Rewe Group  | 

Verabschiedet sich von Prospekten

Noch werden wöchentlich 25 Mio. Rewe-Prospekte an Halthalte verteilt, aber nicht mehr lange: Zum 1. Juli 2023 werden Druck und Verteilung eingestellt. Eine mutige Entscheidung für Umwelt, Klima und Ressourcenschonung, denn diese Entscheidung spart mehr als 73.000 t Papier, 70.000 t CO2, 1,1 Mio. t Wasser und 380 Mio. kWh Energie pro Jahr ein, was allein einem Jahresstromverbrauch von 100.000 4-Personen-Haushalten entspricht. Wie das Handelsunternehmen gestern mitteilte, wird die Auflage der Papier-Handzettel in einem ersten Schritt bereits ab August um 4 Mio. Stück reduziert. Künftig erhalten Verbraucher:innen die Handzettel-Inhalte in digitaler Form.

„Wir denken um und stellen die Angebotskommunikation für die Zukunft neu auf. Denn wir wollen die Kunden aller Altersklassen moderner und zielgerichteter über diejenigen Medien erreichen, die sie tatsächlich nutzen“, erklärt Lionel Souque Vorstandsvorsitzender der Rewe Group. „Wir werden selbstverständlich weiterhin wie gewohnt über 200 attraktive Sonderangebote pro Woche für unsere Kunden haben. Die erzielten Kosteneinsparungen durch Einstellung des Papier-Handzettels werden in andere Marketingkanäle sowie in ausgewählte Nachhaltigkeitsprojekte wie beispielsweise den Nabu Klimafonds reinvestiert. Wir freuen uns, dass wir dadurch unseren CO2-Fußbadruck massiv reduzieren werden. Damit leisten wir einen sehr wichtigen gesellschaftlichen Beitrag.“

Dass sich der nach eigenen Angaben zweitgrößte deutsche Lebensmittelhändler der Nachhaltigkeit verpflichtet fühlt, hat er mehrfach bewiesen. Schon 2008 stellte er alle Rewe-Märkte auf Grünstrom um und verbannte bereits 2016 Plastiktragetaschen aus den Märkten. Beraten wird das Unternehmen seit 2009 vom Nabu. „Der Nabu ist froh, dass Rewe sich ernsthaft seiner Verantwortung stellt und mit dem Ausstieg aus dem Handzettel vorangeht. Dies ist eine wichtige Entscheidung zum Wohle der Natur, der hoffentlich viele Wettbewerber im Lebensmitteleinzelhandel folgen werden“, so Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

RTL-Akutell machte diese Rewe-Ankündigung zum Thema und berichtete auch, dass Lidl und Aldi Süd an den Prospekten festhalten wollen und dass Obi sie wiederum im Juni eingestellt habe. In der Möbelbranche haben Ikea und die Otto Group mit der Einstellung ihrer gedruckten Kataloge bereits einen Beitrag zur Verminderung der gigantischen Papierflut geleistet, doch im Möbelhandel sind gedruckte Prospekte nach wie vor ein bewährtes Werbemittel, angesichts der aktuellen Herausforderungen fragt sich: wie lange noch?

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