VDMA-Blitzumfrage Dezember 2022  | 

Hälfte der Unternehmen blickt optimistisch auf 2023

Für das kommende Jahr erwartet der VDMA ein unverändert schwieriges Umfeld: Das Wachstum in China bleibt voraussichtlich schwach, der Krieg in der Ukraine bringt weiterhin hohe Energiepreise mit sich und nahezu weltweit antworten die Zentralbanken auf hohe Inflationsraten mit steigenden Zinsen. „Das wird die Weltwirtschaft und damit auch die Investitionsgüterindustrien auf absehbare Zeit belasten“, sagt VDMA-Präsident Karl Haeusgen. „Dennoch ist die Stimmung in vielen Ländern der Erde in den vergangenen Wochen nicht mehr so negativ gewesen, wie in den ersten Monaten nach Beginn des Ukraine-Kriegs. Daher rechnen wir für 2023 nur mit einem leichten realen Produktionsminus von 2 Prozent. Das ist, gemessen an früheren Wachstumseinbußen, ein moderater Rückgang der Produktion und deutlich weniger als von vielen befürchtet“, betonte Haeusgen. Diese Einschätzung teilt er mit zahlreichen Unternehmern aus der Branche: Laut der jüngsten VDMA-Blitzumfrage von Anfang Dezember, an der mehr als 600 Mitgliedsfirmen teilnahmen, schaut nahezu die Hälfte der Befragten (48 Prozent) optimistisch oder verhalten optimistisch ins neue Jahr. 38 Prozent sind unentschieden, lediglich 14 Prozent zeigen sich pessimistisch oder verhalten pessimistisch.

Engpässe in Lieferketten weiter groß, aber leichte Entspannun
Die Produktion im Maschinen- und Anlagenbau wird weiterhin durch Schwierigkeiten in den Lieferketten und durch Materialengpässe spürbar beeinträchtigt. Laut der Umfrage, sehen 74 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit durch solche Engpässe gravierend oder merklich beeinträchtigt. Im Juni waren es allerdings noch 87 Prozent gewesen. Von einer merklichen Entspannung berichten die Firmen in der jüngsten Umfrage mit Blick auf Chemikalien, Kunststoffen und Metallerzeugnissen. Nach wie vor angespannt ist die Lage dagegen bei Elektronikkomponenten, wenngleich mit rückläufiger Tendenz. Diese Entwicklung kann sich nach Ansicht der VDMA-Volkswirte positiv auf die Produktion der Schlussmonate 2022 auswirken. Von Januar bis einschließlich Oktober lag die reale Produktion im Maschinen- und Anlagenbau noch um real 0,4 Prozent unter ihrem Vorjahreswert. Der Auftragseingang blieb in den ersten zehn Monaten des Jahres real um 1 Prozent unter dem Vorjahr, die Auftragsreichweite betrug im September 2022 noch 11,9 Monate und ist damit unverändert sehr hoch.

Beschäftigung soll ausgebaut werden – Fachkräftemangel brems
Zuversicht spiegelt sich in der Beschäftigungslage der Branche wider. Im September 2022 waren es 1,019 Millionen Menschen in den Stammbelegschaften (Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten) des Maschinen- und Anlagenbaus in Deutschland – ein Plus von 1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit bleibt die Branche der größte industrielle Arbeitgeber im Land. Deutlich mehr als die Hälfte (54 Prozent) der vom VDMA im Herbst befragten Maschinenbaufirmen wollen ihren Personalstand im kommenden Jahr sogar ausbauen, gut 30 Prozent wollen ihn konstant halten. Allerdings haben die Unternehmen unverändert große Schwierigkeiten, diese Stellen auch zu besetzen. Der allgemeine Fachkräftemangel führt dazu, dass nahezu alle befragten Firmen (97 Prozent) hier Engpässe spüren.

VDMA-Blitzumfrage Dezember 2022

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