Plus 12,6 Prozent im Jahr 2022
68.000 Unternehmen (14,9 Prozent des gesamten verarbeitenden Gewerbes), 298.000 Beschäftigte (8 Prozent des gesamten italienischen Gewerbes), ein Produktionsumsatz von 56,5 Milliarden Euro (4,6 Prozent des gesamten Gewerbes) und eine Steigerung von 12,6 Prozent im Vergleich zu 2021: Das sind die Zahlen, mit denen sich die italienische Möbelindustrie inklusive Lieferkette auf der Mailänder Möbelmesse im April präsentierte.
Die Zahlen gehen aus den vom FederlegnoArredo Study Center erstellten Bilanzen hervor, die bestätigen, dass die holzbe- und -verarbeitende Industrie das Jahr 2022 – ein Jahr der Unsicherheit und der geopolitischen Instabilität – mit Entschlossenheit gemeistert hat und es geschafft hat, das Beschäftigungsniveau aufrechtzuerhalten, wenn nicht sogar zu erhöhen. Das Jahr 2023 wird gemeinhin als ein Jahr der Stabilisierung betrachtet, das physiologisch auf eine zweijährige Periode folgt, die im Guten wie im Schlechten sicherlich außergewöhnlich war.
Insgesamt wuchs der Produktionsumsatz der auf Holz basierten Möbel-Lieferkette um 12,6 Prozent und stieg damit von 43,2 Milliarden Euro im Jahr 2019, über 50,2 Milliarden Euro im Jahr 2021, auf 56,5 Milliarden Euro in 2022. Das vergangene Geschäftsjahr begann sehr gut, allerdings waren die Aufträge gegen Jahresende zunehmend rückläufig, sowohl auf dem inländischen, als auch auf dem ausländischen Markt. Das Plus von 12,6 Prozent setzt sich zusammen aus einem Plus von 12,2 Prozent beim Inlandsumsatz (35,6 Milliarden Euro) und einem Plus von 13,3 Prozent beim Export (21 Milliarden Euro), der 37 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht.
Im Einzelnen verzeichneten die Umsätze im Makrosystem Holz (23,5 Milliarden Euro) ein Plus von 14,3 Prozent, im Makrosystem Möbel (rund 29 Milliarden Euro) ein Plus von 11 Prozent und im Holzhandel (4 Milliarden Euro) ein Plus von 15 Prozent.
Wie auch in Deutschland ist es allerdings weniger ein tatsächliches Wachstum, sondern vielmehr eine Umsatzsteigerung durch gestiegene Preise. Vergleicht man den Index der Industrieproduktion, der das Produktionsvolumen misst, mit dem des Industrieumsatzes, so ergibt sich für die Möbelindustrie ein deutlicher Unterschied von mehr als 11 Punkten (Umsatz 12,1 % – Produktion 0,8 %) und für die Holzindustrie, auf die sich die Rohstoffkosten stärker und unmittelbarer auswirken, sogar 17 Punkte (Umsatz 20,3 % – Produktion 3,7 %). Die Steigerungen bei Holz, die bereits im Februar 2021 begannen, haben sich über das gesamte Jahr 2022 fortgesetzt und erreichten im Jahr 2022 ein durchschnittliches Plus von 14,5 Prozent.
Wenn auch in geringerem Ausmaß, erlebten auch die Möbel den Preisanstieg, der bis zu 10,3 Prozent erreichte, wobei er sich im Frühjahr 2022 beschleunigte und im letzten Herbst den höchsten Stand erreichte.
Die Exporte entlang der Lieferkette beliefen sich letztlich auf 21 Milliarden Euro (+ 13,3 Prozent), angeführt von den Vereinigten Staaten (+ 25,7 Prozent), die sich zum zweitgrößten Zielmarkt vor Deutschland (+ 9,7 Prozent) und nach Frankreich (+ 9,5 Prozent) entwickelt haben. Das Exportergebnis resultiert aus einem Plus von 12,6 Prozent im Makrosystem Möbel (15 Milliarden Euro) und einem Plus von 14,9 Prozent im Makrosystem Holz (5,5 Milliarden Euro).
Das Wachstum der Exporte muss auch vor dem Hintergrund des Krieges betrachtet werden: 2022 beliefen sich die Exporte nach Russland auf 334 Millionen Euro, was einem Rückgang von 27,3 Prozent oder 126 Millionen Euro gegenüber 2021 entspricht und Russland aus den Top Ten der Lieferkettenexporte verdrängt. Russland war 2013 mit rund einer Milliarde Euro das viertwichtigste Ziel der italienischen Exporte, was sich bis 2017 bereits halbiert hatte. Im Gegensatz dazu sind die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten, die 2013 noch an fünfter Stelle lagen, gegenüber dem Vorjahr um 488 Millionen (plus 25,7 Prozent gegenüber 2021) auf jetzt 2,3 Milliarden Euro gestiegen.
Frankreich ist mit rund 3,3 Milliarden Euro im Jahr 2022 und einem Wachstum von 9,5 Prozent das wichtigste Zielland für italienische Exporte aus der Lieferkette. Deutschland ist der drittgrößte Markt mit einem Wachstum von 9,7 Prozent gegenüber 2021 auf 2,3 Milliarden Euro. China bestätigte sich als siebtstärktes Exportland, das sich in den letzten Jahren durch eine besondere Dynamik mit weitaus größeren prozentualen Wachstumsveränderungen als die anderen Länder auszeichnete, während es 2022 aufgrund des von der chinesischen Regierung beschlossenen Pandemiemanagements und der daraus resultierenden Schließungen unter den Top-10-Märkten derjenige mit dem geringsten Wachstum ist (plus 1,1 Prozent).
Der Inlandsmarkt, der im Jahr 2022 35,6 Milliarden Euro erreichen wird, verzeichnete ein Wachstum von 12,2 Prozent, vor allem dank des positiven Beitrags des Makrosystems Holz, das von den Sektoren Bauausbau (Türen, Fenster, Holzfußböden) und Produkte für den Wohnbereich angetrieben wurde, die mehr als die anderen direkt von den Anreizen im Zusammenhang mit Superbonus, Möbelbonus und Baubonus profitierten.
Für das Jahr 2022 ist zu erwähnen, dass auch die Importe gestiegen sind, insbesondere von Holz, zum Beispiel aus Österreich (plus 35,2 Prozent), den stärksten Liefermarkt für den Sektor, gefolgt von Deutschland und China.
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