Die Mitglieder des Verbands der mehrschichtig modularen Fußbodenbeläge e.V. (MMFA) erwarten für 2024 einen Absatzanstieg von 8 Prozent im Vergleich zu 2023. Im vergangenen Jahr konnte sich die MMF-Kategorie über die Quartale hinweg stabilisieren, mit weniger Absatzschwankungen im Jahresverlauf. Die Kategorie „SPC“ setzt ihren Aufwärtstrend fort (+26,1 %) und dominiert mit einem Marktanteil von 75 Prozent den MMF-Markt, während die Kategorie „Holz“ weiterhin rückläufig ist und einen Verkaufsrückgang von -13,2 Prozent gegenüber 2023 verzeichnete. Die Kategorie „Polymere“ konnte diesen Rückgang mit einem Anstieg von 11,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr knapp kompensieren. Dies sind zwar positive Trends, die auf eine Erholung nach einem schwierigen Jahr hindeuten, aber sie können auch auf Veränderungen innerhalb der MMFA-Mitgliedschaft zurückgeführt werden.

Die Polymerprodukte könnten bis 2024 eine Verbesserung von +11,2 Prozent verzeichnen. Obwohl sich der Gesamtabsatz im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 stabilisiert hat, verzeichnete die Holzkategorie immer noch einen Rückgang von -13,2 Prozent, was einem Absatz von 7,9 Millionen Quadratmeter entspricht.

Bei näherer Betrachtung hat die Kategorie „SPC“ im Jahr 2024 erneut zugelegt und den Marktanteil vor allem von LVT-, aber auch von EPC- und Holzprodukten übernommen. Dies führte dazu, dass SPC-Produkte im Jahr 2024 einen deutlichen Zuwachs von 26,1 Prozent bzw. einen Absatz von 67,7 Millionen Quadratmeter erzielten. Die EPC-Kategorie verzeichnete ein Minus von 12,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr und verkaufte 5,2 Millionen Quadratmeter. LVT Click musste mit -35,6 Prozent (9,1 Mio. m² verkauft) den größten Rückgang hinnehmen.

Regionale Veränderungen: Europa wieder an der Spitze
Im Jahr 2024 bleiben die größten Märkte im Vergleich zu 2023 unverändert. Das bereits dominierende Westeuropa verzeichnete einen zusätzlichen Anstieg von 15,6 Prozent, was zu einem Absatzvolumen von 50,3 Million Quadratmeter führte. Die SPC-Kategorie bleibt mit 38,4 Millionen Quadratmeter verkaufter Produkte das fünfte Jahr in Folge die erfolgreichste Kategorie in Westeuropa, gefolgt von LVT Click (7,6 Mio. m²) und EPC (4,2 Mio. m²).

Frankreich (13,9 Mio. m²) hat Deutschland (12,6 Mio. m²) das zweite Jahr in Folge geschlagen und seinen Spitzenplatz sowohl in Bezug auf das Absatzvolumen als auch auf das Wachstum behauptet. Trotzdem bleibt die DACH-Region der erfolgreichste Absatzmarkt, da sowohl Österreich (+23,1 %) als auch die Schweiz (12,2 %) ihre Vorjahreszahlen steigern konnten.

Osteuropa verzeichnet Jahr für Jahr stetige Zuwächse. 2024 stieg der Absatz um 28,5 Prozent. Polen liegt mit einem Wachstum von 38,1 Prozent an der Spitze (3,4 Mio. m²), gefolgt von der Tschechischen Republik, wo der Absatz von MMF-Produkten in den letzten zwei Jahren gestiegen ist und 2024 bei 1,8 Millionen Quadratmeter lag.

