Vorstands-Chef Dr. Jochen Köckler: „Für einen Neustart braucht die Wirtschaft dringend Messen“
„Eine Messe ist kein Gemeinschaftserlebnis mit Schunkeln und Umarmen, sondern ein Business-Event, auf dem Geschäfte gemacht werden. Und die müssen jetzt auch wieder gemacht werden, damit die Wirtschaft nicht noch weiter abstürzt.“ Dies ist eine der Kernaussagen von Dr. Jochen Köckler, Vorstands-Chef der Deutschen Messe AG, Hannover, in einem heute veröffentlichten Interview auf welt.de.
Dr. Köckler verweist zudem auf die deutlichen Unterschiede in Sachen Infrastruktur zwischen einem Fußballstadion und den großen Geländen von Messegesellschaften. Abstand, beispielsweise zwischen Ständen könne vergrößert werden, zudem ließe sich an den Eingängen regulieren, wann wie viele Personen auf dem Gelände sind. Nach wie vor, sagt Dr. Köckler, hoffe er, dass große Messen wie die „IAA Nutzfahrzeuge“ im Herbst wieder möglich sind. Auch wenn ihm bewusst sei, dass sich die Zahl der internationalen Aussteller und Besucher bis zur Findung eines Impfstoffes reduzieren werde.
Als entscheidend für die Messebranche sehe er die Frage, wie viel Geschäft in den kommenden Monaten und Jahren ins Internet abwandert. „Wenn es praktikable und nützliche Formate gibt, werden die von Unternehmen auch genutzt. Mindestens mal als Ergänzung. Da dürfen sich die Messeveranstalter nichts vormachen“, sagt der Vorstandschef gegenüber welt.de. Die Deutsche Messe AG steige deshalb auch selbst beim Thema Digital-Events ein. Generell sehe er digitale Formate aber eher als Ergänzung zu klassischen Messen, nicht als Ersatz. Der persönliche Kontakt bleibe das Wichtigste.
Seit März müsse die Deutsche Messe AG ohne Einnahmen auskommen. Spätestens im Sommer benötige das Unternehmen Fremdkapital. „Unter dem Strich kann der Verlust 2020 bei uns im Unternehmen bis zu 100 Millionen Euro betragen“, sagt Dr. Köckler bei welt.de.
Auf die gesamte Branche bezogen prognostiziert Dr. Köckler, dass Messen verschwinden und auch Messeveranstalter pleitegehen werden. Er rechnet damit, dass das Gefüge durcheinandergewirbelt wird und geht von „Umwälzungen und Übernahmen“ aus.
Das komplette Interview können Sie HIER lesen.





