Erfolgreicher Abschluss
Beim Showcase „Mobile Robots in Production: Mesh-Up“ auf der Automatica 2025 steuerte ein Flottenmanager insgesamt zehn mobile Roboter unterschiedlicher Hersteller mithilfe der offenen Kommunikationsschnittstelle VDA 5050. Die Demonstration hat gezeigt, wie Automatisierungsprojekte in Produktions- und Logistikprozessen unterstützt und umgesetzt werden können.
Das Besucherpodest an der Fahrfläche war rege besucht. Von hier aus ließ sich die gemischte Flotte aus unterschiedlichen Transportrobotern und einem Reinigungsroboter besonders gut beobachten. Auf der Fahrfläche waren stilisiert verschiedene Stationen aufgebaut, wie sie in jedem produzierenden Unternehmen vorkommen – vom Lager, über manuelle Arbeitsplätze bis hin zu Maschinen und Anlagen. Dass dabei für unterschiedliche Ladungsträger auch verschiedene Transportroboter kombiniert werden können, zeigte das Mesh-Up mit zehn unterschiedlichen Fahrzeugtypen. Durch die Nutzung der VDA 5050 ließen sich alle Geräte der insgesamt acht Hersteller an die Leitsteuerung der MHP Management- und IT-Beratung GmbH anbinden. Diese übernahm das Verkehrs- und Auftragsmanagement, sodass die Fahrzeuge bspw. auch gleiche Fahrwege nutzen konnten – für die Automatisierung in bestehenden Produktionsanlagen ein echter Gamechanger.
Die Demonstration im Detail
Die Ek Robotics GmbH übernahm die automatisierte Ein- und Auslagerung von vollen und leeren Paletten mit einem Transportroboter mit Hubfunktion. Die Zulieferung sowie der Abtransport der Paletten erfolgte über zwei Unterfahr-Fahrzeuge der Safelog GmbH und der Kuka AG. Beide mobilen Roboter übernahmen damit eine Anlagenbestückung, bzw. die Rückführung von Leergut ins Lager. Eine Roboterzelle von Inos Automationssoftware GmbH bestückte automatisiert Paletten mit Kleinladungsträgern (KLT). Die Versorgung der Zelle mit Paletten und KLT erfolgte durch mobile Roboter von Kuka und der Bosch Rexroth AG, während die bestückten Paletten von Safelog abtransportiert wurden.
Im Prozess wurde auch ein manueller Arbeitsplatz eingebunden, dessen Versorgung ein Kuka-Roboter übernahm. Nach der manuellen Bearbeitung wurden die fertigen Werkstücke in KLT auf die Transferstation der dpm Daum + Partner Maschinenbau GmbH platziert, die die Behälter mittels Rollenförderer an den Roboter von dpm übergab. Dieser transportierte die KLT zu einer Bereitstellungsstation der Waitkus Engineering GmbH. Hier erfolgte die Ausgabe des fertigen Produkts (ein Give-Away für die Messebesucher). Damit verbunden, griff der mobile Manipulator der Omron Eelectronics GmbH den jeweils leeren KLT für die Rückführung zum manuellen Arbeitsplatz. Um zu demonstrieren, dass auch Übergaben direkt zwischen Robotern möglich sind, übergab der Omron-Manipulator die leeren KLT an einen weiteren Roboter von Safelog, der den Transport zum manuellen Arbeitsplatz abschloss.
Dass nicht nur Transportroboter über die VDA 5050 an eine Leitsteuerung angeschlossen und als heterogene Flotte betrieben werden können, zeigte Kärcher mit der Einbindung eines Reinigungsroboters.
Zusätzlich war auf der Fahrfläche der aktuelle Zwischenstand des Forschungsprojekts Maschine2X (M2X) zu sehen, welches weitere Schnittstellenbedarfe für den automatisierten Einsatz von mobilen Robotern untersucht und Lösungen in Form einer Richtlinie über GitHub bereitstellt. Beim Mesh-Up kam dafür Stuart, ein mobiler Roboter des Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, zum Einsatz, wobei die kombinierte Kommunikation zwischen einer durch M2X gemanagten Lastwechselstation sowie der VDA 5050 gezeigt wurde.

