Windmöller  | 

Nachhaltigkeit ist nie zu Ende gedacht

Windmöller ist mit seinem Bio-Polyurethan-Werkstoff „Ecuran“ seit Jahren ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Über den aktuellen Stand der Entwicklung, die brandneue Kollektion „Wineo 1000“ ­sowie Fortschritte bei der Digitaldruck-Anlage, sprach die „möbelfertigung“ mit CEO Matthias Windmöller, Annika Windmöller, Corporate Communication, und Florian Ross, Head of Product Management.

Mit „Pioneer Thinking“ aus Ostwestfalen in die Welt: Nachhaltigkeit und Wohngesundheit sind Top-Themen unserer Zeit. In beiden Bereichen ist Windmöller seit Jahren ganz vorne dabei. Und zwar dank des auf Biobasis produzierten Hochleistungsverbundwerkstoffes „Ecuran“. Auf dieser Bio-Polyurethanbasis können sowohl bis zu 35 Mio. Quadrameter Akustik­systeme als auch bis zu 6 Mio. Quadratmeter „Purline“ Bioböden jährlich produziert werden. „Gerade die Akustikmatten sind für uns ein elementares Standbein im OEM-Geschäft“, erklärt Annika Windmöller, im Unternehmen für Corporate Communication zuständig. „Wir hatten zwei Möglichkeiten: Entweder wir nutzen ,Purline‘-Bioböden ,nur‘ für uns und bleiben damit ein Nischenanbieter. Oder wir vertreiben es mit Partnern und etablieren damit erfolgreich ein markenübergreifendes Produktsiegel, das für Nachhaltigkeit und Qualität steht. Wir haben uns für Zweiteres entschieden“, ergänzt CEO Matthias Windmöller. „Dabei wollten wir unter anderem über eine entsprechende Labelung einen hohen Wiedererkennungswert wie beispielsweise bei ,Intel Inside‘ anstreben. Also haben wir die Marke
,Ecuran‘ etabliert.“

„In der Branche kennt man die ,Ecuran‘-­basierten Produkte aus unserem Hause. Im Objekt- und Endverbraucher-Segment arbeiten wir kontinuierlich an dem Ausbau der Markenbekanntheit“, sagt Annika Windmöller.

„Unser großes Ziel ist, Bio-PU-Boden als eine feste Kategorie in der Bodenbranche zu etablieren. Und das eben unter dem Label ,Ecuran‘“, fasst Matthias Windmöller die Bestrebungen zusammen. Konsequent, denn die nachhaltige Langfrist-Strategie von Windmöller sieht vor, sich auf die nachhaltige, dennoch strapazier­fähige Gattung der Bio-PU-Beläge zu fokussieren. In den letzten Jahren wurde daher immens in das Produkt investiert.

In Augustdorf, dem Firmen-Stammsitz, wird momentan außerdem eine einzigartige Digitaldruckanlage in Betrieb genommen, die für den Umgang mit dem hauseigenen Werkstoff eingefahren wird. Die Anlage auf die spezifischen Parameter von „Ecuran“ anzupassen ist immens herausfordernd und verlangt dem Forschungs- und Entwicklungsteam von Windmöller aktuell alles ab.

Die neue Kollektion „Wineo 1000“

„Das Thema Individualität wird auch im Bodenbereich immer wichtiger. Nicht nur bei Objekten sondern auch im Residential-Bereich“, begründet Florian Ross das Invest. Darum differenzieren wir innerhalb der Bioboden-Gattung zukünftig zwischen zwei Oberflächentechnologien. Der bisherigen „Performance Surface“, die für die hohe Beanspruchung im Objekteinsatz entwickelt wurde und der neuen „Nature Surface“. Diese setzt mit ihrer matten, gebürsteten Optik und Haptik sowie synchron strukturierter Oberflächen neue Standards im Segment ökologischer Bodenbeläge für den privaten Einsatz.

