Neuausrichtung Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ist ein sinnvoller Kompromiss
Anemon Strohmeyer, Geschäftsführerin des Verbandes der Deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI), hat sich zur zweiten Reformstufe der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) geäußert: „Die Bauwende muss gelingen, ebenso das Ziel bezahlbaren Wohnens. Vor diesem Hintergrund ist die Einführung eines Bonus für serielles Sanieren durch die Neuausrichtung der Bundesförderung für effiziente Gebäude zu begrüßen. Das Bauen mit Holz kann dadurch einen neuen Schub bekommen, die Regelung kann Anreiz und Treiber sein. Bei der Bauwende können Holzwerkstoffe mit ihren nachhaltigen, leichten und recyclingfähigen Produkten einen signifikanten Beitrag leisten“, so Strohmeyer.
Die Geschäftsführerin weiter: „Das serielle Bauen kann ein Schüssel zur Holzbauoffensive und damit zur Bauwende sein. Gleichzeitig gilt es, das hierfür erforderliche Holz effizient einzusetzen. In diesem Kontext begrüßt der VHI die Regelungen zur Holzenergie als sinnvollen Kompromiss zwischen material- und energieeffizienter Holzverwendung und Einzelfällen, in denen eine holzbasierte Wärmelösung alternativlos ist. Das Anreizen der energetischen Nutzung von Holz hat in der Vergangenheit mit zur Verknappung etwa im Bereich der Sägenebenprodukte geführt: Sägenebenprodukte können in der Holzwerkstoffindustrie stofflich verwertet werden (etwa in Form von Span- oder Faserplatten), wodurch der Kohlenstoff im Produkt gespeichert und der Klimaschutzeffekt des Holzes verlängert wird. Demzufolge war es nach Auffassung des VHI durchaus ein Widerspruch, gleichzeitig klimafreundliches Bauen mit Holz und die energetische Nutzung von Holz in Form von Biomasseheizungen zu fördern. Diese Schieflage und dieser Zielkonflikt wurde nun vom BMWK abgemildert, indem die Förderhöhe für Biomasseheizungen heruntergesetzt und zugleich die technischen Anforderungen an die Kessel entsprechend der technischen Entwicklung fortgeschrieben wurden. Nicht jedem gefällt dieser Kompromiss – für die Wende zum klimafreundlichen Bauen mit Holz ist er aber notwendig gewesen.“
Strohmeyer fährt fort: „Mit der Neuausrichtung der Bundesförderung für effiziente Gebäude wird der Hochwertigkeit und dem Klimaschutzpotential des Rohstoffes Holz Rechnung getragen. Es ist der richtige Ansatz, die stoffliche Nutzung von Holz stärker zu gewichten und die Kaskadennutzung zu ermöglichen. Die hocheffiziente Holzenergie ist am Ende der sinnvolle Abschluss der Kaskade. Dieser Gedanke wurde auch in den Eckpunkten der Nationalen Biomassestrategie erkannt und muss als roter Faden weiterverfolgt werden.“
Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V.
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