Rekordumsatz und -beschäftigung im Jahr 2022
Mit sicherer Navigation durch alle Untiefen: Obwohl das Jahr 2022 für Palmberg, genauso wie für alle anderen Unternehmen der Möbelindustrie, mehr hohe Wellen in Form von Krieg in der Ukraine, Inflation, Rohstoffmangel, Energiepreiserhöhungen & co als erwartet parat hatte, blieb der Büromöbelspezialist aus Schönberg unbeirrbar auf Kurs. Mit einem Jahresumsatz von 134 Millionen Euro weist das Unternehmen in diesen schwierigen Zeiten erneut ein Rekordergebnis aus und kann somit gegenüber dem Jahr 2021 eine weitere, deutliche Umsatzsteigerung verzeichnen. Im Geschäftsjahr 2021 waren es 116,8 Millionen Euro. Der Zuwachs gelang trotz Preiserhöhungen und gestiegenen Kosten an vielen Stellen: Bereinigt von all dem steht ein Wachstum um knapp 9 Prozent und erneut etwa 6 Millionen Euro Gewinn.
Palmberg Geschäftsführer Uwe Blaumann begrüßte Fachpressevertreter und Journalisten aus der Region zum letzten Form in Form der jährlichen Pressekonferenz Anfang Januar – er wird das Zepter wie lange geplant am 14. September 2023 komplett an Nicole Eggert und Julianne Utz-Preußing übergeben und in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Einen Wunsch hat er für „sein“ letztes Jahr: „Wir wünschen uns, in Ruhe unserem Geschäft nachgehen zu können, ohne die vielen Nebenschauplätze. Wir sind für Mecklenburg-Vorpommern und die Region ein positives Beispiel – es wäre schön, damit wahrgenommen zu werden.“
Fakt ist, dass das Geschäft in 2022 noch einmal herausfordernder geworden ist. „Die Lieferketten stehen zwar, und es funktioniert auch alles und bisher haben uns keine negativen Prognosen erreicht. Aber allein die gestiegenen Stromkosten schlagen ordentlich zu Buche“, so Blaumann. Für Palmberg zahlt sich in Zeiten komplizierter Liefersituationen aus, in der Vergangenheit mit dem Label „Made in Germany“ ganz stark auf lokale und vorwiegend inländische Partner gesetzt zu haben.
Größtes Investitionsvorhaben in 2023 ist ein etwa 4.000 Quadratmeter großer Logistikhallenneubau in Schönberg, der mit rund 8 Millionen Euro veranschlagt ist. „Wir haben keine einfachen Grundverhältnisse in Schönberg. Für die neue Halle müssen Pfähle bis 34 Meter tief in die Erde eingebracht werden, damit ist bereits die erste Million im wahrsten Sinne ,versenkt‘“, so Blaumann. Die ersten Erdarbeiten nach dem Abriss eines alten Gebäudes sollen im Februar beginnen, der erste Bauabschnitt im Idealfall bis Ende des Jahres vollendet. Abgesehen von deutlich verbesserten Lagerverhältnissen hilft der Neubau auch bei der weiteren Optimierung des Werkstoffstromes durch die Produktion, ermöglicht den Aufbau von Neuanlagen bei Ersatzinvestitionen.
