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Schmalz  | 

Vorbildliches Krisenmanagement und klare Zukunftsvisionen

„Jede Krise bietet Chancen – und diese ergreifen wir. Nicht, um ,irgendwie‘ durch die Corona-Krise zu kommen, sondern um gestärkt aus ihr hervor zu gehen“, erklärte Dr. Kurt Schmalz, geschäftsführender Gesellschafter J. Schmalz GmbH, anlässlich des ersten virtuellen Pressetags von Schmalz. Und fährt fort: „Unsere Systeme sind gerade besonders gefordert, zum Beispiel bei der Handhabung von Lebensmitteln in Verteilzentren oder auch beim Greifen von Medizinprodukten. Wir leisten unseren Beitrag, damit auch unsere Kunden die Krise bewältigen – das ist unser Anspruch.
Wir haben deshalb frühzeitig unsere Lieferkette abgesichert, unsere Lieferfähigkeit ist sichergestellt. Mehr noch: Uns ist es trotz ausgefallener Messen gelungen, den persönlichen Kontakt zu unseren Kunden nicht nur zu halten, sondern über neue Kanäle noch auszubauen: So haben wir in kürzester Zeit Tools wie einen Live-Chat und eine Videoberatung etabliert, unsere erste virtuelle Messe steht in den Startlöchern. Wir nutzen diese Kanäle, um unseren Kunden die zahlreichen Produktneuheiten aus dem Frühjahr vorzustellen, darunter Lösungen für die Robotik und für die Digitalisierung von Greifprozessen.
Selbstverständlich bringt die Corona-Krise für unser Unternehmen gewaltige Herausforderungen mit sich. Wir sind allerdings als finanziell unabhängiges Familienunternehmen sehr gut aufgestellt. Bereits in den ersten Tagen haben wir die richtigen Weichen gestellt, um die Folgen abzumildern: Dazu zählt beispielsweise die Gründung eines internen Krisenstabs, der die aktuelle Situation ständig neu bewertet und entsprechende Maßnahmen umsetzt. Mit unseren Hygiene- und Verhaltensregeln gehen wir über die Anforderungen und Empfehlungen der Behörden hinaus.“

Sehr frühzeitig hat Schmalz weltweit Außenlager aufgebaut und gut ausgestattet, um lieferfähig zu bleiben – eben auch, weil die Produkte in vielen Bereichen gerade in der Corona-Krise dringend benötigt wurden und werden. „Man denke beispielsweise an die Logistik rund um den deutlich gestiegenen Bedarf an Desinfektionsmitteln. Hier spielen wir eine wichtige Rolle“, so Schmalz.

Aber auch als Unternehmen wurden alle Register gezogen. Beispielsweise in den verschiedenen Niederlassungen, wo bei der Beschaffung von Masken und Schutzmaterialien geholfen wurde oder auch durch den Einsatz der 3D-Drucker, um neuartige Gesichtsmasken zur Bekämpfung der Pandemie herzustellen. Grundsätzlich sieht sich das Unternehmen aus dem Nordschwarzwald aktuell noch gut gewappnet: Schmalz agiert als Familienunternehmen finanziell unabhängig und mit hoher Eigenkapitalquote. Während der letzten Monate habe man alles darangesetzt, die Stabilität des Unternehmens zu gewährleisten und alle Arbeitsplätze weltweit zu sichern, so die Aussage.

Aufgrund der in einigen Bereichen gleichbleibend hohen oder gar höheren Nachfrage blickt Schmalz auf ein recht gutes erstes Quartal in diesem Geschäftsjahr zurück. Dennoch verzeichnet auch das Familienunternehmen mittlerweile Auftragsrückgänge und drosselte entsprechend die Produktionskapazitäten. „Wir arbeiten derzeit mit verschiedenen Szenarien und haben uns intensiv vorbereitet auf einen zweistelligen Rückgang im Auftragseingang und Umsatz. Allerdings hoffen wir auf eine Besserung ab dem zweiten Halbjahr, wenn sich die Lage nicht wieder verschlimmert“, erklärt der Unternehmensinhaber.

