Deutsche Exporte 2020: China stabil, USA schwach
Die wichtigsten Abnehmer deutscher Exporte waren im vergangenen Jahr die USA und China. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden nach vorläufigen Ergebnissen von Deutschland Waren im Wert von 103,8 Milliarden Euro in die Vereinigten Staaten und Waren im Wert von 95,9 Milliarden Euro nach China exportiert. Dabei hat die Corona-Krise das Exportgeschäft mit beiden Staaten unterschiedlich beeinträchtigt: Während Exporte nach China im Jahr 2020 mit einem Rückgang von 0,1 Prozent nahezu auf dem Vorjahresniveau blieben, nahmen die Exporte in die Vereinigten Staaten mit minus 12,5 Prozent stark ab.
Die Export-Rückgänge in die Vereinigten Staaten waren im Jahr 2020 die höchsten seit der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009. Damals brachen die deutschen Exporte in das Land um 23,9 Prozent gegenüber 2008 ein. Im Handel mit China waren die deutschen Exporte letztmalig im Jahr 2015 aufgrund der Krise der Automobilindustrie infolge der sogenannten „Abgasaffäre“ gesunken (minus 4,1 Prozent).
Besonders deutlich sind die unterschiedlichen Entwicklungen in 2020 bei der Betrachtung der einzelnen Quartale: Das Exportgeschäft mit dem im ersten Quartal 2020 von der Corona-Pandemie besonders betroffenen China (minus 8,3 Prozent zum Vorjahresquartal) startete schwächer ins Jahr als das Geschäft mit den Vereinigten Staaten (minus 1,3 Prozent). Im zweiten Quartal kehrte sich das Bild um: Die deutschen Exporte in die Vereinigten Staaten brachen um 31,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein. Dagegen wiesen die Exporte nach China nur einen vergleichsweisen geringen Rückgang von 4,4 Prozent aus. Im dritten Quartal 2020 stiegen die Exporte nach China sogar wieder (plus drei Prozent zum Vorjahresquartal) und die Exporte in die Vereinigten Staaten gingen nicht mehr so stark zurück (minus 14,8 Prozent). Im vierten Quartal stiegen die deutschen Exporte nach China noch stärker an (plus 8,6 Prozent zum Vorjahresquartal) und die Exporte in die Vereinigten Staaten stabilisierten sich (minus 2,6 Prozent).
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