Knapp 15 Prozent weniger Unternehmensinsolvenzen von Januar bis September
Von Januar bis September 2021 haben die deutschen Amtsgerichte 10.682 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 14,5 Prozent weniger als im entsprechenden Zeitraum 2020 und 25,7 Prozent weniger als 2019. Der rückläufige Trend der vergangenen Monate setzte sich somit auch nach Auslaufen vieler Sonderregelungen, wie der ausgesetzten Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen, bis September 2021 fort.
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen beliefen sich von Januar bis September 2021 auf rund 45,5 Milliarden Euro. Im entsprechenden Zeitraum 2020 hatten sie noch bei etwa 39,3 Milliarden Euro gelegen. Dieser Anstieg der Forderungen bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist darauf zurückzuführen, dass von Januar bis September 2021 mehr wirtschaftlich bedeutende Unternehmen Insolvenz beantragt hatten als in den ersten neun Monaten 2020.
Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es von Januar bis
September 2021 im Baugewerbe mit 1.821 Fällen (Januar bis September 2020: 1.988;
-8,4 %). Im Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von
Kraftfahrzeugen) waren es 1.593 Verfahren (Januar bis September 2020: 2.020;
-21,1 %). Im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (zum
Beispiel Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften, Reisebüros und
Reiseveranstalter, Wach- und Sicherheitsdienste sowie Detekteien, Reinigung von
Gebäuden, Straßen und Verkehrsmitteln, sowie Messe-, Ausstellungs- und
Kongressveranstalter) wurden 1.141 Insolvenzen gemeldet (Januar bis September
2020: 1.347; -15,3 %).