Übernimmt Ende September die HZD – Druckguss Havelland GmbH
Die Lehmann-Gruppe aus Minden übernimmt zum 30. September 2022 die HZD – Druckguss Havelland GmbH. Als Investor tritt das Gruppenunternehmen Möbelschlossfabrik Brandenburg GmbH & Co.KG auf. Die räumliche Nähe beider Unternehmen zueinander ermöglicht eine schnelle Integration der HZD in die operativen und administrativen Prozesse der Gruppe.
Die ausschließlich in Deutschland fertigende Lehmann-Gruppe, Spezialist für die Entwicklung und Herstellung von Schließsystemen für Behälter und Möbel, hat ihre Lieferkette in den vergangenen Jahren immer stärker insgesamt oder auch in Teilbereichen anderen Interessenten geöffnet. Die Zusammenführung des technischen Know-hows der Lehmann-Gruppe, besonders der Goldin Druckguss GmbH & Co.KG mit der seit Jahrzehnten am Markt operierenden HZD stärkt die Kompetenz aller Unternehmen und wirkt sich positiv auf das Leistungsangebot für Bestandskunden und Interessenten aus. Sämtliche Kundenbeziehungen und -verpflichtungen von HZD werden beibehalten und auch in Zukunft zuverlässig und vollumfänglich bedient und ausgebaut.
Lehmann gilt nach eigenen Angaben als einer der führenden europäischen Hersteller von mechanischen und elektronischen Schließsystemen für die Möbelindustrie. Mit rund 330 Mitarbeitern entwickelt und produziert das Unternehmen an drei Standorten in Deutschland. Die Produktionsprozesse einschließlich ihrer hohen Fertigungstiefe verteilen sich am Standort Minden auf die Gießerei, Werkzeug- und Maschinenbau sowie die Oberflächenbearbeitung. Die Schließzylinder und Schlüssel sowie die elektronischen Schlosssysteme werden in Minden entwickelt und gefertigt. Die Schlösserfertigung mit deren Oberflächenbearbeitung erfolgt am Standort Brandenburg an der Havel. Außer in Deutschland beliefert der Schlossspezialist Kunden in der Möbel herstellenden Industrie in über 60 Ländern in allen fünf Kontinenten.
Die HZD ist seit mehr als 30 Jahren ein zuverlässiger Partner für anspruchsvolle Zink-Druckgusserzeugnisse. Sie fertigt von einfachen Baubeschlagteilen bis hin zu anspruchsvollen Oberflächenteilen, die außerhalb der HZD veredelt werden. Die Produktionskapazität ist verteilt auf 20 moderne Warmkammer-Druckgießmaschinen mit einer Schließkraft von 7,5 Tonnen bis 200 Tonnen. HZD ist spezialisiert auf Präzisionsdruckguss wie auch Dünnwanddruckguss. Eine Weiterverarbeitung bis hin zu fertigen Baugruppen wird angeboten. Insgesamt rund 70 erfahrene Mitarbeiter stellen das technische Knowhow sicher und werden den Kunden auch weiterhin mit ihrem Engagement zur Verfügung stehen.
Als Grundsatz gilt, dass beide Betriebe erhalten bleiben und damit eine Redundanz innerhalb der Gruppe gewährleistet ist. Lehmann-Geschäftsführer Sönke Schlüter betont, dass gerade in der heutigen Zeit das Business Continuity Management eine immer größere Bedeutung einnimmt. Die jetzt erfolgte Akquisition ermöglicht auch im Bereich Guss eine fast vollständige Redundanz zwischen den Standorten der Lehmann-Gruppe. Die Schwerpunkte beider Betriebe waren bisher anders gesetzt. Der Austausch und die Zusammenarbeit werden die Gießkompetenz jeder einzelnen Gesellschaft sowie der Gruppe insgesamt deutlich erhöhen. Die Übernahme der HZD in die Lehmann-Gruppe schließt darüber hinaus Lücken im Angebotsgefüge von der Einstiegsstufe bis hin zum Premiumsegment.
Die Engineering Leistungen von Lehmann werden in allen Bereichen für die HZD und ihre Kunden eingesetzt. Dazu gehören auch die Konstruktion sowie der moderne Werkzeugbau, der sowohl intern als auch für externe Kunden Werkzeuge für Druckguss-, Spritzgussgießereien und Formwerkzeuge herstellt. Gleichzeitig erlaubt die gerade neu gebaute Trommelgalvanik in Minden eine technologisch hochwertige und nachhaltig produzierte Oberfläche. Durch das schlanke Lehmann Produktionssystem werden den Kunden hohe Flexibilität und kurze Lieferzeiten im partnerschaftlichen und offenen Miteinander gewährleistet.
Über die Übernahmekonditionen vereinbarten beide Partner Stillschweigen. Zu Umsatz- und Ergebniszahlen äußert sich Lehmann als mittelständisches Familienunternehmen grundsätzlich nicht.
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