Die einzigen regionalen Verluste im Jahr 2024 wurden in Nordamerika (17,4 Mio. m²; -7,6 %) und Afrika (-36,6 %) verzeichnet. In Nordamerika halten die USA ihr hohes Volumen mit 17,7 Millionen verkauften Quadratmeter trotz eines Rückgangs von 7,6 Prozent gegenüber 2023 aufrecht. Asien (+27,8 %; 2,9 Mio. m²) und Australien/Ozeanien (+56,2 %; 1,2 Mio. m²) führen das Wachstum an. Auch Lateinamerika verzeichnet einen gesunden Anstieg von +15,9 Prozent (772.454 m²).

Für alle Polymerprodukte gilt, dass sich der Absatz des MMFA sowohl in Deutschland als auch in Frankreich im Jahr 2024 erholt hat. Dieser belief sich auf +10,4 Prozent (12,6 Mio. m²) bzw. +11,5 Prozent (13,9 Mio. m²). Der größte Einzelmarkt, die USA, ist jedoch weiterhin rückläufig (-7,65 %; 17,3 Mio. m²). Andere europäische Länder weisen ebenfalls ein solides Wachstum auf: Italien (+33,5 %; 4,2 Mio. m²), Großbritannien (+15,6 %; 3,9 Mio. m²), Polen (+38,1 %; 3,4 Mio. m²) und Spanien (+32,3 %; 2,5 Mio. m²). Dänemark (+81,1 %) und Norwegen (44,3 %) verzeichneten die höchsten Zuwächse in Europa, wobei beide Länder in diesem Jahr die Marke von einer Million Quadratmeter überschritten.

Frankreich bleibt für die MMFA-Mitglieder trotz eines Rückgangs von 21,9 Prozent (3,5 Mio. m²) der größte Markt für LVT-Click-Produkte in Westeuropa. Deutschland folgt mit 1,7 Millionen Quadratmeter, ebenfalls mit einem Minus von -23,5 Prozent. Die Niederlande übernahmen den Platz Großbritanniens (-85 %) als drittgrößten LVT-Markt mit 606.288 Quadratmeter (-13,5 %). Der Rückgang setzte sich in Nordamerika und seinem größten Markt, den USA, fort (-96,4 %; 55.408 m²). Der schrumpfende Marktanteil zugunsten von SPC-Produkten in Verbindung mit dem rückläufigen Absatzplus führte dazu, dass diese Kategorie im Jahr 2024 am meisten zu leiden hatte.

Bei den Holzprodukten konnten Deutschland und Österreich ihre Position als größte Märkte weiter festigen und erreichten 80 Prozent des Gesamtabsatzes – 2 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr). Dennoch war der Absatz dort rückläufig, und zwar um -11,8 Prozent in Deutschland (5,4 Mio. m²) und -6,3 Prozent in Österreich (978.641 m²). Die Schweiz blieb der drittgrößte Markt (349.907 m²; -2,58 %). In Osteuropa behauptete die Tschechische Republik mit einem Plus von 7,5 Prozent (290.294 m²) ihre Vormachtstellung.

Prognose
Die Erholung verlief bei einigen MMF-Produktgruppen schneller als bei anderen, doch hat der Sektor dank des allgemeinen Absatzanstiegs von 8 Prozent weiterhin Grund, hoffnungsvoll auf das Jahr 2024 zu blicken. Trotz der turbulenten Zeiten, die der Bausektor in den letzten Jahren durchlebt hat, deuten die ausgeglichenen Zahlen über die Quartale hinweg darauf hin, dass das vergangene Jahr eine Zeit relativer Stabilität war. Dennoch könnten viele laufende und bevorstehende Herausforderungen den Absatz im nächsten Jahr beeinträchtigen, von den Konflikten in der Ukraine und im Nahen Osten bis hin zu Unterbrechungen der Handelsversorgung und neuen Zollandrohungen, die zwangsläufig die Betriebs- und Rohstoffkosten erhöhen werden. Es gibt Gründe, optimistisch zu bleiben, was die allmähliche Erholung betrifft, da die MMFA-Mitglieder weiterhin innovative und verbesserte MMF-Lösungen anbieten, die den sich ständig weiterentwickelnden Kundenpräferenzen und -erwartungen entsprechen.