Leichtes Umsatz-Minus trotz Rekordjahr
2016 lief es insgesamt betrachtet gut für Covestro. Das Unternehmen hat die abgesetzten Mengen im Kerngeschäft auf Konzernebene um 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert. Damit stieg das bereinigte EBITDA gegenüber 2015 um 22,7 Prozent auf 2,0 Mrd. Euro deutlich an. Das Konzernergebnis stieg von 343 Mio. auf 795 Mio. Euro an – eine Verdoppelung gegenüber. Auf dieser Grundlage plant Covestro, seine Aktionäre mit einer Dividende in Höhe von 1,35 Euro je Aktie an diesem Erfolg zu beteiligen.
„Unsere Strategie ist aufgegangen. Die hervorragenden Ergebnisse sind ein deutlicher Beleg für die fundamentale Stärke von Covestro“, so der Vorstandsvorsitzende Patrick Thomas. „Die steigende Nachfrage der Kunden nach unseren innovativen und nachhaltigen Produkten zeigt, dass es uns immer besser gelingt, herkömmliche Materialien durch überlegene Kunststoffe zu ersetzen.“
Ebenfalls einen starken Anstieg verzeichnete der Free Operating Cash Flow mit einem Plus von 41,8 Prozentauf 1,4 Mrd. Euro. Auch die Rentabilität konnte Covestro steigern: Der Return on Capital Employed (ROCE) betrug 14,2 Prozent womit der Wert des Jahres 2015 ebenfalls deutlich übertroffen wurde. Aufgrund niedrigerer Verkaufspreise und leicht negativen Wechselkursauswirkungen verzeichnete Covestro beim Konzernumsatz dagegen eine leicht rückläufige Entwicklung von minus 1,5 Prozent auf 11,9 Mrd. Euro.
Das Unternehmen hat in stark wachsenden Regionen frühzeitig mit dem Ausbau von Kapazitäten begonnen. Dies gilt insbesondere für den asiatischen Markt, wo das Unternehmen eine Anlage für Lackrohstoffe (HDI) eröffnete und seine Kapazitäten im Bereich Polycarbonat verdoppelte.
Auch in Europa schreitet die Optimierung der Produktionsplattform weiter voran: Im Juni wurde die Erweiterung der Produktionskapazitäten für das Hartschaum-Vorprodukt MDI am Standort Brunsbüttel beschlossen. Bis 2018 wird die Kapazität dort auf 400.000 Tonnen pro Jahr verdoppelt. Zudem hat Covestro 2016 bewiesen, dass CO2 als Rohstoff für marktreife Produkte genutzt werden kann: In Dormagen wurde die weltweit erste industrielle Produktionsanlage in Betrieb genommen, die CO2 als Rohstoff für Weichschaum-Komponenten nutzt.
Im Segment Polyurethanes verzeichnete Covestro 2016 im Jahresvergleich ein Mengenwachstum im Kerngeschäft von 7,7 Prozent sowie einen Anstieg des bereinigten EBITDA von 41,2 Prozent auf 881 Mio. Euro. Treiber der Nachfrage waren hier zum Beispiel die Automobil- und die Bauindustrie.
Bei Polycarbonates lag das Mengenwachstum im Kerngeschäft im Vergleich zum Vorjahr bei 10,3 Prozent. Insbesondere in den Regionen APAC und NAFTA konnte der Absatz erneut deutlich gesteigert werden. Das bereinigte EBITDA im Segment Polycarbonates stieg um 25,7 Prozent auf 704 Mio. Euro.
Das Segment Coatings, Adhesives, Specialties (CAS) verzeichnete eine stabile Entwicklung der abgesetzten Mengen im Kerngeschäft im Jahresvergleich - trotz einer erwarteten vertragsgemäßen Beendigung von Handelsaktivitäten. Das bereinigte EBITDA stieg um 1,8 Prozent auf 500 Mio. Euro. Geringere Rohstoffpreise wirkten sich positiv auf das Ergebnis aus, zudem trug der Trend hin zu höherwertigen Endprodukten zur Nachfrage nach CAS-Produkten bei.
Ausgehend von den aktuellen Konjunkturprognosen für die Weltwirtschaft und die Hauptabnehmerbranchen erwartet Covestro für 2017 eine solide Entwicklung der wichtigsten Kennzahlen. Bei der abgesetzten Menge im Kerngeschäft auf Konzernebene geht das Unternehmen von einem Anstieg im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Covestro produziert an 30 Standorten weltweit und beschäftigte zum 31. Dezember 2016 rund 15.600 Mitarbeiter.