Nachwuchswettbewerb „ein&zwanzig“
Nachwuchswettbewerb „ein&zwanzig“  | 

„Best of Best” für modulares Möbelsystem

Am Montag gab die Jury des internationalen Nachwuchswettbewerb „ein&zwanzig“ den diesjährigen „Best of Best“-Preisträger bekannt: Felix Landwehr erhält den Award für sein Projekt „Apio“, ein knotenbasiertes Verbindungssystem für modulare Möbel. Sie würdigt das modulare Möbel als kostengünstige, nachhaltige und moderne Lösung, die sich sogar in Kleinstflächen variabel einsetzen lässt. Im Rahmen der Milan Design Week wurde der Absolvent der Fachhochschule Potsdam bei einer Preisverleihung in der Officina 3 in der Zona Tortona geehrt. Der Nachwuchswettbewerb findet in diesem Jahr seinen Höhepunkt in Mailand: Neben der Award-Zeremonie ist die Ausstellung der 21 prämierten „Winner“-Exponate, die noch bis zum 12. Juni stattfindet, ein echtes Highlight. Neben den diesjährigen 21 „Winnern“ sind bei der Veranstaltung auch die 21 Nachwuchstalente aus dem Vorjahr vor Ort. Sie alle erhalten Gelegenheit, ihre Konzepte und Visionen dem internationalen Netzwerk des Rat für Formgebung vorzustellen und Kontakte mit dem internationalen Who is Who der Designszene zu knüpfen.

„Best of Best“ – „Apio“ von Felix Landwehr: Ein Regal muss heute mehr als ein Aufbewahrungsmöbel sein, es soll viel mehr eine Raumstruktur bilden, welche sich den Lebensphasen und der Individualität der Nutzerinnen und Nutzer anpasst. Knapper Wohnraum fordert zudem individuelle Lösungen, um Nischen und beengte Raumsituationen maximal zu nutzen. Die Beschränkung auf starre Vorgaben und die überfordernde Komplexität der Einzelteile stellen Benutzerfreundlichkeit und langlebige Verwendung auf die Probe. Flexibilität, Mobilität und Anpassungsfähigkeit, sind also entscheidende Faktoren, die das Regal von morgen erfüllen soll.

Designer Felix Landwehr kreiert mit dem knotenbasierten Verbindungssystem ein wandelbares Möbel, das sich dank seiner intelligenten Verknüpfung einzelner Elemente flexibel an unseren Alltag anpasst. Anwender:innen können mit nur einem Verbindungselement und herkömmlichem Rundmaterial aus dem Baumarkt oder aus recycelten Materialien, eigene Ideen kostengünstig verwirklichen. Der Aufbau gelingt ohne Werkzeuge und kommt so dem Wunsch nach Vereinfachung und Aufwandsminimierung entgegen. Dank der innovativen Verbindung können die Elemente frei auf dem Rundmaterial angeordnet werden. Durch diese maximale Flexibilität und Wandelbarkeit des Systems gelingt die Nutzung in privaten Interieurs genauso wie in Office- oder Retail-Bereichen. Apio ist aus ökonomischer Sicht ein kostengünstiges Verbindungselement, das anhand von 3D-Lasertechnologie und CNC-Drehtechnik effektiv und kosteneffizient in Brandenburg hergestellt wird und somit zu niedrigeren Preisen erhältlich ist.

Felix Landwehr konzipiert das Möbelstück über seinen Lebenszyklus hinaus: Die Monomaterialität des Verbindungselements erlaubt die vollständige Trennbarkeit der Materialien, welche so wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden. Das Verbindungselement besteht aus vier Einzelteilen. Die zwei verwendeten Materialien, Stahl und Gurtband aus biobasierten Dyneema-Fasern – bis zu 15x zugfester als Stahl – sind durch ihre Beständigkeit auf sehr lange Dauer nutzbar und können nach ihrer Lebensdauer wiederverwendet werden. Alle Einzelteile des Verbindungselements können eigenhändig und ohne Werkzeug ausgetauscht werden. Das innovative Verbindungssystem ist auch für andere Nutzungsszenarien denkbar.

Der Rat für Formgebung kürt mit dem internationalen Nachwuchswettbewerb ein&zwanzig jedes Jahr herausragende Entwürfe junger Designer:innen. Unter den zahlreichen Einreichungen von jungen Talenten, Designstudierenden und Absolvent:innen prämiert eine Jury namhafter Gestalter:innen die 21 besten Produkt- und Projektideen. Ein Projekt, das die Jury in besonderem Maße überzeugt, erhält zudem die begehrte „Best of Best“-Sonderauszeichnung.

Alle Preisträger 2022 unter: http://www.ein-und-zwanzig.de/preistraeger

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