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In Deutschland landen laut Schätzungen jedes Jahr acht Millionen Matratzen im Müll. 95 Prozent davon werden verbrannt.
Fachverband Matratzen-Industrie
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Offener Brief pro Matratzen-Recycling

Rahmenbedingungen für das Recycling von Matratzen in Deutschland zu schaffen, fordert der Fachverband Matratzen-Industrie gemeinsam mit dem NABU und IKEA Deutschland in einem offenen Brief an über 50 Fachpolitiker:innen auf Landes- und Bundesebene, sowie an Expert:innen des Umweltministeriums und des Umweltbundesamts.

Die Bundesländer sollen einem Antrag von Hessen zur Umweltministerkonferenz zustimmen, der sich für eine Kreis­lauf­wirtschaft bei Matratzen einsetzt. Ferner soll ein Dialog mit der Industrie aufgenommen werden, die bereits mit den Beteiligten der Wertschöpfungsketten und den Recyclingunternehmen an der Etablierung eines EPR-Systems arbeitet.

Acht Millionen Matratzen landen pro Jahr im Müll

In Deutschland landen laut Schätzungen jedes Jahr acht Millionen Matratzen im Müll. 95 Prozent davon werden verbrannt. Damit gehen die in ihnen enthaltenen Kunststoffe und Textilfasern unwiederbringlich verloren. Eine trockene und saubere Sammlung ist die Voraussetzung dafür, dass die Matratzen im Kreislauf geführt werden können. Die Einführung einer so genannten erweiterten Herstellerverantwortung für Matratzen, einschließlich Sammlung und Recycling, würde den Aufbau eines solchen Sammelsystems ermöglichen. In Belgien, Frankreich und die Niederlande wurden solche Systeme bereits etabliert.

„Hersteller von Matratzen in die Pflicht nehmen“

„Die Bundesregierung muss sich dafür einsetzen, dass die EU verbindliche Ökodesign-Anforderungen für Matratzen aufstellt, damit diese lange halten und nach Lebensende gut recycelt werden können“, fordert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Derzeit wird die EU-Abfallrahmenrichtline überarbeitet. Diese Chance muss genutzt werden, um die Hersteller von Matratzen in die Pflicht zu nehmen, Sammlung und Recycling zu finanzieren.“

„Es braucht viel Energie und Ressourcen, eine Matratze zu produzieren und zu transportieren“, sagt Walter Kadnar, CEO und CSO von IKEA Deutschland. „Mit einem klugen und abgestimmten Verfahren ließen sich 80 Prozent des Materials wiederverwenden oder recyceln. Deshalb setzen wir uns für eine erweiterte Herstellerverantwortung für Matratzen ein. Wir möchten, dass mit uns alle weiteren Hersteller, Einzelhändler und Importeure für die Finanzierung der Organisation, der Sammlung und des Recyclings von Altmatratzen verantwortlich sind.“

Martin Auerbach, Geschäftsführer des Fachverbandes Matratzen-Industrie, ist sich sicher: „Die Transformation schaffen wir nur mit allen Beteiligten der Wertschöpfungskette, einschließlich der Abfall- und Recyclingwirtschaft. Wir haben das Netzwerk und viel Know-how. Was wir noch brauchen, ist die Unterstützung der zuständigen Behörden und Ministerien.“

Fachverband Matratzenindustrie