Belgische Möbelindustrie  | 

Trotz Umsatzplus faktisch rückläufig

Die belgische Möbelindustrie erzielte im ersten Halbjahr 2022 einen Umsatz von 1,19 Milliarden Euro. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist das zwar eine Steigerung von 2,9 Prozent, da jedoch gleichzeitig die Absatzpreise um 15,7 Prozent nach oben gingen, mussten die Unternehmen vom Volumen her einen faktischen Umsatzrückgang von 13 Prozent verbuchen, wie Fedustria, der Belgische Verband der Textil-, Holz- und Möbelindustrie, mitteilte. 2021 stieg der Umsatz im Vergleich zu 2020 noch um 9,9 Prozent. Diese Preissteigerungen sind auf die gestiegenen Rohstoff-, Material-, Energie- und Lohnkosten zurückzuführen, unter anderem angeheizt durch die hohe Inflation und den Krieg in der Ukraine.

Büro- und Einzelhandelsmöbel verzeichneten nach einem guten 2021 auch im ersten Halbjahr 2022 eine markante Umsatzsteigerung von 27,6 Prozent. Wohnmöbel verbuchten ein bescheidenes Plus von 1,9 Prozent, während Küchenmöbel einen Anstieg um 8,7 Prozent verbuchen konnten. Ein auffällig starker Rückgang ist der offiziellen Statistik zufolge bei Matratzen und Lattenrosten zu beobachten – sowohl im Jahr 2021 als auch in der erste Jahreshälfte 2022. So betrug der Rückgang in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 29,1 Prozent.

Die Investitionen der belgischen Möbelindustrie betrugen im ersten Halbjahr 37,5 Millionen Euro, was einen Rückgang von 1,3 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum 2021 bedeutet. Der Subsektor von Matratzen und Lattenrosten konnte im Hinblick auf Investitionen in der ersten Jahreshälfte 2022 aufholen. In nur sechs Monaten wurden bereits mehr als 75 Prozent des Investitionsvolumens des Jahres 2021 erreicht. Die Investitionsbereitschaft im Teilsektor der Küchenmöbel bleibt dagegen schwach (-4,9% im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres).

Der Export von belgischen Möbeln stieg im ersten Halbjahr vom Wert her um 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Unter Berücksichtigung der Selbstkostenpreissteigerung bedeutet dies jedoch ein Volumen-Rückgang. So wurden für knapp 870 Millionen Euro Möbeln exportiert, wobei Frankreich noch stets der wichtigste Exportmarkt für belgische Möbel ist, und eine Steigerung von 8,5 Prozent verzeichnete. Der Export in die Niederlande sank um 0,9 Prozent und der Export nach Deutschland um 2,8 Prozent. Innerhalb der EU wurde Spanien zum vierten Exportmarkt.

Der Möbelimport sank unterdessen insgesamt um 5,2 Prozent, die Einfuhren aus der Europäischen Union um 18,5 Prozent, wobei Importe aus China (+14,4%), Indonesien (+51,2) und Vietnam (+57%) zunahmen.

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