Montag, 07.12.2020, 15:05 Uhr
VDM
Außenhandel mit Möbeln leidet unter Pandemie
Beim Außenhandel mit Möbeln haben sich in den ersten
neun Monaten 2020 die Folgen der Corona-Pandemie bemerkbar gemacht. Im
Vorjahresvergleich sanken die deutschen Möbelexporte um 7,3 Prozent auf 5,2 Mrd.
Euro, wie die amtliche Statistik zeigt. Zweistellige Einbußen wurden unter
anderem in Großbritannien, den Vereinigten Staaten, Spanien und Polen
verzeichnet. Dagegen legten die Ausfuhren in die Schweiz (plus 4,3 Prozent) und
nach China (plus 7,7 Prozent) zu. „Während sich die Inlandsnachfrage nach der
Wiederöffnung des Möbelhandels im Frühling erfreulich entwickelte, machten sich
im Außenhandel die Lockdown-Maßnahmen in verschiedenen Ländern, die
internationalen Reisebeschränkungen und die negativen Auswirkungen des Brexits
bemerkbar“, berichtet Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen
Möbelindustrie und der Herforder Möbelverbände, zu den ersten drei Quartalen
2020.
Von den Möbelsparten verzeichnete die deutsche Küchenmöbelindustrie mit einem
Minus von 2,2 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro den moderatesten Rückgang bei den
Exporten. Rückläufig entwickelten sich unter anderem die Ausfuhren auf den
wichtigsten Exportmarkt Frankreich wie auch nach Belgien, in die Schweiz, nach
Großbritannien, Spanien und in die Vereinigten Staaten. Positiv sticht China
auf Rang 7 mit einem Wachstum von knapp 37 Prozent heraus, was die rasche
wirtschaftliche Erholung des Landes nach der Corona-Krise belegt. Ein Plus
gelang auch beim Export in die Niederlande (plus 7,7 Prozent). Der Import von
Küchenmöbeln gab um 6,3 Prozent auf 67 Mio. Euro nach.
Bei den Produzenten von Polstermöbeln lagen die Exportumsätze mit 489 Mio. Euro
um knapp 7 Prozent unter dem Vorjahr. Die Ausfuhren in das Hauptabnahmeland
Schweiz konnten annähernd stabil gehalten werden (minus 0,4 Prozent). Zuwächse
gelangen in Frankreich und Italien. Der Import zog um knapp 1 Prozent an, wobei
die Hauptlieferländer Polen (plus 0,5 Prozent) und China (plus 4 Prozent) ihre
Positionen ausbauen konnten, während das auf Platz 3 rangierende Ungarn 5,3
Prozent einbüßte.
Bei Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbeln zeigt die statistische Auswertung einen Umsatzrückgang
im Export von 6,8 Prozent. Ins Auge fällt der kräftige Zuwachs von 11,3 Prozent
in der Schweiz, dem wichtigsten Abnehmerland. Das Importvolumen fiel um knapp 3
Prozent niedriger aus. Dabei verlor Polen als mit Abstand größtes Lieferland 8,3
Prozent, während China als Nummer zwei um rund 17 Prozent zulegen konnte.
Erwähnenswert ist zudem das Plus von 89 Prozent bei den Importen aus Rumänien.
Das Außenhandelsdefizit dieser Sparte vergrößerte sich auf 568 Mio. Euro (plus
2,2 Prozent).