Freitag, 28.12.2018, 08:02 Uhr
VDM
Jeder vierte Deutsche wünscht sich eine neue Couch - Checkliste für den Sofakauf
Nach einer Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach, im Auftrag des
Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM), hätte jeder vierte Deutsche gerne
eine neue Couch. Doch das Angebot im Möbelhandel für Polstermöbel ist enorm
groß und vielfältig. Oft sind es mehrere Etagen, auf denen sich die Kunden
umschauen können. Hinzu kommen die vielfältigen Informationsmöglichkeiten im
Internet.
Der VDM
empfiehlt daher beim Sofakauf systematisch vorzugehen und sich vorher über
unterschiedliche Aspekte Klarheit zu verschaffen. Grundsätzlich sollte man sich
vor dem Kauf eines neuen Sofas, einer Sofakombination, einer großen
Wohnlandschaft oder eines Sessels in seiner eigenen Wohnung umschauen und
überlegen, welcher Stil am besten passt. Ist es eher das klassische Möbel, eher
das zurückhaltend moderne, das puristisch schlichte oder das eher kultig bunte
Modell?
Steht die
Stilrichtung fest, sollte man genau überlegen, was für ein Polstermöbel man
eigentlich braucht. Denn schon in der Größe und Funktion bestehen heute enorme
Unterschiede. Von der Größe her gibt es klassische Zwei- oder Dreisitzer,
Wohnlandschaften, die oft über Eck gehen, Récamieren, mit einer Lehne an der
Längsseite, die oft zarter anmuten oder auch Ottomanen, mit gerundeter, geschweifter
Lehne. Von der Funktion her wird zwischen Polstersitzmöbeln und Schlafsofas
unterschieden. Viele aktuelle Modelle ermöglichen beide oder noch weitere
Variationen. Oft können Sitztiefen oder Rückenteilhöhen verstellt werden.
Vereinzelt sind Drehmechanismen eingebaut, mit der die Sitzrichtung verändert
werden kann. Darüber hinaus gibt es den klassischen Polstersessel. Dieser hat
oft eine ausziehbare Beinstütze. Alle Verstellmechanismen sollte man sich vor
dem Kauf genau vorführen lassen und dabei selbst testen, ob die „Verwandlung“
komfortabel in der Handhabung ist. Heute stehen viele Sofas frei im Raum und
nicht mehr an der Wand. Daher sollte auch der gesamte Sofarücken gut aussehen
und gut verarbeitet sein.
Kennt man also
seinen Sitz-Bedarf, kann man sich mit dem Sitzkomfort beschäftigen. Hier ist
ein sorgfältiges Probesitzen unumgänglich. Rücken und Becken sollten gut
gestützt sein. Die Neigung der Rückenlehne sollte man als angenehm empfinden.
Viele Sofas haben verlängerte Sitztiefen. Kleinere Menschen können hier
entweder auf dem Rand ohne Rückenabstützung sitzen oder müssen, wenn sie sich
anlehnen wollen, ihre Beine ausstrecken. Das ist dann eine halbliegende
Position, die eher zum Lümmeln einlädt. Die Höhe der Sitzfläche ist bei den
meisten Sofas durch den Einsatz unterschiedlicher Fußhöhen variabel. Hier
sollte das eigene Körpermaß ausschlaggebend sein. Je länger man ist, desto
höher sollte die Sitzfläche sein. Der Armlehnentest zeigt, ob der Arm angenehm
aufgelehnt werden kann oder ob er unnatürlich geschoben wird.
Die Sitzfläche
sollte einen angenehmen Härtegrad haben. Gerade in Sachen Härtegrad ist eine
gute Qualität des Polstermaterials entscheidend. Wenn man sicher gehen will,
sollte man nach dem Aufbau der Polsterung fragen. Einfache Schäume oder
Federkernsysteme werden im Vergleich zu Sandwich-Konstruktionen mit
verschiedenen Auflagen schneller weich und lassen bei Sitzen schneller nach.
Der Fachverkäufer kann die Unterschiede, die von außen nicht sichtbar sind, gut
erklären, denn gerade diese schlagen sich im Preis nieder. Man sollte im
Möbelhaus ruhig ausgiebig Probesitzen oder -liegen, denn ein Sofa wird
durchschnittlich immerhin zwölf Jahre alt. Da es ständig hohen
Gewichtsbelastungen, Scheuerbewegungen, Licht, Wärme usw. ausgesetzt ist,
sollte man gute Qualität einem niedrigen Preis auf jeden Fall vorziehen.
Was die Bezugsstoffe
betrifft, so kann man bei den meisten Modellen heute zwischen Leder und einer
textilen Stoffart wählen. Hier sollte man wieder zuerst die Nutzungsseite bedenken.
Hat man Haustiere, kleine Kinder oder trägt gerne Jeans, sollte ein robuster
Bezugsstoff ausgewählt werden. Hausstauballergiker sollten das Ledersofa
vorziehen, da es sich leichter reinigen lässt. Leder behält jedoch je nach
Gerbart und Färbung länger seinen eigenen Geruch. Die Mikrofaser vereinigt
einige Vorzüge: es gibt sie wisch- und waschbeständig, strapazierfähig und mit
weichem Griff. Hier sollte man sich ausführlich über die verschiedenen
Varianten je nach eigenem Nutzungsanspruch und -verhalten beraten lassen.
Grundsätzlich sind die Qualitätsfaktoren Scheuerbeständigkeit, Licht- und
Reibechtheit als die wichtigsten Verschleißkräfte beim Fachhändler
nachzufragen. Im Trend liegen gewebte und gestrickte Stoffe, die eine
reliefartige Oberfläche haben. Sie sind gegenüber den glatten Stoffen weniger
empfindlich für Schmutz und haben eine sehr gute Sitzhaftung.