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Gwinner  | 

Die Marken- und Produktrechte gehen an Radon

Im Dezember kam die Mitteilung, dass Gwinner nach dem Insolvenzantrag im September nicht mehr weitermachen wird. „Trotz erfolgsversprechender Visionen und einer umfangreichen Unterstützung von unseren Partnern sowie der Unternehmerfamilie ist es nicht gelungen, eine Lösung für den Geschäftsbetrieb der Gwinner Wohndesign GmbH zu finden“, hieß es in der entsprechenden Pressemitteilung. Die derzeit schwierige Situation am Möbelmarkt sowie die ungewisse Branchenentwicklung der Zukunft, habe dem Unternehmen gezeigt, dass es nicht möglich sein wird, Gwinner bereits 2024 profitabel aufzustellen. Auch ein Investor konnte unter diesen Bedingungen nicht gefunden werden. „Da eine weitere Fortführung im Rahmen des Insolvenzverfahrens aus Liquiditätsgründen nicht möglich ist, müssen wir unsere Restrukturierungsbemühungen an dieser Stelle zum Schutz der Gläubigerinteressen beenden. Unseren geschätzten Mitarbeiter:innen mussten wir bereits mitteilen, dass wir noch in diesem Monat die Kündigungen gemäß den jeweiligen Kündigungsfristen aussprechen mussten“, so der O-Ton aus Pfalzgrafenweiler.

Im Zuge einer kontrollierten Ausproduktion plante Gwinner, die Produktion bis Anfang März 2024 aufrechterhalten und sämtliche Bestellungen bis spätestens Ende März 2024 zu den vereinbarten Konditionen auszuliefern. „In diesem Zuge, möchten wir uns aufrichtigst bei all unseren Geschäftspartnern für die gute Zusammenarbeit in der Vergangenheit, die Unterstützung während des Insolvenzverfahrens und in den jetzt folgenden Wochen bedanken. Wir bedauern zutiefst, die Geschäftsbeziehung nicht fortsetzen zu können“, teilte Tamara Gwinner mit.

Das Führungsteam von Gwinner, Tamara Gwinner (Brand Managerin und Mitglied der Geschäftsführung), ihr Bruder Robin Henssler (technischer Leiter) und Sebastian Göggel (Vertriebsleiter), mussten im Dezember mitteilten, dass der Betrieb eingestellt wird.

Nun gab es doch noch eine Wendung – allerdings keine, die den gekündigten 140 Mitarbeitern etwas bringt. Die Firma Radon Möbelvertriebs GmbH mit Sitz in Werder (Havel) hat die Möbelmarke Gwinner gekauft, die Marken- und Produktrechte des Traditionsunternehmens aus dem Schwarzwald übernommen und wird die erfolgreichsten Produktlinien von Polen aus auf den Markt bringen. „Damit bleiben die beliebten und verkaufsstarken Produkte sowie die renommierte Herstellermarke Gwinner dem Markt erhalten“, heißt es in der neusten Presseveröffentlichung.

Um die Kontinuität sicherzustellen, soll die Produktion der Möbel in den kommenden Wochen am neuen Radon Produktionsstandort im polnischen Zielona Gora (Grünberg) aufgenommen werden. „Dieser Schritt ist ein wesentlicher Meilenstein unserer Unternehmensentwicklung und außerordentlich wichtig für die Erhaltung der qualitativ hochwertigen Gwinner Sortimente am deutschen und europäischen Markt“, erklärt der Investor und Inhaber des Unternehmens Sanjay Choubey. Der Übergangsprozess wird vom bisherigen Management des Unternehmens und der Familie Gwinner aktiv begleitet und unterstützt. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Erfolgsmodelle, besonders auch unter dem Traditionsnamen Gwinner, dem Markt erhalten bleiben. Der Veräußerungsprozess fand in größter Übereinstimmung mit unseren Unternehmenswerten statt. Wir sind zuversichtlich, dass die Kollektionen sich unter dem neuen Eigentümer erfolgreich weiterentwickeln wird und bedanken uns für die professionellen Gespräche und Verhandlungen mit Herrn Choubey“, sagt Tamara Gwinner.

Der Fokus von Radon liegt in diesem Jahr darauf, Lieferzuverlässigkeit und Qualität der Kundenaufträge zu gewährleisten. „Für uns ist die Stabilisierung des Geschäfts unter den neuen Prämissen außerordentlich wichtig. Deshalb ist die Überschrift unserer Arbeit: Kontinuität. Das bezieht sich sowohl auf die Kundenbeziehungen, die Produkte als auch auf die Zusammenarbeit mit dem Vertriebsteam“, bestätigt Ralf Hentschel als operativer Gesamtverantwortlicher für Radon.

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