Christian Schulten, Director Marketing & Communication Homag Group
Wie ist die Situation in den einzelnen Unternehmen? Erste Produktionen ruhen, geschlossene Grenzen, neue Vorgaben im Speditionsbereich, mittlerweile sind auch einige Zulieferteile schwieriger zu bekommen. Und auch der Produktionsstopp in China macht sich durch ausbleibende Container-Lieferungen bemerkbar. Die „möbelfertigung“ hat sich am Markt umgehört und mit Anbietern entlang der Wertschöpfungskette gesprochen.
„möbelfertigung“: Inwiefern ist Ihr Unternehmen produktionsseitig von der Corona-Krise betroffen?
Christian Schulten: Unser Werk in China war rund drei Wochen geschlossen, mittlerweile wird wieder produziert.
„möbelfertigung“: Gibt es Probleme in Ihrer Lieferkette, beispielsweise weil jetzt die letzten Container aus China eintreffen und bestimmte Teile weniger verfügbar sein werden?
Christian Schulten: Größere Probleme bemerken wir bislang nicht, aber wir beobachten die Situation täglich. Natürlich besteht ein Risiko, dass die Lieferkette in den nächsten Tagen oder Wochen beeinträchtigt wird.
„möbelfertigung“: Wie bewerten Sie die Maßnahmen zur Einschränkung der Verbreitung des Corona-Virus?
Christian Schulten: Alle bekannten Maßnahmen, die dem Gesundheitsschutz und der Verlangsamung der Virusausbreitung dienen, wurden von öffentlicher Seite sorgfältig abgewägt und wir unterstützen diese.
„möbelfertigung“: Gibt es als Unternehmen dafür einen „Notfallplan“?
Christian Schulten: Wir haben einen Krisenstab eingesetzt und bereits viele Maßnahmen beschlossen, die die Ausbereitung des Corona-Virus so gut wie möglich eindämmen sollen. Wir beobachten die Entwicklung tagesaktuell sehr genau.
„möbelfertigung“: Welche Unterstützung würden Sie sich von der Regierung wünschen?
Christian Schulten: Auf die Situation angepasste, flexible arbeitspolitische Instrumente.
„möbelfertigung“: Inwiefern müssen Sie im Bereich Service umdenken, müssen sich Kunden auf längere Zyklen einstellen? Oder greifen die Umstellungen durch die Digitalisierung in den letzten Jahren bereits und es sind gar nicht so große Auswirkungen?
Christian Schulten: Wir sind in der Lage, einige Dinge, ob im Sales oder im Service, bereits über online Kanäle abzubilden. Die hilft uns jetzt.
„möbelfertigung“: Wie sieht es in Sachen Neuaufträgen aus, die wichtige Branchenmesse Holz-Handwerk ist verschoben, fällt vielleicht sogar ganz aus (angesichts der aktuellen Entwicklung ist der Ausweichtermin eventuell zu früh): Lässt sich das im Vertrieb auffangen?
Christian Schulten: Die Auswirkungen auf das Geschäftsjahr 2020 insgesamt sind noch nicht abzusehen. Verschiebungen bei AE und Umsatz wird es sicher geben.
„möbelfertigung“: Gibt es grundlegende Empfehlungen, die sie an andere und vielleicht auch Kunden weitergeben würden?
Christian Schulten: Unternehmerische Verantwortung bedeutet jetzt, alles notwendige tun um die Ausbreitung des Virus signifikant einzudämmen, und gleichzeitig flexibel den Betrieb so gut es geht aufrechtzuerhalten.
„möbelfertigung“: Ziehen Sie eventuell auch positive Lehren aus der aktuellen Situation?
Christian Schulten: Wir sehen eine beschleunigte Durchsetzung von digitalen Kommunikationsformaten und flexiblen Arbeitsformen in Deutschland.
Umgang mit der Corona-Krise – die „möbelfertigung“ fragt nach