Die brandneue Kollektion für den Wohnbereich, „Wineo 1000“, besteht aus den Trendwelten „Feel it“, „Go up“, „Look back“ und „Talk about“. Sie ist mit den Nutzungsklassen 23 / 32 für starke Beanspruchung im privaten Wohnbereich geeignet. In den Produktlinien „Basic“ und „Premium“ stehen 22 Holzdesigns und vier Betonoptiken zur Verfügung. Zukünftig ist aber dank Digitaldruck ein erheblicher Ausbau der Designs denkbar. „Auch für unsere Partner können wir dann sicherlich mal kleinere Serien herstellen“, sagt Florian Ross. Für den Objektbereich also stark beanspruchte Flächen bietet ­Windmöller in der Range der Bioböden die Kollektionen „Wineo 1200“ und „Wineo 1500“, in der neben modernen Plankenformaten auch attraktive Rollenformate zu finden sind.

Immer noch nachhaltiger

Genauso wichtig wie das Design ist aber die Technik hinter dem „Purline“-Boden. Bei den Themen Wohngesundheit, Nachhaltigkeit und auch in Sachen smarte Verarbeitbarkeit ist Windmöller Spitzenklasse. Im Moment wird das Bio-Polyurethan, dass das Unternehmen bereits vor mehr als zehn Jahren erfunden hat, aus Rizi­nusöl hergestellt. „Das Schöne daran ist, dass die Rizinuspflanzen auf sehr kargem Untergrund wachsen und daher keine Feldfläche für andere Pflanzen wegnehmen“, sagt Florian Ross. Seit etwa zwei Jahren ist Windmöller Mitglied der Sustainable Castor Association, die sicherstellt, dass das Öl auch korrekt angebaut wird. Seit 2018 ist „Ecuran“ auch „cradletocradle“-zertifiziert. „Über 50 Prozent unserer Umsätze gehen auf so zertifizierte Produkte zurück“, so Ross weiter.

Eigentlich also alles bestens bei dem Werkstoff, aber Windmöller möchte noch mehr. Da das Rizinusöl aus Übersee eingeschifft werden muss, bietet die Klimabilanz von „Ecuran“ weiteres Optimierungspotential. „Darum arbeiten wir an Alternativen, zum Beispiel Rapsöl oder Sonnenblumenöl“, erläutert Annika Windmöller. „Damit wäre das ganze Logistik-Thema ökologischer gestaltet.“ Dafür hat das Unternehmen 2018 eine komplett neue Firma ins Leben gerufen: Die Ulrich Windmöller Innovation arbeitet ausschließlich an der Weiterentwicklung von Bio-Ölen. Ein klares Bekenntnis dafür, dass Nachhaltigkeit nie zu Ende gedacht ist.

In die Zukunft sieht Windmöller optimistisch, aber auch realistisch. „Da jetzt die Covid-Beschränkungen mehr oder weniger aufgehoben sind, geben die Leute ihr Geld sicher erst mal für Urlaub und Veranstaltungen aus. Die derzeitige Inflation regt auch nicht unbedingt dazu an, über einen neuen Fußboden nachzudenken. Auf der anderen Seite erwarten wir, dass die angespannte Lieferketten-Situation sich noch in diesem Jahr verbessert. Besonders erfreulich entwickelt sich aktuell der Objektbereich“, erklärt Matthias Windmöller. Dafür wurde in den Monaten unter anderem der Vertrieb neu organisiert. Das Objektgeschäft wird jetzt autark geführt.

Zudem sieht Windmöller Chancen und überproportionale Wachstumsraten in den USA. In Ballungszentren wie den New-England-Staaten, Chicago und Kalifornien treffen nachhaltige und wohngesunde Produkte den Nerv der Zeit.

Wie Windmöller digital auf „Purline“-Böden druckt und dabei in der gleichen Anlage die „NatureSurface“-Oberfläche herstellt, wird das Unternehmen auf der übernächsten „Surface in Motion“ vorstellen.

Dieser Artikel erscheint mit vielen Bildern der „Wineo 1000“-Kollektion in der bald erscheinenden „möbelfertigung“ Ausgabe 4/22.

Windmöller

Diesen Artikel kommentieren

Im Feed teilen