5,6 % Umsatzplus in einem „gestörten Umfeld“
Der Ikea-Mutterkonzern vermeldet gute Zahlen für das Geschäftsjahr 2022. Demnach konsolidierte die Ingka Group im vergangenen Geschäftsjahr einen Einzelhandelsumsatz von 39,5 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht (37,4 Mrd. Euro 2021). Strategisch lag der Fokus nach Aussage der Holding mit Sitz im niederländischen Leiden auf der beschleunigten Omnichannel-Transformation. Noch höhere Zahlen meldete heute die Inter IKEA Systems B.V., als Eigentümerin des Ikea-Konzepts und weltweite Franchisegeberin, die heute einen Einzelhandelsumsatz von 44,6 Milliarden Euro für alle 12 Gruppen von Franchisenehmern bekanntgab.
In der Pressemitteilung geht die Ingka Group gleich zu Beginn auf die mildtätigen Aktionen der Holding ein, die unter dem Motto „Ikea Vision“ zusammengefasst werden: „In einem außergewöhnlichen Jahr, in dem geopolitische und wirtschaftliche Herausforderungen die globale Wirtschaftslandschaft umgestalteten, konzentrierte sich die Ingka Gruppe darauf, ein besseres Alltagsleben für viele Menschen zu schaffen. Als der Krieg in der Ukraine ausbrach, reduzierte das Unternehmen seine Aktivitäten in Russland und stellte gemeinsam mit seinen Partnern, wie dem UNHCR und dem Roten Kreuz, Sachspenden zur Verfügung, unterstützte mit Arbeitsplätzen und richtete Unterkünfte für Flüchtlinge in ganz Europa ein.“
Jesper Brodin, CEO der Ingka-Gruppe, sagt über das Geschäft in außergewöhnlichen Zeiten: „Ich war noch nie so stolz auf die Ikea-Gemeinschaft. Das letzte Jahr hat uns wie nie zuvor auf die Probe gestellt – als Unternehmen, als Führungskräfte und als Menschen. Und wir haben uns der Herausforderung gestellt – solide Leistung in einem gestörten Umfeld, schwierige Entscheidungen, aber immer mit Blick auf die Bedürfnisse und Träume der vielen Menschen. Unsicherheiten werden auch in den kommenden Jahren Teil unseres Lebens sein, aber ich bin optimistisch und vertraue auf die Stärke unseres Zusammenhalts und unserer Ziele.“
Tatsächlich sei in den meisten der von Ikea besetzten Märkte ein Wachstum erreicht worden. Zu den Highlights des Jahres zählt für den Konzern das „Ikea Festival“ auf der Mailänder Designwoche 2022 und das „H22“ in Helsingborg in Schweden, wo Ikea seine Vorstellungen von der Zukunft des Wohnens, des Einzelhandels und des Designs vorgestellt hat, „mit einem klaren Fokus auf den Menschen und den Planeten“.
Das Unternehmen kündigte im Jahresverlauf Investitionen in Höhe von 3 Mrd. Euro in die weitere Expansion an und konnte in diesem Zusammenhang bereits neue Kunden in den ersten City-Stores in London, Stockholm, Toronto, Mumbai und Nizza begrüßen. Insgesamt sind weitere 52 Standorten zu dem Filialnetz hinzugekommen – darunter befinden sich allerdings ganz unterschiedliche Formate wie reguläre Stores, City Stores oder Planungsstudios. Daneben wurde in digitale Tools investiert – wie das KI-gestützte „Ikea Kreativ“. Gelder wurden auch für bestehende Einrichtungshäuser und neue Lieferplattformen freigemacht, um „das Kundenerlebnis und die Kundenzufriedenheit zu verbessern“. Die Ingka Gruppe investierte auch in eine Immobilie in der Oxford Street in London, wo sie ein weiteres Einrichtungshaus eröffnen wird. Die Holding liefert eine eigene Einschätzung über das Volumen: „Angesichts der steigenden Inflation und der zunehmenden Energie- und Rohstoffkosten hat das Unternehmen erhebliche Investitionen getätigt und ist weiterhin bestrebt, die Preise so niedrig wie möglich zu halten.“
Ikea setzt demnach weiter auf kompetitive Preise, wie auch der Ikea-Chef darlegt: „Erschwinglich zu sein, liegt in unserer DNA und ist der Hauptfokus unseres Unternehmens – das war noch nie so wichtig wie jetzt, wo wir steigende Lebenshaltungskosten sehen. Unser Hauptziel bleibt es, sicherzustellen, dass das Ikea Angebot unseren Kunden immer einen Mehrwert bietet. Wir waren schon immer für die vielen Menschen da, und durch unser Engagement und unsere harte Arbeit werden wir auch weiterhin an der Seite der vielen Menschen stehen“, so Brodin.
Auch in Sachen Nachhaltigkeit setzt die Holding weiter nach: Bis 2030 sollen mehr Treibhausgasemissionen reduziert werden, als entlang der gesamten Wertschöpfungskette emittiert werden, und das bei gleichzeitigem Ausbau des Geschäfts. Im Rahmen einer 6,5-Milliarden-Euro-Initiative, die zur Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf 1,5 C° beitragen soll, hat das Unternehmen seine Investitionen in Wind- und Solarprojekte in Deutschland, Spanien, Schweden und Polen beschleunigt. Um seine verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung weiter auszubauen, kaufte das Unternehmen außerdem Land in Neuseeland und Florida, wo es neue Wälder anpflanzen und die Artenvielfalt erhöhen wird.
Diesen Artikel kommentieren