Montag, 11.05.2020, 09:25 Uhr
Acimall
Legt die Bilanz des Jahres 2019 vor
Das Statistik-Büro des italienischen Verbandes Acimall stellt die Bilanz der Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen des Landes vor. „Nie
zuvor war es so wichtig, die wirtschaftliche Lage der durch uns vertretenen
Branche zu verstehen“, so Dario
Corbetta, der Leiter von Acimall, dem Arbeitgeber-Dachverband der Branche. „Uns
erwartet eine Saison, in der es starke Nerven und eine zentrale
Wirtschaftspolitik braucht, die so stark ist und gute Ansätze bietet wie nie,
denn ohne sie wäre der Preis, den die Branche der Holzbearbeitungsmaschinen zu
bezahlen hat, wohl immens. Wie unser Statistikbüro hervorgehoben hat, müssen
wir zu den Auswirkungen durch Covid-19 leider ein Geschäftsjahr 2019
summieren, in dem der Sektor einen deutlichen Rückgang hinzunehmen hatte, also
sind wir jetzt noch stärker gefordert, um wieder auf das Niveau vom Zeitraum
2016-2018 zu kommen”.
Die
italienische Branche der Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen und Werkzeug
hat im Jahr 2019 einen Umsatz von 2.266 Millionen Euro erwirtschaftet,
verglichen mit 2018 ein Rückgang um 9,9 Prozent. Nach einem ersten
„akzeptablen“ Verlauf kam es zu signifikanteren Einbrüchen, von welchen alle
großen internationalen Akteure betroffen waren, allen voran Deutschland.
2019
schrumpften die Exporte um acht Prozentpunkte, wobei die Kernmärkte im
Wesentlichen standhielten. Glücklicherweise genießt Italien ein gutes
Export-Netzwerk, wobei in einigen Märkten erhebliche Probleme zu spüren waren. Der
Rückgang des Binnenmarkts betrug 13,5 Prozent, eine Umkehr des Trends,
der in den letzten fünf Jahren stets positive Zeichen setzte, nicht zuletzt
durch die steuerlichen Anreize, mit denen viele italienische Unternehmen im
Zeitraum 2016-2018 ihren Maschinenpark erneuern konnten, in den Folgejahren
aber unweigerlich zu rückläufigen Käufen führte.
Noch
gravierender trifft es mit einem Minus von 17 Prozent den Import,
während sich die Handelsbilanz auf stattliche 1,4 Milliarden Euro beläuft.
Einmal mehr bestätigt die Branche der italienischen Holzbearbeitungstechnologie
ihre starke Ausrichtung auf den Export und trägt damit maßgeblich zur aktiven
Handelsbilanz Italiens bei.
Gegen den Trend konnte der Zielmarkt Frankreich um fünf Prozentpunkte zulegen und damit einen Umsatz von 110 Mio. Euro verantwortet. Die Exporte nach Deutschland sangen um 9,3 Prozent auf ein Volumen von 102 Mio. Euro und der Absatz nach Polen brach um 20 Prozent ein. Der Export nach Spanien gab um 8,9 Prozent und ins Vereinigte Königreich um 13 Prozent nach. Besonders
zu erwähnen sind Russland und die Türkei: das seit Jahren wegen
Devisenspannungen und Kreditschwierigkeiten hinkende Russland lässt um weitere
9 Prozent nach und erreicht 38 Mio. Euro.Der Export in die Türkei gab sogar um um 50 Prozent nach und hatte 2019 ein Volumen von 100 Mio. Euro. Die USA bleiben der wichtigste Absatzmarkt mit einem Umsatz von 200 Mio. Euro, gab aber auch um fünf Prozent nach. In Südamerika setzte sich der Negativtrend in Argentinien fort und sank um 50 Prozent auf sechs Mio. Euro. Brasilien dagegen hat im vergangenen Jahr 30 Prozent mehr investiert und damit ein Umsatzvolumen von 20 Mio. Euro erreicht.
Der Gesamtmarkt Naher Osten erreichte ein Umsatzvolumen von 33 Mio. Euro, also 14 Prozent weniger als 2018. Der Ferne Osten wird von China dominiert. Hier konnten die italienischen Hersteller 63 Mio. Euro umsetzen. Das sind 17,4 Prozent weniger als 2018. Dieser
Rückgang verdient besonderes Augenmerk, da die italienischen Unternehmen
zunehmend Schwierigkeiten mit der Internationalisierung zeigen. Auch die immer
weiter steigende Kompetenz der lokalen Maschinenbauer führt zu einer
Verringerung der Marktnischen, von denen ausländische Produzenten profitieren
können. Hinzu kommen die Zölle, die schwer auf der asiatischen Möbelindustrie
lasten und somit die Nachfrage nach Holzbearbeitungsmaschinen negativ
beeinflussen.
In Australien
sind sie Einkäufe von italienischen Holzbearbeitungsmaschinen 2019 um 38
Prozent auf 20 Millionen Euro geschrumpft. Allerdings gelten hier wie für Polen
und andere Länder extrem starke Zahlen aus 2018, die im Anschluss zu einer
schlichten Normalisierung des Markts geführt haben.