CAD-CAM und Digitalisierung stehen im Fokus der Betriebe
Wer zukunftsfähig bleiben möchte, muss immer wieder investieren. Das gilt natürlich auch für das Handwerkssegment. So modernisiert zum Beispiel der Hamburger Traditionsbetrieb Pfeiffer Innenausbau kontinuierlich. Schon der Urgroßvater des heutigen Inhabers Heiko Pfeiffer warb 1908 stolz damit, eine „Tischlerei mit elektrischem Betrieb“ zu sein, nachdem er die ersten Maschinen erworben hatte. Bis vor kurzem suchte Pfeiffer nach einer flexiblen und gleichzeitig auf die Holzbearbeitung spezialisierten CAD-CAM-Lösung. „Dann stand mal wieder eine Bezirksversammlung der Tischler-Innung an, zu der wollte ich aus zeitlichen Gründen erst gar nicht hingehen,“ erinnert sich Heiko Pfeiffer. „Aber an dem Abend sollte den Kollegen, von denen erst zwei mit einem CAD-System arbeiteten, eine Software namens „TopSolid’Wood“ vorgestellt werden. Das gab dann den Ausschlag, teilzunehmen.“
Vom Schreibtisch direkt in die Werkstatt, dank einer breitgefächerte Bauteilbemusterung sowie anhand berufstypischer Funktionen kann der Anwender konstruieren und dabei gleichzeitig die Anforderungen im Fertigungsbereich berücksichtigen. Die Übertragung der fertigen Konstruktionsdaten vom CAD ins CAM-Modul geht dankbar schnell und einfach: Per Mausklick werden im CAM-System Stücklisten, Beschlagslisten und Verschnittoptimierungen generiert und für alle gängigen CNC-Maschinensteuerungen „übersetzt“.
Fit für die Zukunft möchte auch Johannes Bittl seinen Betrieb, die Schreinerei Hans Bittl, machen. Deshalb treibt er die Digitalisierung weiter voran. Das beinhaltet für ihn „auch den Einsatz einer leistungsstarken Konstruktionssoftware, die wir einerseits bei der Kundenberatung einsetzen und die uns andererseits hilft, unseren kompletten Konstruktions- und Fertigungsprozess effizienter zu gestalten.“ Lange hatte der Schreinermeister noch händisch gezeichnet, nun konstruiert er mit „Swood“ und „Solidworks“. Betreut und geschult wurde Johannes Bittl von DPS. „Das Programm ist der Wahnsinn. Durch ,Swood‘ sind Arbeitsabläufe schneller, genauer und es werden Fehler besser vermieden. Wenn ein Schrank zum Beispiel fertig geplant ist, besteht die Möglichkeit eine Stückliste auszudrucken und somit weiß man gleich was benötigt wird.“ Aktuell ist in dem Betrieb keine CNC Maschine geplant. Erst einmal bekommt Bittl zwei andere neue Maschinen. Eine CNC sei dann der nächste Schritt.
Die Artikel zu diesen interessanten Themen finden Sie in der kommenden Ausgabe der „möbelfertigung – Handwerk & Innenausbau“, die am 22. März erscheint. Und schon jetzt in unserem E-Magazine.
Außerdem in dem Magazin: Warum kollaborative Roboter im Handwerk sinnvoll sein können, was Altholz so besonders macht, was die wichtigsten Trends in Sachen Innentüren sind, welche Folgen die Digitalisierung für das Wohnumfeld hat, aus welchen Gründen Social Media für Betriebe so wichtig sind, warum sich der ehemalige Fußballprofi Patrick Owomoyela für ein Smart Home entschieden hat und noch vieles mehr.
Diesen Artikel kommentieren