Benötigte Volumina schwer zu bekommen
Hettich ist sehr stabil durch das unruhige Jahr 2020 gekommen. Doch natürlich reißen die Herausforderungen nicht ab. Aktuell muss sich das Unternehmen mit dem Thema der verknappten, teuren Rohstoffe und den weggefallenen Kapazitäten, der einem Großbrand zum Opfer gefallenen Galvanik in Berlin auseinandersetzen. Was den Systemspezialisten aber nicht davon abhält, mit innovativen Konzepten und Produkten Richtung Zukunft zu schauen, wie das Gesprächder Redaktion der „möbelfertigung“ mit den Hettich-Geschäftsführern Jana Schönfeld und Sascha Groß deutlich zeigt.
möbelfertigung: Frau Schönfeld, Herr Groß. Hettich ist gut durch das turbulente Jahr 2020 gekommen. Wie entwickelt sich das laufende Geschäftsjahr bislang?
Sascha Groß: Es gibt enorm viel zu tun, denn wir kommen aus einer großen Nachholphase, die seit dem dritten Quartal des vergangenen Jahres anhält. Dementsprechend voll sind die Auftragsbücher. 2021 läuft bislang also sehr gut. Sicher auch weil „konkurrierende Segmente“ wie Reisen, Auto und diverse Freizeitaktivitäten aktuell kaum oder nur kleine Rollen spielen können. Insofern sind wie für das Jahr zuversichtlich, auch wenn wir natürlich nicht wissen, was noch kommt. Die Planbarkeit unter Pandemie-Bedingungen bleibt einfach schwierig und erfordert immer wieder Flexibilität. Zum Glück denken unsere Kolleginnen und Kollegen stets extrem gut mit. Außerdem stehen als Werkzeuge Zeitkonten und Urlaub, sowie die Kurzarbeit, die wir im letzten Jahr genutzt haben, zur Verfügung, um flexibel agieren zu können.
möbelfertigung: Wie steht es aktuell um das Thema Lieferfähigkeit, mit dem fast alle Unternehmen aktuell gewisse Probleme haben?
Sascha Groß: Momentan stellt die Beschaffung der Rohmaterialien eine Herausforderung dar. Die Preise sind nach oben gegangen, aber auch mit viel Geld bekommt man nicht unbedingt die benötigten Volumina. Durch gute Planung konnten wir uns zwar solide aufstellen, aber wenn man zum Beispiel aufgrund steigender Nachfrage mehr Stahl benötigt, wird es sportlich. Und die Stahlhersteller lassen sich ihr Material gerade sehr gut bezahlen. Es wird aktuell quasi meistbietend versteigert. Wobei sich diese Situation durch diverse Produktsegmente zieht. So haben die Spanplattenhersteller Probleme mit der Leimversorgung, den Leimproduzenten fehlen Grundchemikalien und so weiter.
möbelfertigung: Aus welchen Märkten kommt momentan eine besonders große Nachfrage?
Sascha Groß: China ist zum Beispiel wieder ein Wachstumstreiber, während andere wichtige Märkte, wie die USA und Indien, weiterhin durch hohe Coronazahlen belastet sind, was sich im Geschäft niederschlagen kann. Allerdings schaffen es die jeweiligen Wirtschaften immer besser, trotz dieser Rahmenbedingungen, gut zu arbeiten. Insofern ziehen das Geschäft für uns durchaus auf breiter Ebene an.
möbelfertigung: Wie erleben Sie den Handel mit Großbritannien seit dem Austritt aus der EU?
Jana Schönfeld: Die Nachfrage aus dem Vereinigten Königreich ist da und die Logistik für den Markt inzwischen auch organisiert. Man muss nur einräumen, dass jetzt alles ein wenig länger dauert, woran wir uns mit der entsprechenden Logistik aber angepasst haben. Zum Beispiel werden von uns Sendungen nach Großbritannien gebündelt, um die Zollaktivitäten in einem durchführen zu können.
Das komplette Interview lesen Sie in der „möbelfertigung“ 3/2021, die am 27. April erscheint oder einige Tage zuvor in der digitalen Ausgabe unter https://bc.pressmatrix.com/de/profiles/62108939bed5/editions.
Außerdem in der Ausgabe: Wie CEO Ralf W. Dieter den Marktanteil der Homag Group auf 40 Prozent heben will, was die vorherrschenden Trends bei Industrierobotern sind, welche Strategien der neue Geschäftsführer von Salice Deutschland verfolgt, was Hummingbird in Sachen Tiefdruck- und Digitaldruck zu bieten hat, wie die Branche die Herausforderungen des Brexits meistert, was aus Sicht von Messe-Direktor Maik Fischer besonders spannend an der „interzum@home“ ist, welche Roboter für die holzbe- und verarbeitende Industrie besonders interessant sind und vieles mehr.
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