Kein Investor in Sicht
Die Hoffnungen auf einen Investor für Küchen Quelle haben sich, zumindest vorerst, zerschlagen. Zwar ist der vorläufige Insolvenzverwalter Patrick Meyerle von der Pluta Rechtsanwalts GmbH weiterhin auf der Suche, doch die zuletzt verbliebenen Interessenten sind nun doch abgesprungen.
Gestern informierte Patrick Meyerle darüber auch die Mitarbeiter. Zum Ende des Monats wird nun die Eröffnung des Insolvenzverfahrens durch das Amtsgericht Nürnberg erwartet. Für die Mitarbeiter läuft das Insolvenzgeld bis Ende Februar, weil der vorläufige Verwalter entschieden hatte, den Insolvenzgeldzeitraum rollieren zu lassen. Da es bislang keinen Investor gibt, muss den Mitarbeitern aus rechtlichen Gründen mit einer Frist von maximal drei Monaten zum Monatsende gekündigt werden. Die Bezahlung der Gehälter für die kommenden drei Monate ist gesichert aufgrund einer kürzlich geschlossenen Vereinbarung mit einem Gesellschafter. Nach Verhandlungen mit dem Pluta-Team sicherte die Investmentgruppe EMMA Capital eine entsprechende Geldsumme zu, sodass auch im eröffneten Verfahren neben den Gehaltszahlungen auch die Auslieferung weiterer Küchen möglich ist.
Küchen Quelle konnte trotz des laufenden Insolvenzverfahrens seit dem 25. November bei über 800 Kunden bestellte Küchen gegen eine Zuzahlung als Kostenausgleich für Lieferung und Montage einbauen. Weiterhin verspricht Patrick Meyerle: „Wir werden über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens hinaus bis voraussichtlich Juni weitere Küchen zur Auslieferung bringen. Dafür möchte ich allen Mitarbeitern und Geschäftspartnern sowie EMMA Capital herzlich danken. Umso mehr schmerzt es, dass aus rechtlichen Gründen zum Monatsende die Kündigungen unvermeidlich sind.“
Ein Grund für die Zurückhaltung der Investoren sei unter anderem die Größe von Küchen Quelle und die damit verbundenen Fixkosten. In den vergangenen Tagen und Wochen haben einige Mitarbeiter das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen und bereits neue Jobs gefunden. Weitere Eigenkündigungen sind bereits angekündigt, sodass im eröffneten Verfahren mit einer Belegschaft von etwa 200 bis 220 Mitarbeitern gerechnet wird. Über den weiteren Sachstand bei der Investorensuche wird der Verwalter im März bzw. April informieren.
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