicht aufgeben, um den Standort zu kämpfen.“ Auch Betriebsratsvorsitzender Armin Söhl unterstreicht laut MZ, dass es wichtig sei, den Betrieb am Leben zu halten – eben für einen potenziellen Käufer. Gegenüber der MZ äußerte Söhl, dass die Sicherheitsmängel seit 2018 bekannt gewesen wären. „Es ist aber nichts gemacht worden. Das fällt uns nun auf die Füße.“ Weiter bestätigt Söhl der Zeitung, dass der Betrieb profitabel sei, schwarze Zahlen schrieb und auch neue Aufträge hatte.
Etwa die Hälfte der Beschäftigten aus Eisleben arbeitet nun seit dem 6. November wieder, ein Insider bekräftigte gegenüber moebelfertigung.com, dass die Wiederinbetriebnahme gut gelaufen sei und dass die Mitarbeiter beweisen würden, dass sie für ihr Werk da seien und alles geben. Wie lange der Teilbetrieb allerdings läuft und was mit den weiterhin freigestellten Mitarbeitern passiert, ist noch unklar. Denn Teil des Sanierungsverfahren ist das Vorgehen in Eisleben nicht. Allerdings, so die Geschäftsführung von Haba, gebe es Interessenten. Mario Wilhelm, Geschäftsführer bei HABA, erklärt, es hätten „mehrere ernsthafte Investoren ihr Interesse bekundet, den Standort Eisleben fortführen zu wollen.“
Der regionale Fernsehsender PUNKTum Fernsehen GmbH & Co. KG hat einen Film zu den Geschehnissen in Eisleben erstellt: https://www.youtube.com/watch?v=Ot75zAcgkYs
Insolvenz Haba HABA Family Group
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