Hat die Ferdinand Lusch GmbH gekauft
Die Pietec Feinwerktechnik GmbH & Co. KG aus Bad Wünnenberg-Haaren hat die insolvente Ferdinand Lusch GmbH übernommen. Der Investor will den Geschäftsbetrieb des alteingesessenen Herstellers von Funktionsbeschlägen ausbauen und plant weitere Investitionen.
Gute Nachrichten für Ostwestfalen und für die 65 Mitarbeiter: Das seit 75 Jahren agierende Unternehmen Ferdinand Lusch hat einen neuen Besitzer. Pietec Feinwerktechnik hat zum 1. Mai 2024 den Geschäftsbetrieb der Ferdinand Lusch GmbH übernommen. Der Insolvenzverwalter Martin Schmidt von der deutschlandweit tätigen Sozietät Andres Partner hat die Ferdinand Lusch GmbH im Zuge einer übertragenden Sanierung erfolgreich verkauft und somit den Erhalt und die Fortführung des seit 75 Jahren bestehenden Unternehmens gesichert.
Der Insolvenzverwalter Martin Schmidt hatte den Geschäftsbetrieb der auf die Entwicklung und Herstellung von Möbelbeschlägen spezialisierten Lusch GmbH stabilisiert und fortgeführt und für die Investorensuche die Adwin Consulting GmbH aus Siegburg beauftragt. Die erfolgreiche Investorensuche und der Verkauf sichern die Zukunft des Beschlagherstellers und auch alle 65 Arbeitsplätze der Beschäftigten. „Ich freue mich, dass es gelungen ist, die Ferdinand Lusch GmbH in die Hände von Investoren zu übergeben, die von dem Entwicklungs- und Fertigungspotenzial überzeugt sind und zusammen mit dem sehr qualifizierten und langjährigen Mitarbeiterstamm die Zukunft gestalten wollen“, sagt Rechtsanwalt Schmidt.
Der Preisdruck in der Möbelbranche hatte das Traditionsunternehmen bereits im Frühjahr 2019 in finanzielle Schieflage gebracht. Der Beschlaghersteller Lusch hatte, damals vertreten durch Geschäftsführer Thomas Hirschfeld und Katharina Lusch, Enkelin des Firmengründers Ferdinand Lusch, beim Amtsgericht Bielefeld den Insolvenzantrag gestellt. Nur wenige Monate nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens konnte eine Lösung für den Beschlaghersteller realisiert werden: Die Münchener Navigator-Gruppe unterzeichnete mit Wirkung zum 1. August 2019 einen Kaufvertrag. Damit konnte der Geschäftsbetrieb an den Standorten Bielefeld und Altenbeken-Buke mit knapp 90 Mitarbeitern fortgeführt werden. Bis zum Dezember 2023. Dann musste Geschäftsführerin Susan Maßhöfer erneut zum Amtsgericht, Rechtsanwalt Martin Schmidt aus Detmold wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
„Wir werden weiterhin auf das Know-how und die bewährten Stärken und Erfahrungen des Unternehmens aufbauen und die Neuausrichtung innerhalb der Pietec Unternehmensgruppe fortsetzen“, sagt Reinhard Piepenbrock, Geschäftsführer der Pietec Feinwerktechnik GmbH & Co. KG. „In Zukunft steht die Entwicklung innovativer Funktionsbeschläge und Konstruktionselemente und die Projektbegleitung beim Kunden für maßgeschneiderte Lösungen wieder im Fokus“, ergänzt Christoph Piepenbrock.
„Die ersten Maßnahmen zur Optimierung der Produktions- und Lieferkette sind bereits in vollem Gange, um die Effizienz zu steigern und die Qualität wieder zu verbessern. Wir werden in den Standort Altenbeken investieren, um die Produktionsmittel zu modernisieren und die Innovationskraft zu stärken. Die Fertigungstechnik der Lusch GmbH ist in vielen Bereichen mit der Technik bei der Pietec Feinwerktechnik GmbH & Co. KG identisch und so werden wir Synergien nutzen und für beide Unternehmen die Möglichkeiten im Markt erweitern“, teilen die beiden Piepenbrocks in einer Pressemitteilung mit.
Pietic Feinwerktechnik agiert als Systemlieferant für Einzelteile, Baugruppen und vollständige Geräte mit dem Schwerpunkt Feinblech. Durch die breit gefächerte Kompetenz kann dem Kunden das komplette Programm rund um das Thema Blech geboten werden: Lasern, Stanzen, Biegen, Schweißen, Montieren, Oberflächenbehandlung und einiges mehr. Der Fokus liegt dabei auf kleinen und mittleren Stückzahlen. Zusätzlich zu dem Leistungsangebot rund ums Blech übernimmt der Zulieferer weitere Aufgaben, wie das Engineering oder die Logistik mit gegebenenfalls täglicher Lieferung ans Band.
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