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Konsumklima verschlechtert sich wieder

Laut jüngstem GfK-Konsumklima-Index startet das Jahr 2024 sehr enttäuschend: Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung zeigen spürbare Einbußen. Das Konsumklima, das seit Oktober 2023 gemeinsam von GfK und vom Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) ermittelt wird, sinkt in der Prognose für Februar 2024 auf -29,7 Punkte – das ist ein Rückgang um 4,3 Punkte im Vergleich zum Vormonat (revidiert -25,4 Punkte).

„Die Verbesserung des Konsumklimas im Vormonat war offenbar nur ein kurzes Aufflackern vor Weihnachten. Falls es Hoffnungen gab, dass sich die Stimmung nachhaltig erholen kann, so wurden diese im Januar wieder zunichte gemacht. Das Konsumklima hat zu Jahresbeginn einen herben Rückschlag hinnehmen müssen“, erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. „Dazu trägt neben dem Rückgang der Einkommenserwartung und der Anschaffungsneigung auch maßgeblich die Sparneigung der Konsumenten bei, die sich derzeit im Höhenflug befindet. Sie ist im Januar 2024 um 6,7 Punkte auf 14 Punkte angestiegen, dem höchsten Wert seit August 2008.“

Mit diesen Ergebnissen müssen die Hoffnungen auf eine nachhaltige Erholung des Konsumklimas weiter in die Zukunft verschoben werden. Krisen und Kriege sowie eine anhaltend hohe Inflation verunsichern die Verbraucher und verhindern damit eine Verbesserung der Konsumstimmung. So setzen die Einkommenserwartungen ihren Abwärtstrend wieder fort: Nach einem Minus von 13,1 Punkten stürzt der Indikator auf -20 Punkte ab. Ein Grund für den Einkommenspessimismus dürfte sicherlich darin liegen, dass sich die Inflation zuletzt wieder etwas verstärkt hat (im Dezember auf 3,7 Prozent). Auch die Rückkehr zum regulären Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent in der Gastronomie zu Jahresbeginn 2024 sowie die Erhöhung der CO2-Abgabe für Energie wird vermutlich den Preisauftrieb fördern und die Einkommenserwartung weiter schwächen, so lautet die Interpretation von GfK und NIM.

Entsprechend niedrig liegt auch die Anschaffungsneigung: Der Indikator verliert 6 Punkte und sinkt von -8,8 auf -14,8 Zähler und ist damit wieder fast auf dem Niveau von November 2023 (-15,0). Hintergrund ist auch hier die Inflation: Wenn für Güter des täglichen Bedarfs mehr Geld ausgegeben werden muss, fehlen bei vielen die finanziellen Mittel für andere Käufe, wie z.B. für Einrichtungsgegenstände oder elektronische Geräte.

Die Bedeutung hoher Preise für die schwache Konsumneigung belegt auch eine kürzlich vom NIM vorgenommene Analyse der Gründe für das rückläufige Ausgabeverhalten. Etwa 60 Prozent der befragten Konsument:innen sagten, dass hohe und noch steigende Preise sie zu diesem negativen Urteil veranlassen.

Der Konjunkturaussichten für die nächsten 12 Monate werden zu Jahresbeginn ebenfalls pessimistischer beurteilt. Der Indikator Konjunkturerwartung verliert 6,2 Punkte und sinkt damit auf -6,6 Punkte. Schon 2023 schloss mit einem kleinen Minus beim Wirtschaftswachstum ab (BIP: -0,3%). Für 2024 geht zum Beispiel das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in seiner Konjunkturprognose ebenfalls von einer leichten Rezession aus (BIP: -0,5 Prozent).

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