Teilnehmerstimmen
Carmen Hecht-Feneberg, Produktmanager, dpm Daum + Partner GmbH: „Der Mesh-Up ist nicht nur eine technische Demo. Vielmehr zeigt und beweist dieser Showcase, dass VDA 5050 das Key-Piece im Puzzle der Intralogistik ist. Live und in Farbe – in Echtzeit, mit realer mobiler Robotik und echtem Mehrwert für den Nutzer. Unsere geladenen Kunden sind sichtlich beeindruckt von diesem Showcase!“
Julian Stockschläder, Head of AMR Business Development bei Kuka: „Das diesjährige Mesh-Up ist besonders eindrucksvoll: Erstmals zeigen wir eine durchgängig vernetzte Applikation, bei der der Materialfluss real abgebildet wird – nicht nur Einzelfahrten. Damit verlassen wir die Betaphase und beweisen, dass die VDA 5050 echten Mehrwert in der Produktion schafft. Wir freuen uns, Teil dieses wichtigen Schrittes in Richtung produktiver Einsatz zu sein.“
Michael Appel, Partner bei MHP: „Der MHP FleetExecuter wurde vor allem deshalb ausgewählt, weil er herstellerunabhängig eine Vielzahl an FTFs und mobilen Robotern steuern kann. Messebesucherinnen und -besucher sahen dabei, wie volle und leere Ladungsträger entlang eines Produktionsprozesses von unterschiedlichen Geräten erfolgreich transportiert und übergeben wurden. Die Flottenmanagementlösung steuerte insgesamt zehn unterschiedliche AGVs von acht Herstellern über die VDA-5050-Schnittstelle.“
Peter Lange, Business Development Manager EMEA Robotic Team bei der OMRON Electronics GmbH: „Die Teilnahme am Showcase ‚Mobile Robots in Production: Mesh-Up‘ auf der Automatica 2025 war für uns ein großer Erfolg. In einem realitätsnahen, kollaborativen Umfeld konnten wir zeigen, wie mobile Roboter nahtlos in moderne Produktionsprozesse integriert werden können. Der direkte Austausch mit Partnern, Anwendern und anderen Technologietreibern hat wertvolle Impulse geliefert und die Bedeutung offener, interoperabler Lösungen unterstrichen. Wir bedanken uns beim VDMA für die Organisation dieses innovativen Formats und freuen uns, gemeinsam die Zukunft der intelligenten Fabrik aktiv mitzugestalten.“
Holger Scholz, Projektleiter & Consultant, ProLog Automation GmbH & Co. KG: „Als Projektkoordinator des diesjährigen Mesh-Up war es uns besonders wichtig, die reale Anwendbarkeit und Skalierbarkeit herstellerübergreifender Flotten zu demonstrieren. Die Integration verschiedenster mobiler Roboter über die VDA 5050 zeigt, wie praxisnah und zukunftsweisend automatisierte Produktionsprozesse heute schon sein können.“
Gérôme Stemmer, Director of Sales, Safelog GmbH: „Die realisierten Anwendungsfälle markieren einen bedeutenden Meilenstein in der Entwicklung des Mesh-Ups. Die erfolgreiche Umsetzung eines komplexen Prozesses unter Einbindung von Robotern acht verschiedener Hersteller belegt eindrucksvoll, dass Interoperabilität längst keine Zukunftsvision mehr ist, sondern bereits auf dem Shopfloor Realität geworden ist. Für Anwendungsszenarien, in denen eine enge Zusammenarbeit unterschiedlicher Systeme erforderlich ist, kann die VDA 5050 einen erheblichen Mehrwert für die Kunden bieten.“
Relevanz und Perspektiven
Das Mesh-Up 2025 unterstrich die technischen Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Integration mobiler Roboter in bestehende Produktionsanlagen. Die Nutzung der VDA 5050 bietet Unternehmen eine standardisierte Schnittstelle, die die Zusammenarbeit verschiedener Systeme ermöglicht und die Komplexität solcher Projekte reduziert.
Das Mesh-Up 2025 trug dazu bei, die Entwicklung und Anwendung von Standards in der Automatisierung weiter voranzubringen. Die Erfahrungen mit der VDA 5050 können Unternehmen dabei unterstützen, ihre Produktions- und Logistikprozesse effizienter zu gestalten.