Jedes zweite Unternehmen verzeichnet rückläufigen Umsatz
Laut der aktuellen Konjunkturumfrage des Mittelstandsverbundes war die wirtschaftliche Lage auch im 3. Quartal dieses Jahres schwierig. So meldete die Hälfte der befragten Mitglieder eine rückläufige Tendenz bei Umsatz, Erträgen und Investitionen (Q2: 49,1 %). Ein Viertel der Unternehmen gab sogar an, dass es ihnen wirtschaftlich schlecht ginge – neun Prozent mehr als im Vor-Quartal. Gleichzeitig sank die Zahl jener Verbundgruppen, denen es in den vergangenen drei Monaten wirtschaftlich gut ging, auf rund 27 Prozent (Vergleich Q2: 36,4 %). Immerhin: Das Gros der Unternehmen beurteilt ihren wirtschaftlichen Status Quo nach wie vor als befriedigend. Ihr Anteil ist mit 48 Prozent nicht nur stabil geblieben, sondern sogar leicht gestiegen. In Q2 waren es nur 47,3 Prozent. Dies spiegelte sich bei je einem Viertel der befragten Unternehmen in stabilen Umsätzen (Vergleich Q2: 29,1 %) und steigenden Umsätze (Vergleich Q2: 21,8 %).
Die Rückmeldungen der Anschlusshäuser der Kooperationen bestätigen das Bild. Hier verzeichneten rund 54 Prozent der Unternehmen sinkende Umsätze zwischen Juli und September, was einem Anstieg von rund 14 Prozentpunkten im Vergleich zum Vor-Quartal entspricht (Vergleich Q2: 40 %), während mehr als ein Fünftel der Anschlussunternehmen ein Umsatzplus registrierten (Vergleich Q2: 14,5 %).
Die Aussichten sind entsprechend: Für die kommenden Monate rechnen rund 52 Prozent und damit die Mehrheit der Kooperationen aus dem Mittelstand mit einem Umsatzrückgang (Vergleich Q2: 43,6 %) – mehr als 21 Prozent der Unternehmen gehen für die nahe Zukunft von einem Umsatzplus aus (Vergleich Q2: 20 %).
Auch die Erträge befanden sich im 3. Quartal des Jahres tendenziell im Abwärtstrend. So meldeten für die Monate Juli bis September mehr als 42 Prozent der befragten Verbundgruppen rückläufige Erträge (Vergleich Q2: 36,4 %), gleichzeitig ging es für mehr als 19 Prozent der Unternehmen hier ins Plus (Vergleich Q2: 16,4 %). Für den weiteren Verlauf des Jahres geht mit 46,2 Prozent die Mehrheit der Unternehmen von sinkenden Erträgen aus (Vergleich Q2: 40 %), während 15,4 Prozent der Kooperationen mit einem Anstieg rechnen (Vergleich Q2: 16,4 %).
Rund 27 Prozent haben zuletzt weniger investiert als im Vor-Quartal (Vergleich Q2: 14,5 %), während mehr als 21 Prozent der Verbundgruppen steigende Investitionen spiegelten (Vergleich Vor-Quartal: 20 %). Bei mehr als 48 Prozent der Unternehmen zeigte sich das Investitionsverhalten zwischen Juli und September stabil (Vergleich Q2: 60 %). Für den weiteren Verlauf des Jahres erwarten rund 33 Prozent der Kooperationen ein Investitionsminus (Vergleich Q2: 27,3 %) – gleichzeitig gehen rund 31 Prozent der Unternehmen von steigenden Investitionstätigkeiten aus (Vergleich Q2: 30,9 %).
Ein Blick auf die Beschäftigtenzahlen: Für die große Mehrheit der Verbundgruppen (71,2 %) zeigte sich im dritten Quartal 2023 ein stabiles Bild (Vergleich Q2: 63,6 %), während rund 8 Prozent der Unternehmen rückläufige Mitarbeitendenzahlen spiegelten (Vergleich Q2: 5,5 %) und mehr als 19 Prozent der Kooperationen mehr Personal eingestellt haben. Im Vergleich zum Vor-Quartal ist dies ein Minus von rund 10 Prozentpunkten. Mit mehr als 67 Prozent rechnet die Mehrheit der Unternehmen in naher Zukunft mit stabilen Beschäftigtenzahlen, rund 15 Prozent prognostizieren einen Personalabbau. Gleichzeitig erwarten mehr als 17 Prozent einen Beschäftigtenzuwachs.
In den Anschlusshäusern der Kooperationen zeigt sich bei mehr als 65 Prozent ebenfalls ein relativ stabiles Bild (Vergleich Q2: 67,3 %). Gleichzeitig hat ein Viertel der Anschlussunternehmen Personal reduziert, was einem Plus von mehr als 12 Prozentpunkten im Vergleich zum Vor-Quartal entspricht. Mit rund 4 Prozent haben weniger Anschlusshäuser Personal in den letzten drei Monaten aufgestockt als noch im zweiten Quartal (Vergleich Q2: 9,1 %). Somit ergibt sich in Summe eine Verringerung des Personalbestands.
An der Konjunkturumfrage haben sich 52 Verbundgruppenzentralen mit rund 40.000 angeschlossenen Unternehmen aus insgesamt 18 Branchen beteiligt – darunter waren etwa Küchen & Möbel, Konsumelektronik, Schuhe & Textil, das Bauhandwerk sowie Lebensmittel & Getränke.
Diesen Artikel kommentieren