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Erzeugerpreis weiterhin auf sehr hohem Niveau

Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) waren die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte im Februar 2023 um 15,8 Prozent höher als im Februar 2022. Im Januar hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei plus 17,6 Prozent gelegen. Gegenüber dem Vormonat Januar sanken die Erzeugerpreise im Februar 2023 um 0,3 Prozent (minus 1,2 Prozent Januar 2023 gegenüber Dezember 2022).

Die Ergebnisse der Erzeugerpreisstatistik sind weiterhin vorläufig hinsichtlich der Entwicklung der Strom- und Gaspreise. Grund hierfür ist die Preisbremse für Strom und Gas, die ab Januar 2023 gilt, jedoch erst ab März 2023 umgesetzt wird. Die genannten Indizes können für die Berichtsmonate Januar und Februar 2023 zunächst nur ohne Berücksichtigung der Strom- und Gaspreisbremse berechnet werden, da die auskunftspflichtigen Unternehmen noch nicht über Strom- und Gaspreise unter Berücksichtigung der Strom- und Gaspreisbremse verfügen. Mit den Ergebnissen für März 2023 ist eine Aktualisierung der vorläufigen Ergebnisse für Januar und Februar 2023 vorgesehen.

Hauptverantwortlich für den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise im Vorjahresvergleich ist weiterhin die Preisentwicklung bei Energie, bedingt durch den hohen Wägungsanteil der Energiepreise am Gesamtindex in Kombination mit außergewöhnlich hohen Preisveränderungen. Zudem stiegen, teilweise infolge der Preissteigerungen für Energie, auch die Preise für Verbrauchsgüter, Vorleistungsgüter, Gebrauchsgüter und Investitionsgüter deutlich an.

Auch für den Rückgang des Erzeugerpreisindex gegenüber dem Vormonat ist die Entwicklung der Energiepreise hauptverantwortlich.

Die Energiepreise waren im Februar 2023 ohne den Einfluss der Strom- und Gaspreisbremse im Durchschnitt 27,6 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei Energie hatten die Preissteigerungen für Erdgas in der Verteilung.

Gegenüber dem Vormonat Januar sanken die Energiepreise im Durchschnitt um 1,4 Prozent, ebenfalls hauptsächlich verursacht durch den Rückgang der Preise für Erdgas in der Verteilung.

Erdgas in der Verteilung kostete – noch ohne den Einfluss der Preisbremse für Gas – im Februar über alle Abnehmergruppen hinweg 38,9 Prozent mehr als im Februar 2022. Für Handel und Gewerbe erhöhten sich die Preise um 91,5 Prozent, für Wiederverkäufer um 40,2 Prozent. Industrieabnehmer zahlten 8,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, Kraftwerke 26,8 Prozent. Gegenüber dem Vormonat Januar wurde Erdgas im Durchschnitt 4,2 Prozent billiger.

Strom – ebenfalls noch ohne die Berücksichtigung der Strompreisbremse – kostete über alle Abnehmergruppen betrachtet 27,1 Prozent mehr als im Februar 2022. Gewerbliche Anlagen, die häufig tarifgebundene Verträge abschließen, zahlten 39,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, private Haushalte 38,2 Prozent. Für Weiterverteiler war Strom 37,0 Prozent teurer als ein Jahr zuvor, für Sondervertragskunden 8,5 Prozent. Im Vormonatsvergleich stiegen die Preise für elektrischen Strom im Februar 2023 über alle Abnehmergruppen betrachtet um 2,5 Prozent .

Mineralölerzeugnisse waren 5,1 Prozent teurer als im Februar 2022, gegenüber Januar 2023 sanken diese Preise um 1,7 Prozent. Die Preise für Kraftstoffe stiegen um 3,5 Prozent minus2,0 Prozent gegenüber Januar 2023). Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 10,2 Prozent höher als im Februar 2022 und stiegen gegenüber Januar 2023 um 0,5 Prozent.

Die Preise für Verbrauchsgüter waren im Februar 2023 um 17,9 Prozent höher als im Februar 2022 und stiegen gegenüber Januar 2023 um 0,9 Prozent.

Die Preise für Gebrauchsgüter waren im Februar 2023 um 10,5 Prozent höher als ein Jahr zuvor und stiegen gegenüber Januar 2023 um 0,2 Prozent, insbesondere bedingt durch die Preisentwicklung bei Möbeln (plus 12,1 Prozent gegenüber Februar 2022).

Vorleistungsgüter waren im Februar 2023 um 8,6 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.

Holz in Form von Plättchen oder Schnitzeln war 45,5 Prozent teurer als im Februar. Pellets und Briketts aus Sägenebenprodukten kosteten 25,6 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Metalle waren 3,2 Prozent teurer als im Februar 2022. Gegenüber dem Vormonat Januar sanken die Metallpreise um 0,6 Prozent. Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen waren 1,5 Prozent teurer als im Februar 2022. Dagegen kostete Betonstahl in Stäben 8,2 Prozent weniger als im Februar 2022.

Bedeutend niedriger als im Vorjahresmonat waren bei den Vorleistungsgütern die Preise für gesägtes und gehobeltes Holz (minus 12,1 Prozent) sowie nichtmetallische Sekundärrohstoffe wie Papier (minus 44,7 Prozent).

Investitionsgüter kosteten 7,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate für Investitionsgüter gegenüber Februar 2022 hatten die Preissteigerungen für Maschinen mit einem Plus von 9,4 Prozent, gefolgt von denen für Kraftwagen und Kraftwagenteile (plus 5,6 Prozent).

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