FSC-Webinar  | 

Beschaffung ist das Top-Thema

Das Thema Beschaffung war heute Vormittag ein wichtiger Punkt in dem FSC-Webinar „Gemeinsam zu mehr Nachhaltigkeit in der Möbelbranche“, an dem knapp 100 Zuhörer:innen teilgenommen haben. Die Gründe liegen auf der Hand: Zum einen sind die Kosten in den letzten Monaten enorm gestiegen, zum anderen sorgt der Kriegt in der Ukraine für Unsicherheiten. Zum Start des Webinars gab VDM-Geschäftsführer Jan Kurth einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen der Möbelbranche. Ohne Schwarzmalen zu wollen machte er deutlich, dass die konjunkturelle Lage deutlich schwieriger wird. „Wir hoffen aber, dass der Einbruch temporär ist“, sagte Kurth.  Für die Zukunft rechnet er damit, dass sich die Themen Wohnen und Einrichten wieder positiv entwickeln werden. Umfragen des Verbands haben zudem ergeben, dass es zuletzt eine klare Diversifikation in der Beschaffung gegeben hat. Rund 60 Prozent der Unternehmen kaufen heute anders ein. Es gäbe eine eindeutige Tendenz zu einer standortnäheren Beschaffung. Und trotz der derzeitigen großen Herausforderungen und der angespannten Situation in puncto Kapazitäten bleibe das Thema Nachhaltigkeit ganz oben auf der Agenda. Das werde künftig auch helfen, sich von Importware abzugrenzen, Stichwort „Möbel made in Germany“.

Über seine Erfahrungen bei der FSC-Strategie informierte Johannes Heydler, Geschäftsführer Trend Einrichtungs Möbel aus Buchen, der seit 2009 zu 100 Prozent FSC-zertifiziertes Laubholz verarbeitet. Er nannte das Thema Beschaffung als einen Stolperstein, da es derzeit schwierig sei, FSC-zertifiziertes Massivholz zu bekommen, auch wegen des Ukraine-Krieges. Zudem sei zertifiziertes Sperrholz, z.B. für Rückwände, im Grunde nicht zu bekommen. Hilde Dorninger, die im Bereich Qualitätssicherung bei XXXLutz tätig berichtete von ihren Erfahrungen über die Zusammenarbeit mit der Ukraine. Auch wenn es zu Beginn des Krieges schwierig war in der Kommunikation und mit der Belieferung, so sagte sie, dass es nach wie vor möglich sei, FSC-zertifiziertes Holz aus der Ukraine zu verwenden und sie appellierte an die Zuhörer:innen den FSC in der Ukraine zu unterstützen.

Zum Abschluss startete Uwe Sayer, Geschäftsführer des FSC Deutschland, noch eine Umfrage unter den Teilnehmer:innen. Dabei kam u.a. heraus, dass diese davon ausgehen (77%), dass die Bedeutung der FSC-Zertifizerung in den nächsten Jahren zunimmt, bei 70 Prozent sei die Zertifizierung ein Teil der Nachhaltigkeitsstrategie und größere Unterstützung vom FSC brauche man derzeit vor allem bei dem Thema Lieferketten.

Erst Ende Oktober hatte der FSC die diesjährigen „Furniture Awards“ vergeben. Unter den Preisträgern waren drei deutsche Unternehmen: Als „Hersteller des Jahres, Indoor“ wurde Hammerbacher geehrt. Schon im Vorjahr konnte sich der Büromöbel-Hersteller als „Office-Möbelhersteller des Jahres“ durchsetzen. Erstmals wurde der FSC Furniture Award in diesem Jahr auch für Händler geöffnet. Und dabei konnten gleich zwei deutsche Unternehmen punkten. So sicherte sich Otto die Auszeichnung „Retailer of the Year“. Die T&S Home&Living überzeugte die Jury in der Kategorie „Commitment“. Unser Schwestermagazin, die „möbel kultur“ ist Medienpartner der „FSC Furniture Awards“.

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