Überraschende Schließung der Werke in Kasendorf und Wittichenau
Bei Maja, einem Unternehmen der Vivionio-Gruppe, waren weitreichende unternehmerische Entscheidungen zu treffen: Aufgrund des Auftragsausfalls eines Großkunden ab 2024 wird das Maja-Möbelwerk im sächsischen Wittichenau bis spätestens zum Jahresende die Produktion einstellen. Doch damit nicht genug: Auch die bayerischen Standorte des Maja-Werks in Kasendorf (Produktion) und Bad Berneck (Logistik) schließen, für das Betriebsgelände gibt es bereits einen Käufer. Ein Maja-Kernsortiment soll künftig an anderen Standorten der Vivonio-Unternehmensgruppe produziert werden. Das Maja-Werk und das Maja-Möbelwerk sind unabhängig voneinander agierende Unternehmen
Durch die Schließung beim Maja-Möbelwerk in Wittichenau sind rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die – zum Teil seit Gründung des Unternehmens im Jahr 1991 – jährlich bis zu sechs Millionen Möbelstücke zum Selbstaufbau hoch engagiert und mit Stolz gefertigt haben. Über diese unabwendbare Entscheidung hat die Geschäftsführung der Maja-Möbelwerk GmbH die Belegschaft heute, nach ausführlicher Prüfung aller Optionen zur Fortführung der Produktion in Wittichenau, informiert. Die Geschäftsführung strebt an, mit dem Betriebsrat zügig in Verhandlungen über die Details der geordneten Betriebsschließung zu treten. Auch für die insgesamt 27 jungen Menschen, die sich aktuell in der Ausbildung des Wittichenauer Möbelproduzenten befinden, will das Unternehmen geeignete Perspektiven mit anderen Ausbildungsbetrieben finden.
Notwendig wird die Betriebsschließung, weil der langjährige Kunde der Maja-Möbelwerk GmbH in Wittichenau überraschend erklärt hat, die Partnerschaft aufzukündigen und alle Aufträge Ende Dezember 2023 zu beenden. Diese Kundenentscheidung war zu keiner Zeit absehbar. Das Auftragsvolumen des Wittichenauer Möbelwerkes wurde zuletzt von rund sechs Millionen auf aktuell 1,5 Millionen Möbelstücke – zumeist Kommoden und Regale – reduziert.
Die Planung des Maja-Möbelwerk Wittichenau ging bis vor zwei Jahren noch von einem gewissen Nachfragezuwachs aus. Deshalb wurden Investitionen in Millionenhöhe realisiert. Ebenso bemühte sich die Unternehmensleitung auch in Zusammenarbeit mit Branchenexperten intensiv um weitere Kunden im Großserienbereich. Aufgrund der industriellen Auslegung des Werks mit 24/7-Betrieb ist für den vorhandenen Maschinenpark nur die Produktion in großen Stückzahlen wirtschaftlich sinnvoll. Das Ergebnis der Bemühungen um weitere Kunden blieb leider erfolglos: Es zeichnen sich keine zusätzlichen Aufträge ab, die zur Auslastung der Produktion führen würden.
Die Lage des Möbelmarkts ist extrem angespannt. Für die Jahre 2024 und 2025 wird keine Belebung der Nachfrage erwartet. Der Corona-Boom rund ums Wohnen ist vorbei, viele Menschen haben ihre Wohnungen in dieser Zeit renoviert. Seit dem Russland-Krieg gegen die Ukraine, dem damit verbundenen Energie-Preisschock, der hohen Inflation und der enormen Verunsicherung durch die Heizungsdiskussion ist der Konsum stark eingebrochen. Eine neue Inneneinrichtung und auch andere Neuanschaffungen werden verschoben oder überhaupt nicht getätigt. Der abrupte Rückgang der Verbrauchernachfrage trifft die gesamte Möbelindustrie sehr hart.