Die Performance von Schmalz im vergangenen Jahr war sehr gut: Der Vakuum-Experte verzeichnete einen Umsatz von rund 190 Millionen Euro. Der Einsatz für Forschung & Entwicklung lag bei etwa neun Prozent des Umsatzes. Das Vertriebsnetz wurde in Österreich um eine eigene Niederlassung erweitert, damit betreibt Schmalz nun 20 eigene Standorte, arbeitet darüber hinaus mit Vertriebspartnern in 60 weiteren Ländern zusammen. Neben dem Hauptsitz in Glatten gibt es in Melbourne (Australien), Shanghai (China), Pune (Indien), Yokohama (Japan) und Raleigh (USA) Produktionen. Die Nachfrage an Schmalz-Produkten bis zur Corona-Krise war in den letzten ein bis zwei Jahren in Nordamerika und vor allem in den USA sehr stark, ein dynamisches Wachstum gab es auch in Asien – mit China und Japan als Treiber. Europa zeigte einen konstant guten Zuwachs, allen voran Polen und die Türkei. Aufgeschlüsselt nach Branchen war das Interesse in der Logistik, Verpackung, Elektronik und im Medizin- beziehungsweise Pharma-Sektor sehr gut.

Schmalz hatte in jüngerer Vergangenheit wieder in den Hauptsitz in Glatten investiert und erweiterte die Produktion. Baustart war im Herbst 2017, im Sommer 2019 wurde das Ganze bezogen. Es gab eine Flächenerweiterung um rund 11.000 Quadratmetern. Mitte 2017 wurde auch mit dem Bau eines neuen Bürogebäudes begonnen, der Bezug war im Herbst 2018. Rund 3.000 Quadratmeter stehen hier inzwischen für die Bereiche Innovation sowie Versuchs- und Laboreinrichtungen, den Ausbau des weltweiten Verkaufs sowie flexible Arbeitswelten und in Form von Kreativräumen zur Verfügung. Es ist insgesamt Raum für weit über 100 neue Arbeitsplätze entstanden.

International ist das Familienunternehmen ebenfalls gewachsen: In China gab es einen Neubau auf der grünen Wiese mit zunächst 7.600 Quadratmeter Grundfläche für Bauabschnitt 1, in Polen einen Neubau mit rund 900 Quadratmeter und in Italien eine umfassende Sanierung eines Bestandsgebäudes.

Um sich künftig weiterhin schlagkräftig aufzustellen, fokussiert Schmalz unter anderem den Bereich Robotik. Der Hersteller möchte definitiv seinen Platz in diesem Wachstumsfeld einnehmen, verfügt über ein breites Domain-Wissen. Das Ziel sind anschlussfertige Komplettlösungen für das Greifen, die Bearbeitung des Themas erfolgt durch ein schlagkräftiges Team.

Neben der Robotik spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle, mit der klaren Vision, dass es einen spürbaren Mehrwert in jedem Prozessschritt geben soll. „Kunden profitieren von der Digitalisierung erst dann, wenn für sie sicht- und spürbare Mehrwerte entstehen – und zwar bei allen Prozessschritten, von der Auslegung und Konfiguration über die Beschaffung bis hin zum Betrieb und Service“, erklärt Dr. Kurt Schmalz. Und führt weiter aus: „Hierauf richten wir unsere Organisation und unsere Produkte aus. Die Organisation bezieht sich auf ein ,Digital Lab‘ für Technologie- und Produktdigitalisierung, Digital Business für E-Commerce, Verkaufskanäle und Kunden-Frontends und die GPS Gesellschaft für Produktionssysteme als externe Entwicklungseinheit. Seitens der Produkte gehen wir so vor, dass die Hardware eine hohe Intelligenz und Konnektivität braucht. Gleichzeitig werden neue Softwarelösungen benötigt, die helfen, die Potenziale der Geräte zu heben. Dann gibt es einen Mehrwert durch die intelligente Nutzung der Daten.“

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