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Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im Mai leicht gewachsen

Der reale beziehungsweise preisbereinigte Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Mai 2022 gegenüber April 2022 saison- und kalenderbereinigt nur ganz leicht gewachsen (+0,1 Prozent). Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen ergab sich sogar ein Rückgang von 0,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai 2021 lag der Auftragseingang kalenderbereinigt 3,1 Prozent niedriger.

Das Volumen der Auslandsaufträge stieg im Mai 2022 gegenüber April 2022 um 1,3 Prozent. Dabei nahmen die Auftragseingänge aus der Eurozone um 2,4 Prozent ab. Die Auftragseingänge von außerhalb der Eurozone stiegen um 3,7 Prozent. Die Inlandsaufträge sanken um 1,5 Prozent.

Bei den Herstellern von Investitionsgütern lag der Auftragseingang im Mai 2022 um 3,3 Prozent über dem Vormonatsniveau. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern fiel der Auftragseingang um 3,2 Prozent. Im Bereich der Konsumgüter fiel der Auftragseingang um 4,5 Prozent.

Für April 2022 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang gegenüber März 2022 um 1,8 Prozent (vorläufiger Wert: -2,7 Prozent).

Der reale Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben im Mai 2022 saison- und kalenderbereinigt 3,2 Prozent höher als im Vormonat. Für April 2022 ergab sich nach der Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Anstieg des Umsatzes um 0,6 Prozent gegenüber März 2022 (vorläufiger Wert: +0,5 Prozent).

Im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai 2021 lag der Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe kalenderbereinigt 1,0 Prozent höher.

Trotz stagnierender Auftragseingänge und deutlichem Anstieg der Umsätze war auch im Mai 2022, wie in den Vormonaten, das Auftragseingangsvolumen höher als das Umsatzvolumen. Der Nachfrageüberhang dürfte auf die anhaltend hohe Knappheit an Vorprodukten zurückzuführen sein. Gestörte Lieferketten infolge des Kriegs in der Ukraine und anhaltender Verwerfungen durch die Corona-Krise wie Schließungen von Häfen in China führen nach wie vor zu Problemen beim Abarbeiten der Aufträge. Laut dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung klagten 77,2 Prozent der befragten Industrieunternehmen im Mai 2022 über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Den Zusammenhang von Materialknappheit und Industrieaktivität stellt das Statistische Bundesamt in einer Analyse mit fortlaufend aktualisierten Zahlen dar.

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