Wechsel in der Geschäftsführung zum 100. Geburtstag
Zum 100. Geburtstag von Häfele im kommenden Jahr übergibt Sibylle Thierer (CEO) – nach 20 Jahren an der Spitze des Unternehmens – den Vorsitz der Geschäftsleitung an den 45-jährigen geschäftsführenden Direktor Gregor Riekena. „Zuversichtlich unterstreichen wir mit diesem Wechsel an der Spitze unseren Aufbruch in das nächste Häfele Jahrhundert“, sagt die scheidende Unternehmensleiterin und bleibt mit dem Statement: „Es geht nicht darum alles so zu machen wie bisher, es geht darum die Branche weiter zu entwickeln“, ihrem Lebensmotto „Stillstand ist Rückschritt“ treu.
Sibylle Thierer bleibt Vorsitzende des Verwaltungsrats. Mit dem jetzt stattfindenden Generationswechsel setzen die Gesellschafterfamilien eine von langer Hand geplante und gut vorbereitete Nachfolgeregelung zum 1. Januar 2023 um. Mit der Ernennung von Gregor Riekena zum fünften Unternehmensleiter in der Häfele Geschichte, knüpft man an gute Erfahrungen aus der Vergangenheit an. Der erste nicht aus den Familien Häfele und Thierer stammende Geschäftsführer Hans Nock (1982-2003) hatte dem Unternehmen mit Weitsicht den Weg zum Global Player geebnet. Riekena wird nun zum zweiten nicht familienangehörigen Vorsitzenden der Geschäftsleitung (CEO) der Häfele Gruppe gekürt.
Der Betriebswirt Gregor Riekena startete 2011 bei Häfele als Marketingleiter und verstärkt seit 2015 als Chief Marketing Officer (CMO) die Geschäftsleitung. Auf seinem Weg zum designierten Nachfolger von Sibylle Thierer hat er das Unternehmen national und international intensiv kennengelernt. Er zeichnete unter anderem für die Markenstrategie der Häfele Gruppe und den Aufbau einer globalen E-Commerce Plattform verantwortlich. Seit kurzem steht der Aufbruch ins nächste Jahrhundert mit dem Projekt „Unternehmensstrategie 2030“ im Fokus. „Hier haben wir gemeinsam das Fundament für die Gestaltung der Zukunft gelegt. Während dieser intensiven Phase der Zusammenarbeit wurde klar, dass die Zeit für eine Übergabe der Verantwortung an Gregor Riekena jetzt reif ist. Er bringt die besten Voraussetzungen für diese Aufgabe mit und genießt mein Vertrauen“, sagt Sibylle Thierer.
Häfele, so betont Sibylle Thierer, ist auf die anstehenden Veränderungen mit seiner traditionell erfolgreichen Kombination von Kontinuität und Innovation gut vorbereitet. Kontinuität sieht Thierer vor allem im Fortbestand des Familienunternehmens und der Pflege des sprichwörtlichen Family-Spirits in der zwischenzeitlich auf über 8000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und nahezu 2 Milliarden Euro Jahresumsatz gewachsenen Gruppe. Desgleichen aber auch in der gelebten Internationalität, verbunden mit einer weltoffenen Grundeinstellung. Die Gesellschafterfamilien Thierer und Häfele sind Garanten für diese Haltung. Sie leben auf zwei Kontinenten, in Amerika und in Europa.
Während Häfele Geschäftsführer Walther Thierer (1949-1982) die in der Branche heute noch hochgelobte Häfele Logistik erfolgreich auf den Weg brachte, den heute weltweit in über 20 Sprachen verfügbaren Katalog „Der Große Häfele“ erfand und sich der Markenpolitik widmete, steht der Name seiner Tochter wohl für die größte Änderung in der Geschichte der Beschlagtechnik.
Sie gab den Möbelbeschlägen, diesen lange als rein technisches Zubehör gehandelten Metallteilen im Möbelgeschäft ein Herz und eine Seele, holte sie heraus aus der Unscheinbarkeit. Die Erkenntnis, dass Beschlagtechnik der eigentliche Schlüssel zur Emotionalisierung und Individualisierung von Möbeln und Einrichtungen ist, machte Sibylle Thierer zu ihrem Credo. „Ohne Beschläge sind Möbel nicht mehr als ein Haufen Bretter,“ dieser von ihr bereits 2007 kreierte Slogan war jedermann sofort verständlich. Er beförderte den Möbelbeschlag in einer Zeit, in der Funktionalität von Möbeln und Einrichtung immer bedeutsamer wird, aus seinem Schattendasein ins Zentrum des Interesses von Planern, Designern und Möbelbauern. Hinzu kam dann die Entdeckung der überragenden Bedeutung von Licht in Möbel und Räumen, die Häfele mit Loox und Nimbus ein ganz neues Geschäftsfeld bescherte und die Branche vom Schreiner über den Innenausbauer bis zum Architekten immer aufs Neue begeistert. Die digitale Vernetzung all dieser Möglichkeiten hat sich Häfele in der Ära Thierer ebenfalls zur Aufgabe gemacht und rüstet z.B. mit seinem elektronischen Schließsystem Dialock Hotelketten weltweit aus.
„Es ging mir bei allem was ich bewegt habe immer darum, Lebensräume für die Menschen zeitgemäß lebenswerter zu machen“, sagt Sibylle Thierer. Das gehe aber nur, wenn man Möbel und Einrichtungen ganzheitlich betrachtet. Nur so konnte Häfele unter der Leitung von Sibylle Thierer vom Beschlaghändler und -produzenten zum weltweit gefragten Spezialisten und Berater für die Einrichtung von Räumen aller Art werden.
Das in 20 Jahren absolvierte Wachstum von gut 500 Mio. Euro Jahresumsatz auf heute nahezu 2 Milliarden zeigt, dass man bei Häfele den richtigen Weg eingeschlagen hat. Und weil die Häfele Familie zudem auch immer mit Mut und Optimismus in die Zukunft schaut, hat man heute schon die dritte Milliarde im Visier.
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