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Das erste Interview mit dem neuen CEO Matthias Picker

Matthias Picker besitzt viel Erfahrung im Maschinenbau für holzver- und -bearbeitende Industrieunternehmen und wechselte vor kurzem als CEO zur Altendorf Group – ein weiterer Schritt auf der Karriereleiter. Mit den beiden Traditionsmarken Altendorf und Hebrock rückt nun das Handwerk verstärkt in seinen Fokus. Die möbelfertigung durfte Picker nach seinem Wechsel bereits interviewen.

möbelfertigung: Herr Picker, Sie sind vor kurzem als CEO zum Traditionshersteller Altendorf gewechselt. Was hat Sie an diesem Karriereschritt gereizt?
Matthias Picker:
Die Altendorf Group ist eine Ikone im Maschinenbau – ein Unternehmen mit einer beeindruckenden Tradition, aber auch mit großem Innovationspotenzial. Mich hat besonders gereizt, wie konsequent hier Handwerkskultur mit technologischer Weiterentwicklung verbunden wird. Die Kombination aus deutscher Ingenieurskunst, internationaler Ausrichtung und dem Mut zur Transformation macht die Altendorf Group zu einem sehr spannenden Arbeitgeber. Es ist eine große Verantwortung – aber auch eine echte Chance, nachhaltige Impulse zu setzen und die Zukunft von Altendorf aktiv zu gestalten.

möbelfertigung: Wie haben Sie das Unternehmen und Team bisher wahrgenommen?
Matthias Picker:
Was mich sofort beeindruckt hat, ist die hohe Identifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Marke. Es herrscht ein starker Teamgeist und eine ausgeprägte Hands-on-Mentalität. Gleichzeitig spürt man den Wunsch nach Weiterentwicklung – sowohl auf der technologischen, als auch auf der organisatorischen Ebene. Das ist eine sehr gute Ausgangsbasis für den Wandel, den wir bereits angestoßen haben: stärkerer Kundenfokus, mehr digitale Lösungen, schnellere Entscheidungswege.

möbelfertigung: Wie ist Ihr Eindruck nach den ersten Wochen an Bord: Wo liegen die Chancen der Marken Altendorf und Hebrock?
Matthias Picker:
Beide Marken haben international einen ausgezeichneten Ruf – und das zurecht. Altendorf steht für Präzision, Sicherheit und Maschinenqualität. Das Thema Sicherheit ist ein klarer Differenzierungsfaktor. Mit „Hand Guard“ machen wir das Arbeiten an der Formatkreissäge sicherer – und genau das wollen wir künftig noch stärker im Portfolio verankern.
Hebrock steht im Kantenbereich zusätzlich für Effizienz, Flexibilität und erstklassige Finishing-Qualität. Das perfekte Kantenbild ist ein echter Mehrwert für viele Kunden.
Die Chance liegt darin, diese Stärken nun systematisch mit digitalen Services zu kombinieren – etwa durch die „Nexus“-IIOT Plattform. Gleichzeitig sehen wir in internationalen Märkten – insbesondere Nordamerika und Asien – weiteres Wachstumspotenzial. Mit der richtigen Strategie und lokalen Präsenz lassen sich hier Marktanteile gezielt ausbauen.

möbelfertigung: Und konnten Sie bereits Stellschrauben ausmachen, an denen es zu drehen gilt?
Matthias Picker:
Ja, natürlich. Eine meiner ersten Aufgaben war es, gemeinsam mit dem Führungsteam Klarheit über Prioritäten zu schaffen. Das betrifft insbesondere die Innovationsprozesse, die wir stärker entlang konkreter Kundenanforderungen ausrichten wollen. Auch bei internen Abläufen und in der Zusammenarbeit zwischen den Standorten gibt es Optimierungspotenziale – hier wollen wir noch agiler und transparenter werden. Und nicht zuletzt werden wir unsere Marktkommunikation international weiter schärfen.

möbelfertigung: Sie haben direkt einen ­Ligna-Auftritt von Altendorf erlebt, wie war Ihr Eindruck?
Matthias Picker:
Der Ligna-Auftritt der Altendorf Group hat unsere strategischen Schwerpunkte klar gezeigt: Sicherheit, Digitalisierung, Nutzerfreundlichkeit. Mit „Hand Guard“, der neuen „F 35“-Plattform und den verbesserten Varianten der Hebrock Serien „Next“ – mit klaren Fortschritten in Nutzerfreundlichkeit und Effizienz – haben wir starke Impulse gesetzt.
Besonders beeindruckt hat mich die positive Energie im Team – alle waren mit großem Engagement dabei und sind die Extrameile für unsere Kunden und Partner gegangen. Dieses hohe Maß an Einsatz wurde auch von vielen Besuchern positiv wahrgenommen.

möbelfertigung: Aktuell sind die Herausforderungen am Markt groß – welche Erwartungen haben Sie für das weitere Geschäftsjahr für Altendorf?
Matthias Picker:
Natürlich spüren auch wir die Zurückhaltung im Investitionsverhalten in den unterschiedlichen Märkten. Aber wir sehen auch klare Chancen – vor allem durch Innovation, neue digitale Geschäftsmodelle und eine starke Kundenbindung. Wir werden bewusst weiter in Kundennähe, Service und Entwicklung investieren. Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir ein solides Ergebnis – getragen durch neue Produkte, eine verbesserte Serviceorganisation und den Fokus auf relevante Märkte.

möbelfertigung: Wie sieht der Auftrag der Gesellschafter an Sie als Führungskraft aus?
Matthias Picker:
Die Gesellschafter – allen voran Avedon Capital – verfolgen eine Strategie mit langfristigem Fokus. Mein Auftrag ist es, diese Vision operativ umzusetzen: die Marken weiter zu stärken, Innovationen marktgerecht zu entwickeln und die Organisation international auszubauen. Dabei geht es nicht um kurzfristige Optimierung, sondern um nachhaltige Wertschöpfung und Wertsteigerung. Ganz konkret bedeutet das: kundenorientierter, schneller, digitaler – ohne unsere handwerklichen Wurzeln zu verlieren.

möbelfertigung: Was sind die mittelfristigen und langfristigen Ziele, um auch in Zukunft die Marktanteile zu halten/auszubauen und Marktbegleitern zu begegnen?
Matthias Picker:
Unser Ziel ist es, weltweit die sichersten, intuitivsten und leistungsstärksten Maschinen für die holzverarbeitende Branche zu bauen. Mittelfristig wollen wir die IIOT-Plattform „Nexus“ etablieren und digital vernetzte Services zum Standard machen. „Hand Guard“ entwickeln wir zur industrieweiten Sicherheitsreferenz weiter – auch für neue Maschinen­typen. Und im Bereich Kante wollen wir mit der neuen Hebrock „Next“-Generation technologische Akzente setzen. Langfristig sehen wir großes Potenzial in der Verbindung von Mechanik, Digitalisierung und partnerschaftlichem Kundenservice.

Das Interview ist eine Online-Vorab-Veröffentlichung der Ausgabe möbelfertigung 3/2025, die noch mit vielen weitere Themen glänzt. Beispielsweise einem globalen Länder-Check, einem großen Interview mit Munksjö und Homag, dem Special Dekore & Oberflächen sowie natürlich den Nachberichten der Weltleitmessen Interzum und Ligna. Erscheinen wird das Printobjekt in der zweiten Julihälfte, die digitale Ausgabe wie immer einige Tage vorher.

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