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RWK & Kuhlmann Küchen
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Produktion in Löhne schließt – Körperschaft bleibt bestehen

Drei Monate nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenregie bestätigt Eigentümer Steffen Liebich das Ende der Küchenproduktion von RWK Einbauküchen am Standort Löhne. Bereits vor rund einer Woche habe die Auslagerung der Produktion von Küchenaufträgen nach Hiddenhausen begonnen. Das schrittweise Herunterfahren der Kapazitäten soll bis spätestens Mitte Juni abgeschlossen sein. Rund 50 verbliebende Mitarbeiter:innen sind von der Entwicklung betroffen. Dennoch bleibe die Körperschaft des Küchenherstellers bestehen, erklärt Liebich. Die Marke soll an einem anderen Standort weitergeführt werden und alle laufenden Aufträge weiterproduzieren – auch und vor allem fürs Ausland.

Nach über 100 Jahren ist Schluss in Löhne: Nachdem die einstige Traditionstischlerei RWK bereits zum zweiten Mal innerhalb von 10 Jahren Insolvenz anmelden musste, konnte auch der kurzfristig eingestiegene Eigentümer Steffen Liebich den ursprünglichen Produktionsstandort nicht halten. Durch den lediglich angemieteten Produktions- und Maschinenpark sei „zu viel auf dem Kostentableau aufgelaufen“, lässt Liebich wissen. Das habe das Unternehmen durch die derzeitige wirtschaftliche Lage nicht kostendeckend refinanzieren können. Trotz guter Gespräche mit verschiedenen Stakeholdern, darunter dem Vermieter der Geländefläche, seien die Mieten schlichtweg zu hoch gewesen, um vorausschauend profitabel zu wirtschaften.

Löhne schließt – Produktion zukünftig in Hiddenhausen

Mit anderen Worten: Die Ausproduktion in Löhne hat bereits begonnen, allerspätestens Mitte Juni schließen sich die Tore des dortigen Produktionswerks. Bis dahin berät Liebich innerhalb seiner Beteiligungsgesellschaft Kairos Industries AG, wie es mit den rund 50 Angestellten weitergeht.

Für die Marke selbst gibt er dennoch eine zufriedene Prognose ab. Großvolumige Aufträge, unter anderem aus dem Libanon, führten dazu, dass die Körperschaft von RWK Küchen definitiv weitergeführt werden soll.

Laufende und auch kommende Aufträge würden zunächst in Hiddenhausen mitproduziert, wo Liebich bereits 2020 beim Küchenhersteller Brigitte Küchen als Geschäftsführer und CEO einstieg und erst Ende letzten Jahres eine Insolvenz in Eigenregie erfolgreich abschließen konnte. Im Gegensatz zu RWK sei der Maschinen- und Fuhrpark bei Brigitte Küchen in eigener Hand gewesen, was eine andere Ausgangssituation geboten habe, so Liebich. In naher Zukunft will der Unternehmer auf dem dortigen Produktionsgelände weitere Investitionen tätigen.

Der Markt im Umbruch

Ob die vorerst in Hiddenhausen abgewickelte Produktion von RWK Küchen zu einem späteren Zeitpunkt nochmals aus- oder umverlagert wird, ist bislang noch unklar. Liebich betont aber, das von ihm geführte Unternehmen komme „allen Verpflichtungen gegenüber Lieferanten und Auftraggebern nach“. Parallel bedauere er die Schließung am Standort Löhne, sagt aber auch, dass die Branche vor weiteren Umwälzungen stünde. „Man muss erkennen, wann eine schlechte Bilanz der derzeitigen Wirtschaftskrise geschuldet ist“, erklärt der Investor. „Oder ob sich der Markt und dessen Anforderungen dauerhaft geändert haben.“

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