Mittwoch, 03.03.2021, 10:34 Uhr
VDMA Fördertechnik und Intralogistik
Zahlen für 2020: Produktionsvolumen minus 10 Prozent, Export minus 15 Prozent
Die deutschen Intralogistikhersteller
verbuchten 2020 ein geschätztes Minus von 10 Prozent im Produktionsvolumen. In
Summe ging die Produktion auf 22 Mrd. Euro zurück. Im Vergleich dazu lag der
Wert 2019 noch bei 24,5 Mrd. Euro. „Die Pandemie hat sich natürlich auch auf
die Intralogistikbranche ausgewirkt, wenn auch in den einzelnen
Produktbereichen sehr unterschiedlich. Neben einem Auftragsrückgang in einigen
Sparten waren wir vor allem mit Kurzarbeit, Materialengpässen und
unterbrochenen Lieferketten konfrontiert. Seit dem Herbst stabilisiert sich die
Situation wieder“, sagt Gordon Riske, Vorstandsvorsitzender des
VDMA-Fachverbands Fördertechnik und Intralogistik und CEO der Kion Group AG.
„Ein stark positiver Treiber war 2020 vor allem der E-Commerce. Das zusätzliche
Onlinegeschäft, beispielsweise mit Waren des täglichen Bedarfs, hat für eine
verstärkte Nachfrage nach hochautomatisierten Intralogistiklösungen gesorgt“,
äußert sich Riske. Für das laufende Jahr erwartet der Fachverband ein Wachstum
von acht Prozent und damit ein Produktionsvolumen von 23,8 Mrd. Euro.
Das Exportgeschäft der deutschen Intralogistikhersteller verbucht für 2020
ebenfalls ein Minus. „Wir schätzen, dass das Exportvolumen insgesamt um etwa 15
Prozent rückläufig ist. Gerade in den wichtigsten Kernmärkten gab es starke
Rückgänge“, sagt Sascha Schmel, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbands
Fördertechnik und Intralogistik.
Das betrifft beispielsweise
den EU-27-Binnenmarkt, der bis einschließlich November 2020 knapp 20 Prozent
weniger Exporte verzeichnete als im Vorjahreszeitraum. „Die hiesigen Hersteller
profitierten in den vergangenen Jahren stark von der Nachfrage innerhalb der
EU. Besonders Frankreich, die Niederlande und Italien waren hier die
Hauptabnehmer. Diese Exportbeziehungen gingen 2020 deutlich zurück“, sagt
Schmel. Auch Ausfuhren in die USA, bislang wichtigster Einzel-Abnehmer
deutscher Intralogistiklösungen, gingen in diesem Zeitraum um geschätzt 23
Prozent zurück. Exporte nach China nahmen um rund 10 Prozent ab.
Im gesamten Maschinen- und Anlagenbau wirkte sich das Krisenjahr 2020 deutlich
aus: die Produktion ist nach vorläufigen Berechnungen um real 12,1 Prozent
gesunken. Das war das schlechteste Ergebnis seit der Finanzkrise des Jahres
2009. Für das laufende Jahr rechnet der VDMA mit einem realen
Produktionszuwachs von vier Prozent, was angesichts des hohen Rückgangs im
vergangenen Jahr nur den Beginn einer Aufholphase von niedrigem Niveau aus
darstellt.