Umsatz der deutschen Möbelindustrie geschrumpft – Stabilisierung erkennbar
Das Statistische Bundesamt misst beim Umsatz der deutschen Möbelindustrie ein Minus von 8,4 Prozent in den Monaten Januar bis September gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auf rund 12,3 Mrd. Euro beläuft sich demnach der bisherige Umsatz, wobei der Heimatmarkt etwas weniger betroffen ist (-7,7 Prozent) als der Auslandsumsatz (-9,6 Prozent). Insgesamt reduzierte sich der Exportanteil dennoch nur leicht auf 33 Prozent (Vorjahr: 33,5 Prozent).
Möbelsegment mit höchsten Einbußen – insgesamt alle Sparten rückläufig
In den Fokus rückt die Aufsplittung der verschiedenen Sparten: So ist das Segment der „Sonstigen Möbel“, darunter Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel, deutlich stärker betroffen als Küchen- und Polstermöbelindustrie. Mit 3,7 Mrd. Euro setzte die Sparte rund 13 Prozent weniger um als im Vorjahr und musste damit die größten Einbußen hinnehmen. Das Segment der Polstermöbler verzeichnet demnach eine Umsatzeinbuße von 9 Prozent auf 715 Mill. Euro, die Küchenmöbelhersteller lagen mit rund 4,3 Mrd. Euro um gut 8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Auch die Sparten „Büro- und Ladenmöbel“ (-3 Prozent, 3,2 Mrd. Euro) und „Matratzen“ (-2,8 Prozent, 380 Mill. Euro) entwickelten sich rückläufig.
Hoffnungsschimmer: Stabilisierung im Oktober
Trotz der negativen Bilanzen gibt der Verbund der Möbelindustrie, der die Zahlen des Statistischen Bundesamtes in einer eigenen Pressemitteilung aufgriff, Anlass für Optimismus: So scheine sich das Konsumklima allmählich zu erholen. „Unsere Verbandsstatistik deutet auf eine gewisse Stabilisierung der Auftragslage hin“, berichtet Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie. So hätten alle drei erfassten Sparten (Küchen-, Polster- und Wohnmöbel) im Monat Oktober zumindest leichte Zuwächse beim Auftragseingang nach Wert und Stück verbucht. Zudem habe sich die Umsatzentwicklung im dritten Quartal mit einem Minus von 5,5 Prozent weniger schwach dargestellt als in der ersten Jahreshälfte (minus 9,7 Prozent).
Bundestagswahlkampf: Wohnungsbau muss auf die Agenda
Einmal mehr appelliert Jan Kurth mit dringlichen Worten an die Politik, entsprechende wirtschaftliche Kaufanreize in Gang zu setzen: „Das Thema Wohnungsbau gehört ganz oben auf die Agenda beim jetzt beginnenden Wahlkampf“, fordert Kurth. „Wir brauchen dringend Impulse für eine Stärkung der Baunachfrage. Eine künftige Bundesregierung muss hier sehr schnell handeln, um die bereits sichtbaren sozialen und wirtschaftlichen Verwerfungen abzumildern. Die Vereinfachung und gezielte Bündelung von Förderprogrammen wären hier erste Schritte.“
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