Ein Highlight neben dem neuen Logo, dem wiederholten ersten Platz bei der Umfrage des branchenunabhängigen Informationsdienstes „markt intern“ als Sieger in allen 12 abgefragten Kategorien und somit erneut bester Büromöbel-Fachhandelspartner und dem „German Design Award“ 2023 für das Trennwandsystem „Clamp“ war vor allem die „Orgatec“ im vergangenen Jahr Geschäftsentscheidend. „Wir sind mit der Messe ins Risiko gegangen. Wir hatten einen neuen besseren Standort auf der Messe und wüssten vorab nicht, wie sich die Messe wegen Corona entwickelt. Unser Mut wurde belohnt. Die Resonanz war enorm, die Geschäftsanbahnungen auf der Messe besser denn je“, resümiert Palmberg-Marketingleiter Christoffer Süß. Der Rückenwind der „Orgatec“ sorgt letztlich auch dafür, dass Palmberg sehr positiv gestimmt in das neue Jahr startet. „Wir haben einen Auftragsüberhang von 24 Millionen Euro mit in das neue Geschäftsjahr genommen“, so Blaumann. „Zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr waren es 18 Millionen Euro. Und selbst der Auftragseingang an den ersten drei Werktagen in 2023 sind schon wieder absolut erfreulich“, so der scheidende Geschäftsführer. Im laufenden Jahr peilt Palmberg einen Umsatz mit 140 Millionen Euro Umsatz an. „Es spricht unternehmensseitig überhaupt nichts dagegen, dieses Ziel zu erreichen“, zeigt sich Blaumann selbstsicher. „Wenn wir dieses Ziel nicht erreichen, dann werden externe, nicht kalkulier- und beeinflussbare Faktoren Grund dafür sein.“
Grundsätzlich verzeichnet Palmberg eine Veränderung der Büromöbellandschaft. „Das mobile Arbeiten ist nicht mehr wegzudenken, auch wenn sich viele Arbeitgeber bemühen, ihre Mitarbeiter wieder komplett in die Büros zu bekommen. Das Thema ,Homeoffice‘ mit entsprechendem Mobiliar ist demnach noch ausbaufähig. Spürbar ist aber, dass vorhandene Büroräume neu gestaltet werden. Statt dem 20.zigsten Schreibtisch entstehen beispielsweise Kommunikationszonen. Arbeitgeber müssen Arbeitnehmern noch mehr bieten. Genau dafür haben wir viele Lösungen geschaffen, die am Markt gut ankommen“, erklärt Blaumann. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass die eingehenden Bestelllisten anders aussehen. Sicherlich auch eine Begründung dafür, dass der Standort in Rhena, an dem es im Vergleich zu Schönberg deutlich handwerklicher zugeht, prozentual spürbarer zum Umsatzwachstum beiträgt. Allein dort wurde in 2022 für 11,74 Millionen Euro gefertigt. Sinnbildlich dafür steht eben das bereits 2021 eingeführte und 2022 optimierte Trennwandsystem „Clamp“, das am Standort in Rehna gefertigt wird. Die um mehr als 270 Prozent gesteigerte Produktion von stehenden „Clamp“-Elementen im Vergleich zum Einführungsjahr zeigt, dass Palmberg auf den Wandel und die neuen Anforderungen moderner Bürowelten sehr gut vorbereitet ist. Um all das abzubilden, ist die Mitarbeiterzahl entsprechend dem Rekordumsatz auch auf eine Rekordhöhe gestiegen.
Das Unternehmen Palmberg im Jahr 2022 in Zahlen:
- Umsatz 2022: 134.000.000 € (Umsatz 2021: 116.800.000 €, Umsatz 2020: 109.500.000 €)
- Zahl Mitarbeiter:innen: 624 (01.01.2023), eine Steigerung um 7,22 Prozent gegenüber 582 am 01.01.2022. Neu eingestellte Mitarbeiter:innen: 64 (2022)
- Investitionen: 3,3 Mio. €
- Tische: 167.724 Stk. (2022), 165.616 Stk. (2021), entspricht einer Steigerung von 1,27 Prozent.
- Schränke: 169.840 Stk. (2022), 165.875 Stk. (2021), entspricht einer Steigerung von 2,39 Prozent.
- Container: 56.494 Stk. (2022), 53.874 Stk. (2021), entspricht einer Steigerung von 4,86 Prozent.
- Akustikelemente (gesamt): 35.909 Stk. (2022), 29.180 Stk. (2021, entspricht einer Steigerung von 23,06 Prozent.
- Elemente „Clamp“: 1.272 Stk. (2022), 339 Stk. (2021), entspricht einer Steigerung von 275,22 Prozent.
- gefahrene Kilometer: ca. 6.200.000, Touren: 6.087 (2022), 5.713 (2021), entspricht einer Steigerung von 6,55 Prozent.
- Anlieferstellen: 25.000 (2022), 24.000 (2021), entspricht einer Steigerung von 4,17 Prozent.
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