„Das Maja-Möbelwerk Wittichenau hat unseren Kunden immer zuverlässig und professionell beliefert. Das wird auch bis zum 31. Dezember unser Ansporn sein. Leider müssen wir die über dreißigjährige Erfolgsgeschichte unseres Werks danach beenden. Das werden wir mit Respekt und Anerkennung gegenüber den Menschen tun, die das Maja-Möbelwerk Wittichenau auszeichnen: unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, sagt Uwe Gottschlich, Geschäftsführer der Maja-Möbelwerk GmbH. „Wir nehmen unsere soziale Verantwortung wahr, jeden Kollegen und jede Kollegin bei der Suche nach einem neuen Arbeitgeber in dieser schwierigen Situation so gut wie möglich zu unterstützen.“
Die Maja-Möbelwerk GmbH produziert seit 1992 am Standort Wittichenau in Sachsen. Seit mehr als 30 Jahren werden an hochmodernen Maschinen und Anlagen von mehr als 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Möbel für den Selbstaufbau gefertigt. Diese werden vom sächsischen Produktionsstandort aus in die gesamte Welt versendet. Die Spezialisierung des Unternehmens liegt im Bereich von Möbeln in Leichtbauweise sowie von lackierten und bedruckten Möbeln in Großserienfertigung.
Das Betriebsgelände von Maja-Möbel am Standort Kasendorf mit den dazugehörigen Immobilien wird an ein Nachbarunternehmen veräußert. Betroffen sind rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die jährlich rund 280.000 Möbelstücke für die Bereiche Living, Office und Media mit viel Engagement gefertigt haben. Künftig soll die Produktion eines Kernsortiments der bisher in Kasendorf gefertigten Stauraummöbel, wie Kommoden und Schränke, innerhalb der Vivonio-Unternehmensgruppe verlagert werden. Welche Produkte das im einzelnen sein werden, wird in den kommenden Wochen mit den Kunden abgestimmt.
Die Geschäftsführung der Maja-Werk Manfred Janosch GmbH & Co. KG hat die Belegschaft heute über diese schwerwiegende Entscheidung informiert. Die Geschäftsführung strebt an, mit dem Betriebsrat zügig einen Interessenausgleich und einen Sozialplan zu verhandeln. Für die acht Auszubildenden wurden bereits Lösungsmöglichkeiten gefunden: Ihnen soll bei dem Nachbarunternehmen ermöglicht werden, ihre Ausbildung fortzusetzen.
Die Lage des von Maja Kasendorf bedienten Möbelmarkts ist angespannt. Der Corona-Boom rund ums Wohnen und Home-Office ist vorbei, zusätzlich herrscht bei den Verbrauchern seit dem Russland-Krieg gegen die Ukraine, dem Energie-Preisschock und der hohen Inflation enorme Verunsicherung. Neuanschaffungen werden verschoben oder überhaupt nicht getätigt. Der abrupte Nachfragerückgang trifft die gesamte Möbelindustrie sehr hart.
Während Maja ein umfangreiches Sortiment anbietet, sieht die Geschäftsführung nach sorgfältiger Prüfung aller Optionen keine Möglichkeit, die Produktion in Kasendorf nachhaltig kostendeckend fortzuführen.
„Unsere Kunden haben Maja-Möbel in Kasendorf immer als zuverlässigen Partner erlebt, der beste Qualität liefert. Leider müssen wir die fast sechzigjährige Geschichte unseres Werks nun ebenso beenden wie die Arbeit in unserem 2022 aufgebauten Logistikstandort in Bad Berneck. Das werden wir mit Respekt und Anerkennung gegenüber den Menschen tun, die das Maja-Werk in Kasendorf auszeichnen: unseren geschätzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die hier immer mit starkem Teamgeist zusammengearbeitet haben“, sagt Geschäftsführer Nicolas Kammerer. „Wir nehmen unsere soziale Verantwortung wahr, jeden Kollegen und jede Kollegin bei der Suche nach einem neuen Arbeitgeber in dieser schwierigen Situation so gut wie möglich zu unterstützen.“
Vivonio Furniture Vivonio Vivonio/Maja Kasendorf Vivonio Furniture Group
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