Die Italiener blicken auf ein positives Jahr zurück
Der italienische Fachverband Acimall vermeldet ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2018 mit guten Umsätzen – auch wenn das letzte Quartal in Sachen Konjunkturuntersuchung einige Fragen aufgeworfen hat.
Auch in diesem Jahr spricht der Verband, der die italienischen Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen und Werkzeugen bündelt, von einem „Barometer, das weiterhin schönes Wetter für die Möbelindustrie und damit auch den Absatz von Holzbearbeitungsmaschinen und -anlagen anzeigt“. In 2017 gab es ein Umsatzwachstum um 11,6 Prozent gegenüber 2016, das Jahr 2018 brachte es immerhin noch auf ein Plus von 9,5 Prozent, verglichen mit der erfreulichen Bilanz aus 2017. „Und nichts deutet daraufhin, dass sich an dem ,stabilen Hoch‘ so schnell etwas ändert“, heißt es seitens des Verbands.
Der Umsatz in 2018 belief sich letztlich auf rund 2,49 Milliarden Euro, 2017 waren es 2,27 Milliarden Euro. Die Exporte tragen mit 1,69 Milliarden Euro – einem Zuwachs um 6,5 Prozent – zu diesem Ergebnis bei.
Als Indikator für einen weiterhin stabilen Absatz auf dem italienischen Markt werden auch die Importe im Wert von 239 Millionen Euro gewertet, ein Plus von 27,9 Prozent (2017: 187 Mio. Euro). Die Außenhandelsbilanz beträgt 1.455 Millionen Euro (+ 3,8 %).
„Zum guten Abschneiden der Branche haben sicherlich auch im vergangenen Jahr die Fördermittel der Regierung für Investitionen in innovative Produktionstechnologien und ,Industrie 4.0‘ beigetragen“, so der Acimall.
Deutlich weniger Optimismus ruft die Betrachtung des letzten Quartals im Jahr 2018 hervor: Hier lässt sich ein leichter Rückgang beim Auftragseingang für italienische Maschinen und Technologien feststellen. Wobei dies weniger den italienischen Markt betrifft, hier ist man mit einem Plus von 17,9 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2017 mehr als zufrieden. Dagegen steht ein Minus um 13,6 Prozent bei dem Auftragseingang aus dem Ausland. Unterm Strich führte das zu einem Gesamtrückgang der Aufträge von Oktober bis Dezember 2018 um 3,2 Prozent. Die Interpretation dessen sind zunehmende Unsicherheiten auf dem internationalen Parkett, beispielsweise der drohende „Brexit“ und Handelsstreitigkeiten zwischen China und den USA, die zu einer Kaufzurückhaltung oder bei ausländischen Investoren zumindest zu mehr Vorsicht führen. Von dem Auftragsrückgang im vierten Quartal weitestgehend unberührt waren die Umsätze in diesem Quartal, hier gab es ein Plus von 19,2 Prozent. In der Regel schlagen Auftragsrückgänge durch die zeitversetzte Auslieferung von Maschinen und Anlagen erst später „zu Buche“.
Der Acimall erhebt turnusmäßig noch weitere Daten, die Auftragsreichweite betrug im vierten Quartal 2018 letztlich 3,7 Monate gegenüber vier Monaten im dritten Quartal. In Sachen Preissteigerung gab es im Jahr 2018 einen leichten Anstieg um 1,1 Prozent – genauso wie in 2017.
Und was denken die einzelnen Unternehmen hinsichtlich des Produktionstrends? 38 Prozent der Befragten glauben an einen positiven Verlauf, 56 Prozent erwarten weitestgehend Stabilität, sechs Prozent stellen sich auf eine Verschlechterung ein.
Hinsichtlich der kurzfristigen Prognose äußern viele Umfrageteilnehmer gewisse Bedenken: Wie sich beispielsweise der Binnenmarkt verändert, wenn die Steuerbegünstigungen für neue Produktionsanlagen im jetzt greifenden Staatshaushaltsplan zurückgehen und parallel dazu auch noch der Fonds für Steuererstattungsansprüche für Investitionen in Forschung und Entwicklung reduziert wird. Die Möglichkeit einer „Superabschreibung“ entfällt ab 2019 in Italien sogar gänzlich. All dies wird sicherlich Folgen haben, in einigen Fällen hat es vielleicht sogar zu vorgezogenen Investitionen in den letzten Jahren geführt.
Auch der Einfluss weltpolitischer Entscheidungen bereitet vielen Befragten Sorgen. Alles in Allem vertrauen lediglich sechs Prozent der Befragten auf ein Wachstum des Binnenmarktes, während 63 Prozent eher eine Stabilität erwarten und sich 31 Prozent auf einen Rückgang einstellen. Beim Export sind 19 Prozent optimistisch, 18 Prozent pessimistisch und 63 Prozent glauben an einen gleichbleibenden Absatz.