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Klimaschutz durch Waldwirtschaft statt Nutzungsverbote gefordert

Kürzlich hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz vorgestellt. Die AGDW – Die Waldeigentümer begrüßt es, dass die Klimaschutzleistung der Wälder einen Schwerpunkt bildet, und dass der Waldumbau gefördert werden solle. Allerdings sollen zwei Prozent der Landesfläche als sogenannte Wildnisgebiete aus der Nutzung genommen werden, laut EU-Biodiversitätsstrategie 2030 sollen es sogar zehn Prozent der Landesfläche sein.

Das sieht die Hauptgeschäftsführerin der AGDW, Dr. Irene Seling, kritisch: „Angesichts des Klimawandels und der Russlandkrise können wir uns derartige Nutzungsverbote von Wäldern in einer dichtbesiedelten Kulturlandschaft nicht leisten.“

Die Argumentation der ADGW: Werden Wälder stillgelegt, fehle der ökologische und einzige nachhaltige Rohstoff Holz in Zukunft u.a. für den Holzbau und die Wärmeversorgung. Andere Baustoffe wie Beton, Glas oder Stahl erzeugen hohe klimaschädliche CO2-Emissionen bei der Produktion. Oder Holz werde aus Ländern wie Brasilien importiert, die ihre Wälder ausbeuten. „Das wiederum konterkariert die Bemühungen um den globalen Klima- und Naturschutz. Nutzungsverbote führen zu zusätzlichen Emissionen“, so Seling.

„Die Politik vermittelt immer wieder den Eindruck, als wäre der Rohstoff Holz ein ‚Eh-da-Produkt‘“, sagte Seling. „Dabei gibt es den ökologischen Rohstoff Holz nur aufgrund der nachhaltigen Waldbewirtschaftung und -pflege, die in Deutschland über eine lange Tradition verfügt.“

Auch werde der klimastabile Waldumbau in dem Aktionsprogramm kleingeredet, so ein weiterer Kritikpunkt des Verbandes. „Beim klimaresilienten Waldumbau haben sich die Waldbesitzenden in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten stark engagiert und viel erreicht. Mittlerweile gelten 51 Prozent des jungen Waldes als naturnah“, führt Dr. Irene Seling aus. Hingegen spricht das Bundesumweltministerium spricht von lediglich 36 Prozent naturnaher Waldfläche.

Diesen Umbau der Wälder will das Bundesumweltministerium mit einem Anreizsystem unterstützen. Dieses müsse, so die Forderung der AGDW, auch für den Kleinprivatwald passen, dem Gros der Waldbesitzenden. „Der Kleinprivatwald steht mit seiner Vielfalt an Eigentümerinnen und Eigentümern für die größte Biodiversität in Deutschland“, sagte die Hauptgeschäftsführerin. „Ihre Stimme muss bei allen Programmen, die sie betreffen, gehört werden.“ 

Daher lautet eine der Hauptforderungen der AGDW: „Ja zum Schutz des Waldökosystems, aber nur mit den zwei Millionen Waldeigentümerinnen und Waldeigentümern. Sie sind der Pfeiler und soziale Kitt im ländlichen Raum.“

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