Musste Insolvenz anmelden
Der Gang zum Amtsgericht Erfurt kurz nach Weihnachten – genauer gesagt am 27. Dezember – kam zur Unzeit. Dennoch sieht Ralf Hentschel, Geschäftsführer Collection C, die Zukunft optimistisch. Neben der nachlassenden Konsumstimmung in der Branche seien vor allem zwei Gründe für die Zahlungsunfähigkeit verantwortlich: erhebliche Lieferverzögerungen eines wichtigen Produktionspartners und der signifikante Zahlungsverzug eines großen Kunden. Der Geschäftsbetrieb wird nun unter der vorläufigen Insolvenzverwaltung von Rechtanwalt Marcello Di Stefano (Kanzlei DiLigens) vollumfänglich weitergeführt. Die Löhne und Gehälter des 14-köpfige Teams in Weimar sind gesichert. Wie sich nun die Lieferfähigkeit gestaltet, wird sich in den nächsten Tagen herausstellen.
Doch die Probleme liegen nicht in der Collection C Möbelvertriebs GmbH und auch nicht maßgeblich in der Branchenflaute selbst begründet, betont Hentschel. Die Auftragsbestände seien hoch und gerade in jüngster Zeit enorm gestiegen. „Wenn aber gleich zwei Partner mit sechsstelligen Beträgen innerhalb von zwei Monaten für Verluste sorgen, kann dies ein kleines Unternehmen wie uns in Schwierigkeiten bringen“, relativiert er die Lage. Wichtig sei es nun, neue Produktionspartner zu finden, die die Lieferfähigkeit stabilisieren. Der strategische Fokus wird zugleich auf der Stärkung der Marktposition der Collection C als Lizenzmarkenvertrieb unter Einbindung neuer Investoren liegen. Diese Nische sei nun mal der USP, der den Wert des Unternehmens ausmacht und auch nicht so leicht zu ersetzen. Der ideale Investor wäre einer, der dem Unternehmen produktionstechnisch nahesteht, erklärt Hentschel, worauf sich sein Optimismus für die Weiterführung der Collection C Möbelvertriebs GmbH in Weimar gründet. Und es gebe auch schon positive Signale in dieser Richtung.
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