Das dritte Quartal 2018 bestätigt Konsolidierung
Der Zeitraum von Juli bis September bestätigt den Trend, dass die Branche der Holzbearbeitungsmaschinenhersteller nach einem von starkem Wachstum geprägten Jahr 2017 nun eine Phase der Konsolidierung durchläuft – diese Entwicklung zeichnete sich bereits in den Monaten davor ab. Die großen Investitionen, die in der jüngsten Vergangenheit sowohl in Italien, als auch im Ausland getätigt wurden, haben in der Branche der Holzbearbeitung endlich für eine Erneuerung des Maschinenparks gesorgt. Daraus folgt allerdings auch eine sinkende Notwendigkeit nach weiteren Investitionen bei vielen Unternehmen.
Mit diesem Hintergrund müssen nun auch die neusten Quartalszahlen, die das Statistikbüro des italienischen Verbands Acimall ermittelt hat, interpretiert werden. Die Daten belegen insgesamt einen leichten Rückgang der Aufträge, wobei allerdings die italienischen Unternehmen weiterhin agil bleiben und auf dem Binnenmarkt für einen Auftragsanstieg um 14,7 Prozent gegenüber 2017 sorgen. Negativ fällt dagegen die Nachfrage aus dem Ausland auf: Hier gingen die Aufträge verglichen mit dem Vorjahresquartal um 10,9 Prozent zurück. In Summe ergibt das einen Auftragsrückgang um 7,7 Prozent.
Bemerkenswert ist, dass der Umsatz im dritten Quartal nach den Erhebungen von Acimall verglichen mit 2017 um 12,2 Prozent gewachsen ist und somit eine gesunde Konjunktur der Branche bestätigt.
Der Auftragsbestand ist auf vier Monate angestiegen, im Quartal zuvor lag er bei 3,1 und im ersten Quartal 2018 bei 3,4 Monaten. Seit dem ersten Januar sind die Preise um 0,5 Prozent gestiegen.
Aus der Qualitätsumfrage geht hervor, dass 44 Prozent der Befragten für den Untersuchungszeitraum einen positiven Produktionstrend angeben. Ebenso viele Unternehmer sprechen von einer Stagnation, lediglich zwölf Prozent der Befragten verbuchen einen Rückgang.
61 Prozent der Befragten sprechen von einer stabilen Beschäftigungslage – ein leichter Rückgang um sechs Prozent gegenüber der Einschätzung im zweiten Quartal 2018 – gleichgeblieben ist mit 33 Prozent der Anteil der Betriebe mit wachsenden Zahlen und ebenjene sechs Prozent mussten Personal abbauen gemessen an dem Zeitraum April bis Juni.
Stabile Lagerbestände haben 61 Prozent der Unternehmen, einen Rückgang gab es bei 22 Prozent und einen Anstieg bei den verbleibenden 17 Prozent.
Aufgrund der aktuellen „Delle“ blicken die Italiener auch etwas skeptisch in die Zukunft: 17 Prozent der Befragten glauben, genauso wie im Quartal zuvor, an eine Zunahme der Aufträge aus dem Ausland, 56 erwarten Stabilität; immerhin 27 Prozent gehen von einem weiteren Rückgang aus. Drei Monate zuvor war man hier noch deutlich zuversichtlicher.
Auch die Situation des Binnenmarktes erzeugt ähnliche Gefühle. 67 Prozent der Befragten gehen von einer gleichbleibenden Auftragslage aus – drei Monate zuvor waren es 83 Prozent –, 27 Prozent erwarten einen Rückgang.
„Dieses Klima war zu erwarten“, so der Geschäftsführer Acimall Dario Corbetta. „Hier kommen eindeutig aktuelle Themen zum Tragen, beispielsweise die Ungewissheit über die politische Lage in Italien und wie sich der Haushalt letztlich auf die Wirtschaft auswirken wird. Selbstverständlich hat auch die Ablehnung des geplanten italienischen Haushalts durch die EU Folgen, es wirkt sich nachteilig auf das Vertrauen der Betriebe aus. Trotz allem durchläuft die Branche der holzbearbeitenden Industrie und die Möbelindustrie aktuell eine sehr positive Phase. Allerdings gibt es vielfach nach wie vor ungelöste Probleme, allen voran die Größe der Unternehmen, die häufig keine Entwicklungsperspektive auf internationaler Ebene zulässt.“