Umsatz der deutschen Möbelindustrie im letzten Jahr um 3,7 Prozent gesunken
Kurth geht davon aus, dass das Interesse der Verbraucher an den Themen Wohnen
und Einrichten auch künftig hoch bleiben wird, aber: „Es fehlt aber weiterhin
eine Öffnungsperspektive für den Möbelhandel“, beklagt er. „Dabei haben wir der
Politik eine Reihe von Vorschlägen für eine abgesicherte Öffnung unterbreitet.“
Der Blick auf die kommenden Monate sei von starker Unsicherheit geprägt, die
derzeitige Auftragslage sei schwach und die Lieferketten drohten zu reißen.
Über den weiteren Geschäftsverlauf entscheide der Zeitpunkt der Wiederöffnung
des Einzelhandels.
Im vergangenen Jahr zeigte sich der heimische Markt deutlich stabiler als der
Export. Während die Inlandsumsätze der deutschen Möbelhersteller lediglich um
1,6 Prozent sanken, gaben die Auslandsumsätze um 7,9 Prozent nach. Die
branchenweite Exportquote belief sich auf 31,2 Prozent nach 32,7 Prozent im
Vorjahr.
Von den einzelnen Sparten entwickelte sich die Küchenmöbelindustrie mit einer
Umsatzsteigerung von 4,5 Prozent am besten. Auch die Polstermöbelproduzenten
konnten das Jahr 2020 mit einem Zuwachs abschließen (plus 1,9 Prozent). In den
übrigen Sparten war die Nachfrage rückläufig. Die Hersteller von Büro- und
Ladenmöbeln setzten 9,1 Prozent weniger um. Bei den sonstigen Möbeln, zu denen
unter anderem auch die Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel gezählt werden, wurde
ein Umsatzrückgang von 7 Prozent verbucht. Bei Matratzen gab es ein Minus von
3,5 Prozent.
Die deutsche Möbelindustrie beschäftigte im Durchschnitt des vergangenen Jahres
82.554 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 468 Betrieben.